Cruel World
sein? Warum reagierte mein Körper bei anderen Männern ein bisschen anders? Alex erregte mich schon bei seinem bloßen Anblick. Er sah aus wie ein Gott.
Ich fühle genauso, Chalina-Anastasia.
Das ist gut zu hören. Ich lächelte schwach, ehe er sich auf einmal erhob. Gerade noch so konnte ich mich davon abhalten, ihn nicht anzuschreien und biss deshalb meinen Kiefer fest aufeinander. Wieso zeigte er mir, dass er mich will, wenn er es sowieso nicht tun würde? Es war ziemlich unfair.
Also gut. Ich gehe und du badest, einverstanden?
Bevor ich sprach musste ich mich ein paar mal räuspern. Okay.
Ich werde mir Zeit lassen, damit du dich nicht beeilen musst. Versprochen. Mit langsamen Schritten ging er auf den Höhlenausgang zu. Seine anmutigen Bewegungen verschlugen mir, wie jedes mal, den Atem. Ganz durch Zufall glitt mein Blick zu seinem - leider Gottes - bedeckten Hintern, der durch die enge Hose nur allzu gut zu erkennen war und mich auf der Stelle feucht werden ließ. Wie würde es sich wohl anfühlen, wenn ich...
Ich musste mich wirklich zwingen meinen Atem normal zu halten, als er sich kurz wieder zu mir umdrehte.
Mir war klar, dass er merkte, wohin ich geschaut habe, doch trotzdem ließ er sich fast nichts anmerken. Aber nur
fast
, denn mir fiel auf, dass seine Mundwinkel zuckten.
Ähm... tu mir bitte einen Gefallen, ja?
Alles, was du willst. sagte ich blinzelnd.
Gut. Bleibe in der Höhle, wenn du fertig bist. Versuche nicht zu ertrinken und passe auf deine verletzte Hand auf. Bleib möglichst immer am Bachrand, weil du dich nirgendwo festhalten kannst, wenn du einen Krampf bekommen solltest. Außerdem-
Ich habe schon verstanden. unterbrach ich ihn kopfschüttelnd. Du machst dir viel zu viele Sorgen, Alex. Meinem Körper geht es gut. Ich fühle mich nicht mehr so schwach, wie vor drei Monaten. Das kannst du mir glauben.
Er atmete einmal tief durch, nickte zweimal und verschwand dann, sodass ich alleine zurückblieb. Nun musste ich versuchen, ein paar Stunden ohne Hilfe am Leben zu bleiben. Das würde ich bestimmt schaffen.
In Windeseile erhob ich mich.
Ein Teil von mir wollte sich vergewissern gehen, ob Alex wirklich weg war oder mich gleich böse überraschen würde. Gerade als ich auf den Ausgang zusteuern wollte, hielt mich seine Bitte zurück, sodass ich bloß meine Hände nach hinten gleiten ließ, um meinen BH zu öffnen, was sich mit nur einer Hand schwieriger gestaltete als gedacht. Trotzdem bekam ich es irgendwie hin und zog meinen Slip ebenfalls aus.
Gleich darauf zog ein kalter Luftzug an mir vorbei, der mich erzittern ließ. Die Glory Cole Have war gar nicht mehr so warm wie gestern, als ich aufgewacht bin. Mit klappernden Zähnen setzte ich mich an den Bachrand und tauchte zuerst meine Füße in das Wasser. Überrascht durfte ich feststellen, dass die Temperatur ziemlich angenehm war. Somit ließ ich meinen gesamten Körper vorsichtig hineingleiten und holte einmal tief Luft, als das Wasser mich ganz umhüllt hatte. Ich bewegte meine Beine, um nicht unterzugehen - meine verletzte Hand versuchte ich so gut es ging, über der Wasseroberfläche zu halten. Am Anfang war es ein bisschen schwierig gewesen, doch bereits nach wenigen Minuten hatte ich eine angenehme Haltung eingenommen. Seufzend strich ich mir mit den Fingerspitzen über den Arm und wusch das Blut weg, das sich immer noch an meiner Haut befand. Dasselbe machte ich auch mit meinem Gesicht, indem ich mich einmal ganz kurz untertauchte. Das, was ich dann sah verblüffte mich bis über alle Maßen. Ich atmete aus und verlor somit meine angesammelte Luft, aber das beachtete ich im Moment kaum. Auf dem Grund, den man durch das klare Wasser mit bloßen Augen ganz genau erkennen konnte, befanden sich bunt glitzernde Diamanten. Es waren sowohl große, als auch kleine Diamanten dabei. Meiner Meinung nach wurden sie jedoch viel zu ordentlich auf einen Haufen gestapelt. Das musste bedeuten, dass Alex davon Bescheid wusste. Nun wurde mir auch klar, warum er so gerne unter dem Wasser war. Diese Diamanten gehörten ganz sicher ihm! Wenn wir noch in einer normalen Welt gelebt hätten, wäre er stinkreich geworden, doch nun fragte ich mich, wozu er diese kostbaren Edelsteine hier behielt. Es gab keinen Grund, sie zu verstecken. Nicht einmal ich dachte daran, auch einen einzigen davon wegzunehmen. Das wäre Diebstahl und solch jemand war ich nun einmal nicht. Außerdem würde es mir sowieso nichts bringen. Ich würde von niemandem dafür irgendetwas bekommen
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