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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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er sie über all die Jahre nie vergessen konnte. Klar er liebte Saskia, aber Madison war die erste große Liebe seines Lebens gewesen, etwas ganz Besonderes.
    Er fragte sich, wie sein Leben wohl verlaufen wäre, wenn so manches anders gekommen wäre. Wären wir am 4. Juli 1987 alle zuhause geblieben, wer weiß was dann geschehen wäre, dachte Sam. Vielleicht war es eine Fügung des Schicksals. Zwar eine grausame, aber immerhin eine Fügung. Vermutlich würde ich mit Madison immer noch in Flagstaff wohnen, wir hätten Kinder und ich hätte nie ... ich hätte nie Saskia kennengelernt.
    Aber so war es nicht gekommen.
    Sam nahm das Telefon zur Hand und wählte Saskias Nummer. Nach dem dritten Klingeln nahm sie ab.
    »He, Schatz ich bin es.«
    »He, Sammy.«
    »Habe ich dich wieder geweckt?«
    »Nein, ich kann nicht einschlafen.« Ein plötzliches Gefühl von Furcht überkam Sam bei dem Unterton in ihrer Stimme.
    »Was soll das heißen, Saskia?«
    »Ach, wahrscheinlich gar nichts. Ich habe vor einer Weile die Mädchen zu Bett gebracht und sie wollten partout nicht im Zimmer bleiben. Nach einer Weile haben sie gebrüllt wie am Spieß.«
    Sams Herz raste. »Was? Wieso? Was ist passiert?«
    »Sie sagen, dass der böse Mann unter ihrem Bett wieder da war.«
    Natürlich wusste Sam, dass das absurd war. Dennoch spürte er, wie sich seine Nackenhärchen aufrichteten.
    »Die alte Geschichte mit dem Monster unter dem Bett. Schon wieder? Hast du ihnen denn nicht eine meiner Geschichten vorgelesen?«
    »Klar hab ich das. Es hat alles nichts genützt. Sie waren nicht zu beruhigen. Irgendwann sind sie dann doch eingeschlafen, nachdem ich das Zimmer mehrfach geprüft habe. Den Schrank, unter dem Bett, einfach in allen Ecken habe ich nachgesehen.«
    »Ich glaube, seit sie mich belauscht haben, sind sie traumatisiert. Ich wünschte, das wäre nicht passiert.«
    Es herrschte kurze Stille am anderen Ende der Leitung.
    »Saskia? Bist du noch dran?«
    »Klar, ich stehe nur gerade vor dem Zimmer der Kinder und spähe durch den Türspalt, ob alles in Ordnung ist«, flüsterte sie.
    »Meinst du wegen den Kindern, oder machst du dir auch Sorgen wegen dem Monster unter dem Bett.« Sam kicherte und merkte gleich wie unpassend das war. Saskia machte sich Sorgen, und das war nicht zum Kichern.
    »Sam, das ist nicht witzig. Sie haben gesagt ... ach was, vergiss es.«
    Es gehört wohl zur Natur der Frau, Sätze nicht zu vollenden, dachte Sam, sprach  aber den Gedanken nicht laut aus. Er hatte keine Lust auf eine Grundsatzdiskussion über die Unterschiede zwischen Mann und Frau.
    »Saskia, was ist los?«
    Wieder herrschte bedrückendes Schweigen. Als Saskia wieder sprach, flüsterte sie nicht mehr, sondern sprach in normaler Lautstärke. Daraus schloss Sam, dass sie sich wieder vom Zimmer der Mädchen entfernt hatte.
    »Hast du nicht zugehört? Sie haben nicht von einem Monster gesprochen, sondern von einem Mann.«
    Sam spürte, wie die Besorgnis auf ihn übergriff. Monster existierten nicht, aber ein Mann (ein Einbrecher?) konnte durchaus real sein.
    »Ein Mann? Und du hast wirklich alles durchsucht? Hast du die Alarmanlage eingeschaltet?«
    »Ja klar. Es ist niemand hier, da bin ich mir sicher. Niemand ist raus oder rein.« Sie zögerte. »Die Zwillinge haben gesagt, dass er auf einmal verschwunden war und aufgehört hat zu sprechen.«
    »Moment, Moment. Das Monster … der Mann, hat mit ihnen gesprochen? Was soll er denn gesagt haben?«
    »Keine Ahnung, sie sagen, dass sie ihn nicht genau verstanden haben. War irgendwas mit fred, oder Ded, oder bed. So irgendwas. Wie auch immer, Sam, das ist langsam beunruhigend.«
    Sam atmete erleichtert aus. So wie sich das anhörte, hatten die Mädchen bloß einen Albtraum. Einen kollektiven Albtraum zugegeben, aber dennoch nur ein Albtraum. »Mich beunruhigt das nicht so sehr. Ich bin im Moment bloß ein wenig überwältigt von der Fantasie der beiden.«
    »Ja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.«
    »Genau, die Mädchen haben einfach zuviel Fantasie. Wer weiß, vielleicht schreiben sie in ein paar Jahren ja auch Horrorgeschichten.«
    »Na großartig, einen verrückten Mann, zwei verrückte Kinder.« Saskia kicherte. Scheinbar hatte auch sie sich ein wenig entspannt.
    »Und du bist die einzig Normale, die uns vor der Klapsmühle bewahrt.«
    Daraufhin kicherten beide, froh über den Themenwechsel weg von Monstern und unheimlichen, unter dem Bett lebenden Männern.
    »Gefällt es dir in Flagstaff?«
    »Ja, bis

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