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Das Amulett von Gan (German Edition)

Das Amulett von Gan (German Edition)

Titel: Das Amulett von Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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Schönheit des Ortes, aber für Alfrigg war das kein Grund, stehen zu bleiben. »Lasst uns weitergehen«, drängte er.
    Finn fragte: »Ist euch überhaupt noch bewusst, welche Schätze euch umgeben?«
    »Natürlich sehen wir ihre Schönheit! Wir Bergmännchen lieben alles, was glänzt und wertvoll ist. Aber es hat für uns einen anderen Wert als für euch Menschen. Für uns sind Gold, Silber und Edelsteine ideale Materialien, mit denen wir bauen und uns einrichten. Sie geben uns Licht und Halt. Für euch Menschen dagegen bedeuten sie vor allem Reichtum und Wohlstand. Das haben wir uns zunutze gemacht, indem wir etwas von diesen Schätzen verkaufen, damit wir alles Lebensnotwendige, was nicht unter der Erde zu finden ist, kaufen können.«
    Obwohl Alfrigg die Gefährten ständig zum Weitergehen drängte, mussten sie doch immer wieder kurz anhalten, um das vor ihnen liegende Wunder genauer zu betrachten und zu bestaunen. Gewachsene Blumen aus Edelsteinen, wie sie kein Goldschmied hätte zusammenfügen können; Felder, die in allen Farben glitzerten. Vorsichtig, als ob die leiseste Berührung alles zerstören könnte, berührten die Mädchen und Jungen die Pracht.
    Bald hatten sie den Palast von König Auberon erreicht. Die goldenen Steine, aus denen das Gebäude errichtet war, wirkten im Vergleich zu den unterirdischen Feldern und Wiesen fast schlicht.
    Am Eingangsportal wurden sie bereits erwartet. Der König sah Alfrigg zum Verwechseln ähnlich. Anstelle der Mütze trug er aber eine prächtige Krone, verziert mit Juwelen in den schönsten Farben, auf seinem Kopf. Wie Alfrigg ihnen vorausgesagt hatte, empfing er die Träger der Amulette mit großen Ehren. Sie wurdenin seinen Thronsaal geführt, ein prächtiger Raum, dessen Wände mit goldfarbener Seide bespannt waren. Kronleuchter mit farbenprächtigem Schmuckwerk hingen von der Decke und hüllten den Raum in ein weiches Licht. Obwohl sich der Thronsaal wie das ganze Bergmännchenreich tief unter der Erde befand, war die Luft von frischem Blumenduft erfüllt. Um den Thron, auf dem der König Platz nahm, stand eine ganze Traube von Bergmännchen, die die Menschen neugierig betrachteten. Auberon lächelte die Gefährten freundlich an:
    »Seid willkommen in Untererde, ihr Träger der Amulette. Es ist uns eine große Ehre, euch empfangen zu dürfen.«
    »Die Ehre liegt ganz auf unserer Seite, Majestät«, entgegnete Chika und machte eine tiefe Verbeugung vor dem König. Pendo, Chika und Joe verbeugten sich ebenfalls. Sie waren froh, Chika bei sich zu haben, die sich offensichtlich besser mit solchen Umgangsformen auskannte.
    König Auberon winkte die Gefährten näher zu sich und ließ sich von ihnen alles erzählen, was sie bisher in Gan erlebt hatten. Dann schaute er sie bewundernd an. »Ihr seid sehr tapfere Mädchen und Jungen. Niemals zuvor wurde von den Trägern der Amulette derart viel Mut erwartet. Selbstverständlich werden wir alles Erdenkliche tun, um euch zu helfen. Zunächst einmal aber seid gewarnt. Auch die Wege unter der Erde sind nicht sicher. Die Bergmännchen von Gan sind mittlerweile nicht mehr die einzigen Bewohner des Erdreichs. Der bevorzugte Wohnort von Schwarzalben ist nämlich ebenfalls hier, unter der Erde. Sie lieben die Dunkelheit und haben sich deshalb in Felsspalten und Höhleneingängen eingenistet.«
    Die vier tauschten erschrockene Blicke, und Chika griff spontan nach der Hand von Pendo.
    »Noch hat das Böse nicht den Eingang in unser Reich unter der Erde gefunden. Die schützenden Zauber sind zu tief, als dass sie sie brechen könnten. Aber die Wege zu Schloss Birah reichen gefährlich nahe an die bevorzugten Lagerplätze der Schwarzalben heran.Es ist also größte Vorsicht geboten! Sie dürfen euch nicht entdecken. Leistet auf eurem Weg den Anweisungen Alfriggs Gehorsam. In ihm habt ihr den besten Führer.« Er blickte stolz zu Alfrigg. »Jetzt sollt ihr aber die Gastfreundschaft der wahren Bergmännchen von Gan genießen, nachdem ihr von diesen bösen Zwergen getäuscht worden seid. Wir werden euch festlich bewirten und ein Quartier für die Nacht geben. Ruht euch aus, denn Morgen warten neue Abenteuer auf euch.« Der König klatschte in die Hände, und sogleich eilten zwei jüngere Bergmännchen herbei, die die vier Freunde aus dem Thronsaal führen sollten.
    Alfrigg blickte verdrossen. Er hatte wohl gehofft, mit den Trägern der Amulette gleich weiterziehen zu können. Die aber waren sehr erleichtert und freuten sich über die

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