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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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war gar nicht seine leibliche Schwester, doch dass er sie ein Lebtag lang für sein eigen Fleisch und Blut gehalten hatte, ließ sich nicht so ohne weiteres abstreifen. Dennoch hatte er sie geliebt, und offenkundig ohne Bedenken – bis er eines Tages auf dem Weg nach Testra auf einem Karren erwacht war und die Welt sich vollkommen verändert hatte, ohne dass er sich darauf besinnen könnte, ohne irgendeinen Hinweis auf eine Erklärung zu haben, was der Auslöser dieses Umschwungs gewesen sein mochte.
     
    Als schließlich jemand die Zellentür öffnete, sprang Tarjanian mit einem Eifer auf, für den er sich selbst bemitleidete. Der Mann, der die Zelle betrat, war ein Ordensritter mit schwarzem Haar und der trostlosen Miene eines tapferen Jünglings, der inzwischen wusste, dass Krieg weder so heldisch war, wie er ihn sich vorgestellt hatte, noch sonderlich des Schwärmens würdig. Das Wappen seines Waffenrocks zeigte drei grüne Bäumchen auf rotem Grund.
    Kirchland , dachte Tarjanian. Er stammt aus demselben Landstrich wie Mikel. Was wohl aus dem Burschen geworden ist? Lebt er noch, oder ist er gleichfalls R’shiels Bestimmung zum Opfer gefallen?
    »Ich bin Ritter Andony«, sagte der Karier in gebrochenem Medalonisch. »Du kömmen mit.«
    Tarjanian schaute, weil er wusste, wie scheußlich er roch, an sich hinab. Ihm war ein Zottelbart gewachsen, er strotzte von Dreck. Die ganze Zelle stank, denn der Kübel in der Ecke war längst bis zum Überfließen gefüllt.
    »Und wohin soll es gehen?«
    »Du müssen sein sauber. Morgen hängen. Herzog Rollo sagt, du müssen aussehn wie Hüter.«
    Morgen sollte er also endlich baumeln. Herzog Rollo hatte erwähnt, er wolle möglichst zahlreiche Augenzeugen zugegen haben, und offenbar sollte es für die Bürger der Zitadelle auch unübersehbar sein, dass es ein Hüter-Hauptmann war, den er da aufknüpfte. Als das heruntergekommene, abstoßende Wesen, das er gegenwärtig darstellte, konnte man ihn beileibe nicht als Gefahr bezeichnen. Flüchtig überlegte Tarjanian, sich zu widersetzen, verwarf jedoch den Einfall. Nach dem Verlassen der Zelle mochte sich unter Umständen eine Gelegenheit zum Entweichen ergeben, obgleich Tarjanian beim Anblick der hinter Ritter Andony aufgereihten Männer diese Aussicht als reichlich unwahrscheinlich einschätzen musste.
    Er folgte dem Ritter, weigerte sich jedoch voller Trotz, gänzlich aller Hoffnung zu entsagen. Schon mehrere Male war er einer Hinrichtung entgangen. In der Vergangenheit hatte er dem Tod bereits so oft ein Schnippchen geschlagen, dass er sich bisweilen fragte, ob er wohl, ähnlich wie die mit Magie-Kräften ausgestatteten Harshini, unsterblich sein könnte. Doch während die karischen Wachen ihn umringten, ermahnte er sich auf Dringlichste, auf keinen Fall närrischen Wahnvorstellungen zu erliegen.
    Unbezwingbar konnte er sich nicht nennen. Auch waren die Harshini keineswegs unsterblich. Falls kein Wunder geschah, verstrich nicht einmal noch ein voller Tag, bis all das einstige Glück, das ihm früher aus der Klemme geholfen hatte, ihm keinen neuen Nutzen brachte und man ein für alle Mal unter seinen irdischen Werdegang einen Schlussstrich zog.
39
    Am Ruhetag dämmerte über der Zitadelle die Morgenfrühe herauf, während zum Dröhnen der Hämmer auf Holz der Galgen langsam Gestalt gewann. Holzspäne bedeckten in Mengen den sandigen Boden der Arena, die Zimmerleute boten Eile auf, um ihr Werk fertig zu stellen, bevor sich die Zuschauer versammelten. Frohinia Tenragan durchquerte die Pforte der weiß gestrichenen Absperrung; während sie mit gefurchter Stirn die Fortschritte des Aufbaus in Augenschein nahm, schritt sie durch die Arena und zog wider den frischen morgendlichen Wind den Mantel enger um die Schultern.
    »Wie lange noch?«
    Beim Klang ihrer Stimme drehte sich der Vorarbeiter um und senkte den Hammer. Hastig vollführte er eine Verbeugung. »Er wird rechtzeitig stehen, Erste Schwester.«
    Zufrieden nickte Frohinia. Die Hinrichtung war für die Mittagsstunde vorgesehen. »Du leistest gute Arbeit.«
    »Es ist eine überflüssige Schufterei«, beklagte sich der Mann, indem er den Hammer wieder hob. »Hinter der Hochmeister-Kanzlei gibt es einen völlig tadellosen Galgen.«
    »Du missbilligst öffentliche Hinrichtungen?«, fragte Frohinia aus reiner Neugier. Wahrscheinlich hätte sie ihn für seine Frechheit rügen sollen, doch befand sie sich heute in selten milder Stimmung.
    »Meine Vorstellung von fröhlicher Kurzweil

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