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Darkover 18 - Hasturs Erbe

Titel: Darkover 18 - Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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wollte nicht auf ihn hören. Ich habe meinen eigenen Sohn im Zorn fortgeschickt, weil er mir sagen wollte… Hastur, was sollen wir tun?«
   Hastur sah bestürzt aus. »Alle Ardais sind instabil«, sagte er. »Dom Kyril ist seit zwanzig Jahren wahnsinnig. Aber du kennst das Gesetz ebensogut wie ich. Du hast uns mit dem gleichen Gesetz gezwungen, Lew zu deinem Erben zu machen. Es muß jemand in der direkten Linie sein, männlich und gesund, um eine Domäne zu repräsentieren. Dyan hat keinen Erben ernannt. Wir können ihn nicht einmal aus dem Rat der Comyn hinauswerfen, wie wir es mit Kyril taten, als er zu rasen begann. Ich weiß nicht, ob wir ihn auch nur so lange aus dem Rat schicken können, bis er wieder geheilt ist, wenn er wirklich wahnsinnig sein sollte. Ist er genügend bei Verstand, einen Erben einzusetzen?«
   Regis fühlte sich wütend und verletzt. Sie schienen nur Dyan im Kopf zu haben. Dani bedeutete ihnen nichts, nicht mehr, als dieser Dyan bedeutet hatte. Kämpferisch sagte er: »Was ist mit Danilo? Was mit seiner Schande und seinem Kummer? Er hat die seltenste Gabe der Comyn, und so wie er behandelt wurde, gereicht es uns allen zur Unehre.«
   Beide Männer wandten sich ihm zu, als hätten sie ihn vergessen. Er fühlte sich wie ein unartiges, lautes Kind, das eine Unterhaltung von Erwachsenen stört, doch er beharrte darauf und beobachtete, wie die Fackeln zuckende Schatten auf die alten Schwerter über dem Kamin warfen, sah Dyan, die scharfe Klinge in der Hand, sah, wie er sie in seine Brust bohrte…
   »Man wird Wiedergutmachung leisten«, sagte Hastur rasch, »aber das mußt du uns überlassen.«
   »Ich überlasse euch Dyan. Aber Dani ist meine Verantwortung! Ich habe ihm mein Schwert angetragen. Ich bin ein Hastur und Erbe einer Domäne, und ich fordere… «
   »Du forderst?« sagte sein Großvater und wirbelte zu ihm herum. »Ich spreche dir das Recht ab, irgend etwas zu fordern! Du hast mir gesagt, du würdest dieses Recht abtreten, um in andere Welten zu gehen. Ich habe mein Möglichstes getan, um dir wenigstens das Versprechen abzuringen, daß du deinen Minimaldienst bei den Kadetten ableistest! Du hast dich geweigert, wie sich auch Dyan weigerte, deiner Domäne einen Erben zu geben. Mit welchem Recht kritisierst du ihn? Du hast auf dein Hastur-Erbe verzichtet. Mit welchem Recht stehst du nun vor uns und stellst Forderungen? Setz dich und benimm dich, oder geh auf dein Zimmer und überlaß diese Dinge Besseren!«
   »Behandelt mich gefälligst nicht wie ein Kind!«
   »Du bist ein Kind«, sagte Hastur mit zusammengepreßten Lippen. »Ein krankes, albernes Kind!«
   Der Raum flackerte unter dem Schein des Feuers in eine andere Perspektive. Regis ballte die Fäuste und rang nach Worten. »Ein Unrecht an jemandem mit Laran… entehrt uns alle.« Er wandte sich bittend an Kennard. »Um die Ehre der Wache… um Eure eigene Ehre… «
   Kennards verkrüppelte Hand berührte ihn sanft. Regis fühlte durch die geschwollenen Finger hindurch den Schmerz rinnen, als er sich ihr entzog. Er fühlte, wie er aus seinem Körper und wieder hineinglitt, unfähig, die jagenden, verwirrten Gedanken von allen zu ertragen. Mit wildem Sehnen dachte er daran, an Bord eines startenden Raumschiffes sein zu wollen, frei, diese kleine Welt voller Intrigen hinter sich zu lassen. Einen Augenblick lang stand er in Kennards Erinnerung auf dem weit entfernten Planeten Terra, kämpfte, kämpfte mit dem Anspruch von Ehre und Pflicht gegen alles, wonach er sich sehnte, zurück zu dem Erbe, für das er geboren war und das auf ihn wartete, ein Weg den er gehen mußte, ob er nun wollte oder nicht… fühlte die Wut seines Großvaters: Rafael, Rafael, du hättest mich nicht so verlassen… hörte Dyans langsame, zynische Worte: Eine besondere Art von Zuchttier, dessen Erträge den Comyn gezahlt werden… Die Last zwang ihn körperlich auf die Knie. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vermischten sich, wirbelten herum. Er sah Danis Hand auf seinem Schwert, fühlte, wie sich seine Gedanken öffneten, alles überschattend. Sohn von Hastur, welcher der Sohn des Lichts ist! Er weinte wie ein Kind. Er flüsterte: »Für das Haus Hastur… schwöre ich… «
   Kennards Hände, heiß und geschwollen, berührten seine Schläfen. Er merkte einen Augenblick lang, daß Kennard ihn aufrecht hielt. Langsam verebbte die schneidende Flut von Gefühlen, Vorwissen, Erinnerungen. Er hörte Kennard sagen:

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