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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Chaos.
    Brogan zuckte die Schultern und stieß die Bücher mit der Fußspitze an. »Hauptsächlich Louis L’ Amour, wie es aussieht.« Er ging zum Fernseher.
    Unter dem Gerät lag ein Stapel unbeschrifteter Videohüllen.
    »Pornos?«, fragte Jefferson.
    Brogan nahm eine Kassette aus der Hülle und las das Etikett. » Zwei glorreiche Halunken … Das sind alles Clint-Eastwood-Filme. Der Typ scheint auf Western zu stehen.«
    »Ich hab hier was.« Vincent kam aus dem Schlafzimmer. In einer behandschuhten Hand hielt er einen 22er Revolver. »Hab ihn ihm Schlafzimmer gefunden. Er lag auf dem Nachttisch.«
    Jefferson wechselte einen Blick mit Brogan. »Keines unserer Opfer wurde mit einem 22er getötet. Sie wurden nicht einmal erschossen.«
    Brogan wandte sich an einen der Beamten bei der Tür. »Benachrichtigen Sie jemanden im Büro des Staatsanwalts. Wir brauchen einen Durchsuchungsbefehl für diese Wohnung im Zusammenhang mit den Sinatra-Morden. Anschließend setzen Sie sich über Funk mit der Spurensicherung in Verbindung und veranlassen Sie, dass ein Team herkommt. Sagen Sie ihnen, dass diese Bude auf den Kopf gestellt werden soll, und zwar gründlich. Die Leute sollen auf alles Ungewöhnliche achten – Haare, Teppichfasern, Blut, einfach alles.«
    »Jawohl, Sir.« Der Beamte wandte sich zum Gehen.
    »Warten Sie, noch etwas.« Vincent nahm einen Beweismittelbeutel aus der Tasche und schob die Waffe vorsichtig hinein. Er versiegelte den Beutel und reichte ihn dem Cop. »Veranlassen Sie, dass die Waffe untersucht wird.«
    Er reichte ihm den Beutel. Der Cop nahm ihn entgegen und verschwand durch die Tür nach draußen.
    Vincent wandte sich an Jefferson. »Ich wette, wir können die Waffe irgendwohin zurückverfolgen.«
    Jefferson ging ins Bad. Er öffnete das kleine Fenster über der Wanne, um auch hier das Tränengas und den Dampf von Saints Dusche nach draußen zu lassen. Auf der Fensterbank standen zwei Zahnbürsten neben einem kleinen, pinkfarbenen Plastikbehälter. Er nahm den Behälter und öffnete ihn. Im Innern lag ein runder Blister mit Antibabypillen.
    »He, seht euch das an!« Jefferson hielt die Pillen hoch. »Entweder unser Mann ist in Wirklichkeit eine Frau, oder er hat eine Freundin, die regelmäßig hier schläft. Hier stehen auch zwei Zahnbürsten.«
    Vincent nickte und kam mit einem roten Spitzenbüstenhalter aus dem Schlafzimmer. »Das hier hab ich auf dem Bett gefunden. Also gut, ich schlage vor, wir suchen seine Freundin und bringen sie ebenfalls aufs Revier.«
    Jefferson kam aus dem Bad in die Küche. Das offene Fenster zeigte hinaus auf die anderen Mietskasernen. Unten verlief eine schmale Sackgasse, an deren Ende Mülltonnen standen. Ölflecken verunstalteten den Beton.
    Brogan war im Schlafzimmer und bückte sich, um unter das Bett zu blicken. »Ich sehe wirklich nichts Ungewöhnliches hier drin.« Er stand wieder auf und streckte sich. »Das Einzige, was wir gefunden haben, ist das hier.« Er hielt einen Plastikausweis der Wakefield-Hauptschule hoch.
    »Heilige Scheiße!«, kam ein erschrockener Ruf aus dem zweiten Zimmer. »Mein Gott, seht euch das an!«
    Einer der Beamten starrte fassungslos durch die offene Tür in Saints zweites Schlafzimmer. Brogan ging zu dem Mann, schob ihn beiseite und blickte selbst in den Raum. Sofort drehte er sich zu Jefferson um.
    »Was ist?«, fragte Jefferson, der noch immer in der Küche stand und den Boden der Besteckschublade inspizierte.
    »Besser, du kommst her und siehst es dir selbst an«, sagte Brogan leise.
    Im Raum flackerte irgendetwas und warf Schatten auf die Gesichter der beiden Männer in der Tür. Jefferson schloss die Besteckschublade, eilte rasch zu dem Zimmer und spähte hinein. Der Raum war klein, und vor dem einzelnen Fenster hing eine heruntergelassene Jalousie. An der gegenüberliegenden Wand standen drei lange Regale. Jedes war voll gestellt mit brennenden Kerzen, die den Raum mit ihrem orangefarbenen Licht erhellten. Die Kerzen besaßen alle möglichen Größen und Formen und flackerten in der Brise, die durch die geöffnete Tür wehte. Selbst draußen im Wohnzimmer konnte Jefferson noch das Aroma von brennendem Wachs und Duftölen riechen.
    »Sieht wie ein Altar aus«, murmelte Brogan. »Das sind mindestens fünfzig Kerzen hier drin.«
    Jefferson ging an ihm vorbei und betrat zögernd das Zimmer. Auf dem Boden stand eine große Schale aus Holz auf einer braunen Schilfmatte. Die Schale war gefüllt mit einer zähen dunklen Flüssigkeit.

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