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Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Titel: Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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    Die Feier neigte sich bereits dem Ende zu. Auf dem Weg zur Tafel begegnete ihnen ein überaus gut gelaunter Harold Boysen mit Frau Senner an seinem Arm.
    »Das war ein netter Abend, Johansen. Sehr kurzweilig und mit ordentlichem Essen«,
    erklärte er weinselig. »Jetzt wird es für mich alten Knaben aber höchste Eisenbahn für meinen Schönheitsschlaf, bevor mich noch der Blitz trifft. Maximal ein halbes Stündchen, dann kommt ordentlich was von oben runter. Das geht immer fix an der Küste. Darf man nicht unterschätzen.«
    Die treue Frau Senner hatte beide Hände voll damit zu tun, Boysens Schwanken
    auszugleichen. Tatsächlich wankte er wie ein angeschossener Elefant. »Schönsten Dank noch einmal für die Einladung, Liebes. Ich würde ja unheimlich gern beim Abdecken helfen, aber der liebe Harold hier …«
    »Nicht doch, das ist vollkommen in Ordnung. Die paar Dinge, die keinen Regen vertragen, haben wir ruck, zuck ins Trockene gebracht«, versicherte Ella ihr. »Das benutzte Geschirr kann der Regen ruhig vorwaschen.«
    »Ich werde Sie bis zum Wagen begleiten«, bot Gabriel an.
    Frau Senner winkte ab. »Nein danke. Harold und ich sind ein eingespieltes Team, wir
    müssen nur in Bewegung bleiben. Ihr beiden Hübschen tanzt jetzt noch ein paar Takte, bevor ihr wegen des Unwetters ins Haus flüchten müsst. Husch, husch, ab mit euch.«
    Ella und Gabriel gehorchten, und als sie zu den anderen stießen, sahen sie, dass Nora und Gregor eng umschlungen zu einem erstaunlich romantischen Stück tanzten. Erstaunlich
    deshalb, weil Kimi für die musikalische Unterhaltung verantwortlich zeichnete. Auf den zweiten Blick allerdings wurde Ella klar, wer der eigentliche DJ war: Nicki saß neben ihrem Neffen, und gemeinsam beobachteten sie die zarten Bande, die Nora mit Gregor knüpfte.
    Dann steckten sie die Köpfe zusammen, um, wie es schien, den nächsten Track zu
    besprechen, damit die beiden Turteltauben weitertanzen konnten. Offenbar teilten Kimi und Nicki die Neigung zum Verkuppeln. Am liebsten hätte Ella sich mit Gabriel zu den Tanzenden gesellt, aber Sören, der mit Liv an der Tafel saß, winkte sie heran. Von seiner jovialen Art, mit der er eben noch Harold Boysen und die halbe Runde unterhalten hatte, war nichts übrig geblieben. Kein Wunder, fünf Minuten allein mit Liv als Gesellschaft konnten einem schon die Stimmung ruinieren.
    Mit einem unguten Gefühl stellte Ella den plötzlich angespannten Gabriel vor, was Liv dazu veranlasste, ihre lackiertenFingernägel einer gründlichen Inspektion zu unterziehen.
    »Das ist also der Untermieter, den meine Schwester sich unbedingt ins Haus holen
    musste«, begrüßte Sören Gabriel und schlug ihm dabei unnötig kräftig auf die Schulter.
    Dafür, dass Mr. Super-Werbefachmann sich in der letzten Zeit nur sporadisch per SMS von seiner Dauergeschäftsreise gemeldet hatte, war er sich seiner Rolle als großer Bruder jetzt übertrieben bewusst, wie Ella fand. »Von Ihnen habe ich ja schon einiges gehört – und noch mehr gesehen.«
    »Womit Sie zweifelsohne die von mir geleisteten Reparaturarbeiten an der Villa meinen«, hielt Gabriel dagegen. Seine Stimme war locker, im Gegensatz zu seinem Gesichtsausdruck.
    Dann wandte er sich Ella zu und fragte: »Möchtest du tanzen?«
    Doch Sören dachte gar nicht daran, sich so leicht abwimmeln zu lassen. »Getanzt wird später, jetzt unterhalten wir zwei uns erst einmal. Von Mann zu Mann.«
    Ella wollte schon protestieren, aber zu ihrer Verwunderung schenkte Gabriel ihr ein
    entschuldigendes Lächeln und setzte sich an den Tisch.
    »Mit Ihrer Beteiligung an der Restaurierung spielen Sie wohl auf die Frondienste an, die Sie so überaus bereitwillig für Ella abgeleistet haben. Hat den Wert der Villa gesteigert, in der Sie weitgehend umsonst leben, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Da passt es ja, dass Sie sich mit meiner Schwester darüber hinaus blendend verstehen. Ein Schurke, wer sich dabei Böses denkt. Und, Gabriel, was machen Sie so, wenn Sie sich nicht gerade als Fotomodell oder Unterhaltungsgarant für gelangweilte Damen verdingen? Ich will nicht neugierig
    erscheinen, aber es ist mir schon wichtig, wer da mit meiner kleinen Schwester
    zusammenlebt. Vor allem, weil Ella dazu neigt, Menschen in einem allzu positiven Licht zu sehen. Besonders wenn deren Aussehen blendend ist und sie es gezielt für ihre Zwecke einzusetzen wissen.«
    Ella konnte es nicht glauben, was ihr Bruder da von sich gab. »Sag mal, Sören,

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