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... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

Titel: ... dann eben Irland (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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wenig Sex auf den Verstand eines Mannes haben konnten.
    „Sehe ich dermaßen dumm aus, wie ich mich fühle?“
    Nach einer halben Ewigkeit, wie ihm schien, lachte Suse endlich unbekümmerter, als sie in Wirklichkeit war. Sie zwinkerte ihm zu und sagte sehr vorsichtig und sehr leise: „Solltest du nicht besser erst mal einen Kaffee trinken, um wieder einen klaren Kopf zu kriegen? Ehe du dich an dermaßen komplizierte Dinge heranwagst?“
    Er wandte sich von ihr ab, um zu verbergen, wie verletzt er sich fühlte. Sie liebte ihn nicht, er hatte es ja auch kaum verdient, aber ihr staunender Blick vor einigen Minuten hatte gezeigt, dass sie ihn begehrte. Z umindest das war ihm geblieben – wie üblich.
    „Das kann bloß bedeuten, dass es dir wieder besser geht.“
    Von wegen! Ihm war kotzübel, allerdings würde er das bestimmt nicht zugeben.
    Unwillkürlich glitt Suses Blick erneut an seinem männlich harten Körper tiefer und weidete sich an dem verlockenden Bild, das sich ihr bot. Sehr männlich. Und sehr hart.
    „Offensichtlich steht inzwischen wieder alles zum Besten bei dir. Schade, dass dein Ehrgefühl nicht zulässt, dass ich dir … auf die Schnelle und ganz unverbindlich bei diesem … großen Problem helfe.“
    Clausing zuckte zurück, als hätte sie ihm einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf geschüttet. Ein tiefer Krater klaffte da, wo einst sein Herz gewesen war, bis er es aus reiner Dummheit an diese Frau verschenkt hatte. Sie jedoch lehnte seine Liebe ab. Sie wollte ihn nicht. Deutlicher hätte ihre Abfuhr nicht sein können. Und er hatte sich erneut völlig zum Narren gemacht. Verliebten sich Menschen eigentlich nie in jemanden, der diese Liebe bereitwillig erwiderte?
    Er brachte keinen Ton mehr über die Lippen, stand einfach bloß da und starrte die Tür an, die Suse hinter sich geschlossen hatte.
    Mechanisch bewegte er sich vorwärts, trat unter die Dusche und drehte den kalten Wasserhahn an, um das Feuer zu löschen, das dabei war, ihn zu vernichten.
    Sie verachtete ihn. Nun, zumindest war er ihr vollkommen gleichgültig. Gegen die übermächtige Liebe, die Suse und Ossi füreinander empfunden hatten, würde er nie ankommen.
    Der Verzweiflung nahe schlug er die Hände vors Gesicht. Sie wollte ihn ebenso wenig, wie sein Vater ihn gewollt hatte. Sogar seine Mutter hatte ihn alleingelassen , kaum dass sie ihn in diese Welt gesetzt hatte. Sie hatte nicht einmal einen Blick auf ihn geworfen, ihn kein einziges Mal in die Arme genommen, über sein Haar gestrichen und an ihre Brust gelegt.
    Was hatte er an sich, dass niemand ihn lieben konnte? Suse begehrte ihn viel leicht, lieben indes würde sie ihn nie.
    Das Wasser, das ihm in den Mund lief, schmeckte salzig.
    Er musste Susanne den Vorschlag machen, nach Deutschland zurück zu fliegen. Er würde die Wohnanlage in Rostock verkaufen, sodass sie sich nie wieder begegnen würden. Nie wieder in Versuchung gerieten, miteinander ins Bett zu gehen. Es wäre unerträglich, wenn sie ihn danach doch verließ, weil sie nichts für ihn empfand.
    Sein Schmerz würde ihn irgendwann umbringen oder aber kalt und hart werden lassen wie seinen Vater.
    W as machte es schon? Es gäbe ohnehin niemanden mehr, der es bemerken würde.
     

40. Kapitel
     
    In dumpfes Schweigen versunken saßen sie wenig später im Esszimmer und widmeten sich mit geradezu lächerlich wirkendem Eifer dem Brunch, der auf der Anrichte auf sie wartete.
    Als Máire, „ Báidín Fheilimí “ vor sich hin summend, eine Kanne mit duftendem Kaffee brachte, spürte sie sofort die Spannung zwischen Suse und Matthias. Sie fand, die drückende Stille würde zu einem Kommentar regelrecht herausfordern.
    „ Also, mir gefällt diese besinnliche Stimmung am frühen Morgen.“
    Dass sie allein mit dieser Ansicht inmitten eines Kriegsschauplatzes stehen würde, hatte sie nicht wirklich erwartet. Achselzuckend rückte sie eine Schale mit frischem Obst zurecht, schob das Besteck gerade, faltete eine Serviette neu und behielt dabei Susanne und Matthias offen im Visier.
    Doch keiner machte sich die Mühe, etwas zu erwidern.
    „Diese himmlische Ruhe. Dieses andächtige Schweigen. Ich lie-be es.“
    D es Grafen Augen blitzten warnend, als er sie kalt anlächelte. Demnach war heute kein guter Tag für Scherze. Arme Suse!
    Máire hob einen silbernen Deckel an und sog genüsslich den Duft von Rühreiern mit Schinken ein. „Ist das Essen nicht nach deinem Geschmack, mein Junge?“, erkundigte sie si ch fürsorglich

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