Dämon
als die beiden Männer durch die Tür nach draußen in die rasch abkühlende nächtliche Luft stürmten.
»Und wie soll das zusammenpassen?«, fragte Jefferson.
»Vincent sagt, sie hätten seine Akte besorgt. Er musste sich einmal im Monat bei seinem Bewährungshelfer melden. Er ist drüben in den Walnut Park Projects gemeldet. Ich hab ein paar Anrufe gemacht und drei Streifenwagen und ein Sondereinsatzkommando dorthin beordert, zusammen mit Vincent. Sie sind noch unterwegs, und wir treffen uns mit ihnen vor Ort. Sobald wir da sind, gehen wir rein und nehmen diesen Saint hoch.«
»Gut«, sagte Jefferson.
Brogan rammte seine silberne 38er ins Halfter, und das Leder knarrte laut. »Ja. Ich bin gespannt auf diesen Irren.«
Die Walnut Park Projects waren eine Siedlung für Einkommensschwache und bestanden aus zwanzig Mietskasernen, die sich um einen kleinen Park erstreckten. In dem Park standen ein paar Bänke und eine alte rostige Schaukel. Das Gras wuchs nur spärlich und war an vielen Stellen zu Staub und Dreck zertrampelt. Ein Maschendrahtzaun verlief um das Parkgelände herum, flankiert von Gehwegen aus weißem Beton.
Als sie langsam durch die Straße fuhren, bemerkte Jefferson drei Streifenwagen, das taktische Transport- und Kommandofahrzeug des SWAT -Teams sowie Vincents alten schwarzen Ford Escort am Straßenrand. Vincent trat vom Bordstein auf die Fahrbahn und winkte sie zu sich. Er trug eine graue Anzughose und eine schwarze gepanzerte Kevlarweste über seinem weißen Hemd und der Krawatte.
Brogan lenkte den Wagen an den Straßenrand und stellte den Motor ab.
»Wir nehmen an, dass er noch in seiner Wohnung ist«, berichtete Vincent, als Jefferson und Brogan ausgestiegen waren. Er reichte Brogan einen Stapel glänzender Schwarzweiß-Polizeifotos, die einen muskulösen Schwarzen vor einer weißen Wand mit Größenmarkierungen zeigten: Ron Saints Foto von der letzten Verhaftung wegen Einbruchs. Brogan verteilte die Fotos an die Männer des SWAT -Teams. Jeder warf einen Blick auf das Gesicht, bevor er das Bild in die Brusttasche seiner Kevlarweste steckte.
Ein älterer Mann italienischer Herkunft in brauner Hose und pinkfarbenem Hemd stand hinter Vincent. Er wirkte nervös und klimperte mit einem dicken Schlüsselring, der an seinem Gürtel befestigt war.
Vincent deutete mit dem Daumen auf den Mann. »Der Hausmeister sagt, jede Wohnung hätte drei Zimmer, eine Wohnküche und zwei Schlafzimmer. Wir haben also nur drei Zimmer zu durchsuchen, sobald wir drin sind.«
Jefferson blickte zu den vier Mietskasernen auf, die sich vor ihm erhoben, und fragte sich, in welcher ihr Mann saß.
Brogan deutete auf das Gebäude ganz rechts. »Er wohnt in Nummer 301 C«, sagte er zu Jefferson. »Wir haben fünf Mann, die die Tür aufbrechen. Dazu kommen Vincent und ich. Macht insgesamt acht Mann.«
Hinter Vincent stand das kleine SWAT -Team. Alle Männer trugen kugelsichere Westen und schwarze Overalls. Zwei von ihnen wirkten sehr jung. Ihre Augen waren weit aufgerissen, und sie blinzelten nervös. Jefferson spürte Unruhe im Magen.
»Jefferson und ich übernehmen die Führung«, fuhr Brogan fort. »Wir wissen nicht, was uns in seiner Wohnung erwartet. Falls er unser Mann ist, müssen wir mit Widerstand rechnen. Er ist höchstwahrscheinlich bewaffnet, und weil wir nicht vom Pizza-Service sind, wird er unser Eindringen nicht gerade freundlich aufnehmen.«
Hinter Brogan lehnten ein paar Teenager am Zaun und beobachteten die Officer. Einer von ihnen grinste Jefferson an, als dieser in ihre Richtung sah. »He, wen holt ihr denn diesmal?«
»Dich, Freundchen, wenn ihr nicht gleich von hier verschwindet.« Jefferson winkte. »Geht nach Hause.«
»Ich wohne aber nicht hier.«
»Dann geh dahin, wo du wohnst, okay?«
Einer der Teenager nickte. Er war vielleicht dreizehn, die Haare kurz geschoren, und um seinen Hals baumelte eine dicke Goldkette.
»Was für Knarren habt ihr dabei?«
»Was?«
»Ihr fangt doch bestimmt eine Schießerei an, oder? Raymond Robinson wurde erst letzte Woche niedergeschossen. Er und sein Mädchen waren im Park spazieren, als …«
»Geht nach Hause«, unterbrach Brogan seinen Redeschwall.
»Schon gut.«
Keiner der Jungen rührte sich. Einer wickelte einen Lutscher aus, steckte ihn sich in den Mund und rollte das Ding lässig mit der Zunge von einem Winkel in den anderen, während er die Cops beobachtete.
Brogan drehte sich zu Jefferson um. »Egal. Willst du eine Weste?«
»Ja.«
Brogan
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