Cruel World
etwas Einzigartiges gewesen. Australien ist und war einfach das schönste Land auf dieser Erde.
Oh mein Gott. hauchte ich in einem Atemzug Wie konntest du mir das die ganze Zeit vorenthalten? Ich muss wirklich träumen!
Lachend sprang er mit einer unglaublichen Leichtigkeit in die fünf Meter Tiefe, die ich erst jetzt bemerkte und deshalb nach Luft schnappte.
Da werde ich ganz bestimmt nicht hinunterspringen!
Es war zwar faszinierend gewesen zu sehen, dass Alex wie ein fliegender Vogel aufgekommen war, aber ich als Mensch hatte solch eine Gabe nun einmal nicht. Außerdem erinnerte mich diese Situation plötzlich an eine ganz andere. Zitternd trat ich ein paar Schritte zurück und schluckte laut.
Chalina-Anastasia, ich werde dich auffangen. Du kannst mir vertrauen.
Ich schluchzte leise, als mir die furchtbaren Bilder in den Kopf schossen. Alex...
Ehe ich mich versah, war er wieder zu mir nach oben gesprungen und kam nun mit besorgtem Ausdruck auf mich zu, um mich in die Arme zu nehmen. Erleichtert schloss ich meine Augen und krallte meine Fingernägel in sein Hemd. Es war, als hätte er mich mal wieder gerettet.
Wenn ich da bin, brauchst du vor nichts und niemandem Angst zu haben. Ich werde niemals zulassen, dass dir irgendetwas Schreckliches passiert. Bei mir bist du in Sicherheit.
Seine Worte beruhigten mein rasendes Herz sofort ein wenig, sodass ich mich lächelnd an seine Brust schmiegte und gleich darauf seine rechte Hand an meinem Rücken hoch- und hinabwandern spürte. Das Kribbeln in meinem Körper fühlte sich wundervoll an.
Ich weiß. Du bist schließlich mein Schutzengel.
Ach was.
Du
bist
mein
Schutzengel, flüsterte er und hob mich hoch, Ohne dich wüsste ich gar nicht, was ich den ganzen lieben Tag tun soll. Es macht auf unerklärliche Weise Spaß, auf dich aufzupassen. Das könnte ich bis in alle Ewigkeit tun, ohne mich ein einziges mal zu langweilen.
Jetzt fühle ich mich aber geschmeichtelt.
Ich nahm nur am Rande wahr, dass alles um mich herum verschwomm, denn mein Blick war nur auf sein Gesicht gerichtet, das plötzlich in mir einen Drang weckte, dem näher zu sein, also schlang ich meine Hände um seinen Hals. Kaum hatte ich das getan, senkte er seinen Kopf ein wenig, sodass unsere Lippen jetzt nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.
Sein Blick wurde unergründlich.
Irgendeine leise Stimme in mir sagte, dass dies der perfekte Augenblick war, um ihn zu küssen. Deshalb verstand ich einfach nicht, was mich davon abhielt. War es mein Gewissen oder mein Verstand? Mein Herz konnte es auf keinen Fall sein, denn das verlangte nur nach ihm. Ich wollte Alex so sehr. Dass er mich nicht einfach nahm, machte mich sowohl wütend, als auch traurig. Wenn er wirklich Aarans Bruder war, dann war es aber eigentlich selbstverständlich, dass er sich ein wenig zurückhielt. Es gefiel mir zwar nicht und doch akzeptierte ich das.
Nach einiger Zeit hörte der Wind auf, mir ins Gesicht zu peitschen und meine Haare durcheinander zu wirbeln. Gleich darauf stellte ich fest dass Alex und ich nun vor einem kleinen Ziegelsteingebäude standen, dessen große Fenster, dessen Rahmen aus echtem Gold zu sein schienen, mit wunderschönen Engeln bemalt worden waren. Auf der höchsten Stelle des Daches befand sich ein Kreuz, auf dem ich zum ersten mal nach langer Zeit zwitschernde Vögel sitzen sah.
Ich sah fasziniert hinauf und drehte mich dann um. Der strahlende Wald, den ich aufgrund Alex' Gesicht und meiner unglaublichen Angst vor Schluchten nicht betrachten konnte, war kaum noch zu erkennen. Wir befanden uns mitten auf dem Land. Neben der Kirche waren zwei Rotbuchen, deren unterste Blätter leider grün geblieben waren. Trotzdem machte es mich glücklich sie anzusehen, weil es in Sydney, soweit ich wusste, nur noch kahle Bäume gab.
Alex öffnete die kleine Zauntür, die die Kirche umrundete, sodass wir gemeinsam zu der weißen Tür gehen konnten. Er knackte die beiden Schlösser oben und unten mit seinen bloßen Händen, was mich nicht wirklich wunderte, denn dass Vampire sehr stark waren, wusste ich schon lange.
Kaum hatte er das gemacht, hielt er mir seine Hand hin, die ich sofort entgegennahm, damit wir eintreten konnten.
Ich war so aufgeregt, dass ich mich gerade mal so davon abahlten konnte, einfach hineinzustürmen.
Links und rechts befand sich jeweils eine Treppe, die nach nach oben führte, doch wir gingen geradeaus und betraten somit den engen Innenbereich, der ein wahres Kunstwerk vom Boden, der
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