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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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zittriger Stimme. Da es keine Scheidungsämter mehr gibt, bleibt mir wohl keine andere Wahl, als es so zu tun.
Chalina, ich flehe dich an! Ich liebe dich über alles. Ohne dich-
Ab dem heutigen Tage bist du für mich gestorben, Alexander Aaran Grant. unterbrach ich ihn und ging langsam auf die geschlossene Tür zu, um sie zu öffnen und dann zu gehen.

Kapitel 30
    Ich rannte, so schnell wie ich nur konnte, über die lange, schmale Straße, in der Hoffnung, dass mich vielleicht Cooper, Soo-Jung oder Chiron-Lee hören konnten. Wo waren die alle bloß? Wieso half mir jetzt niemand? Hatte Aaran, nachdem ich gegangen war, alle meine Beschützer kontaktiert und ihnen mitgeteilt, dass sie mich von nun an nicht mehr belästigen sollten? Würde er mir das wirklich antun?
Ich bereute noch nie irgendetwas so sehr wie die Tatsachse, dass ich sowohl meine Jacke und meine Stiefel, als auch meinen Rucksack und meine einzige Waffe, meinen Flammenwerfer, im Regierungsgebäude unter Aarans Bett vergessen hatte. Ich habe einfach nur weg von dort gewollt, doch das war wohl ein fataler Fehler und übereiliger Entschluss gewesen, denn ich trug jetzt noch immer das kurze Kleid, dass durch den Regen klitschnasse geworden war und durch meine stark blutende Stirn konnte die Vampire meinen Geruch eher wahrnehmen, als wenn meine Haut größtenteils bedeckt wäre und sich ein Verband oben drum befunden hätte.
Die Stöckelschuhe hatte ich ausziehen müssen, weil ich mit ihnen nicht richtig laufen konnte. Also plätscherten meine nackten, eingefrorenen Füße laut durch die Pfützen, doch das Ekelhafteste war allerdings, dass ich somit die ganzen Knochenreste der Verstorbenen spüren konnte und sich ein paar Splitter bereits in meine Haut gebohrt haben.
Trotzdem durfte ich nicht aufhören zu laufen, denn ich tat dies ja nicht ohne Grund. Ich wurde verfolgt. Obwohl ich meine Gegner noch nicht gesehen hatte, so wusste ich, dass sie immer näher kamen. Ich konnte sie ganz deutlich spüren, wusste aber nicht, wie viele es waren. Mein Herz schlug mir bis zum Hals.
Panisch warf ich einen kurzen Blick zu dem Turm des Regierungsgebäudes, das sich hinter den anderen zertrümmerten Häusern und Läden befand und in der Dunkelheit kaum noch zu erkennen war. Ein ganz kleiner Teil in mir wünschte sich trotz der unglaublichen Wut und des Hasses, dass Aaran nur für einen Moment auftauchen und die Vampire abschütteln könnte, um danach aber wieder zu verschwinden.
Vielleicht hatten ihn meine Worte so sehr verletzt, dass er jetzt noch immer auf dem Boden in seinem Zimmer saß und weinte, weil er mich geschlagen hat.
Aaran Grant hatte mich geschlagen!
Ich konnte und wollte es nicht einmal jetzt, wo alles vorbei war, so richtig wahrhaben. Wenn es um etwas anderes gegangen wäre, hätte ich ihm vielleicht wieder verziehen, aber diese eine Tat war für mich der absolute Höhepunkt gewesen. Ich durfte ihm nicht mehr begegnen oder auch nur irgendeinen Gedanken daran verschwenden, bei ihm bleiben zu wollen.
Was ich mit dem Baby machen würde und wie ich es sicher gebähren und dann auch noch erziehen sollte, wusste ich überhaupt nicht. Wie stellte man so etwas in der Wildnis an? Was, wenn mein Körper gar keine Milch produzieren wird? Wie sollte ich das Baby dann ernähren?
Fragen über Fragen und keine Antworten!
>> Nein!<< keuchte ich verzweifelt, weil mir erst jetzt auffiel, dass die Straße, in die ich abgebogen bin, gar keine Straße ist! Es war eine kleine, sehr enge Gasse, auf die nur bedingt Licht fiel von der alle paar Sekunden aufflackernden Laterne vor der aus Beton bestehenden Mauer.
Ich werde sterben
, schoss es mir ängstlich durch den Kopf, während ich mich langsam umdrehte und direkt in die breit grinsenden, verzerrten Gesichter von zwei blondhaarigen Männern schaute, bei denen sofort die Reißzähne hervorschossen. Sie waren ganz in schwarz gekleidet und nur ihre blasse Haut leuchtete hell, so wie die blauen Augen, die wie schmale Schlitze aussahen.
Ich drängte mich wimmernd gegen die Mauer, obwohl ich gar nicht mehr weiter zurückweichen konnte. Bitte, tötet mich nicht. Bitte!
Der Mann, der direkt unter der Laterne stand, lachte verbittert mit seiner rauen Stimme auf. Kleine, du hast keine Ahnung, wie oft wir diesen Satz schon gehört haben!
Derjenige, der neben ihm stand, kam bedrohlich auf mich zu. Seine Schultern wirkten breiter, wodurch er mir bulliger als der andere vorkam. Je öfter wir ihn hören, desto mehr töten wir solch armseelige

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