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Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Botschaft auf der Stelle verlasst. Der Gesandten steht es frei, zu bleiben und das überaus großzügige Angebot des Kommandanten anzunehmen. Guten Tag.«
    Kasale wollte etwas sagen, aber ein eisiger Blick des Botschafters brachte sie zum Schweigen. Ich sah zu Leandra hinüber, sie blickte starr auf den Botschafter.
    Ich erhob mich, drehte mich auf dem Absatz um und verließ den Raum.
    Schwertmajorin Kasale fand mich auf der Brücke. Ich saß auf dem Geländer, aß einen Honigkuchen und sah den Fischen im Wassergraben zu.
    »Havald«, sagte sie ruhig. »Seid Ihr willens, meine Worte zu hören, oder seid Ihr dazu zu sehr verärgert?«
    »Euer Gesandter ist ein Idiot«, sagte ich.
    Sie lächelte. »Auch das ist nicht diplomatisch, Ser Havald. Es ist auch unwahr. Von Gering ist ein fähiger Mann, er hält diesen Posten hier seit über zwanzig Jahren. Es ist für ihn schwer vorstellbar, dass es eine Bedrohung für uns gibt. Askir wurde nie besiegt.«
    »Ja. Als es noch ein Imperium war und selbst Länder eroberte.«
    »Ihr solltet vielleicht bei Gelegenheit die Geschichte des Imperiums studieren«, sagte sie ruhig. »Askannon führte seit der Reichsgründung drei Kriege. Drei Kriege in tausend Jahren. Wie viele Kriege habt Ihr in Eurem Leben gesehen?«
    Mehr. Alle zehn oder zwanzig Jahre wurde wieder jemand gierig. Unter der Herrschaft unserer Königin hatte Illian die längste Periode des Friedens seit Gründung der Kolonien erlebt. Bis die Truppen Thalaks kamen.
    »Askannon war kein Kriegsfürst. Er brauchte das nicht, er hatte alle Macht, die er wollte.« Kasale stellte einen Fuß auf das Geländer neben mir, lehnte sich auf ihren Oberschenkel und sah mit mir zu den Fischen hinab.
    »Aber Ihr habt den Kampf schon erlebt, nicht wahr?«, fragte ich dann.
    »Kein Krieg bedeutet nicht Frieden. Irgendetwas im Osten treibt die wandernden Barbaren vor sich her, in den letzten zwanzig Jahren herrscht an den Ostgrenzen fast ständiger Kampf. Sie kommen und sterben. Ganze Täler sind mit ihren bleichen Knochen bedeckt, aber sie kommen immer wieder und wieder.« Sie seufzte. »Es ist keine Kriegskunst, Barbaren abzuschlachten. Nicht wenn sie mit Knochenkeulen gegen moderne Festungswälle anrennen. Wir haben dennoch eine Stadt verloren. Die Körper ihrer Gefallenen bildeten eine Rampe, vier Mannslängen hoch …« Ihre Stimme wurde leiser. »Jetzt metzeln wir sie nieder, bevor sie an die Wälle kommen. Nicht einmal die Barbaren wissen, wovor sie fliehen, sie nennen es Olmuth, das dunkle Schicksal. Sie sterben lieber im Kampf und kommen so in Ehren zu ihren Göttern. Aber das ist eine andere Geschichte. Havald, Ihr müsst verstehen, dass es nur eine einzige Möglichkeit gibt, das zu tun, was Ihr wünscht. Der Rat der Könige muss zustimmen. Wenn Kommandant Keralos Truppen ausheben und alte Clans wieder ins Leben rufen soll, bricht er den Vertrag. Jede einzelne Legion ist namentlich erwähnt in diesem Vertrag, alles ist genau geregelt.«
    »Auch die Zweite Legion?«
    Sie sah mich an. »Soviel ich weiß, nein. Sie galt als in der Ausübung ihres Dienstes verschollen. Sie wird nicht von dem Vertrag berührt. Aber das wusstet Ihr ja, sonst wärt Ihr nicht hier, oder?«
    »Das nützt nicht viel«, sagte ich bitter. »Die Legion gibt es nicht mehr.«
    »Doch«, widersprach sie mir. »Sie ist präsenter als je zuvor. Es gibt so viele Legenden über sie, und Prophezeiungen.« Sie lächelte leicht. »Und eine von ihnen ist natürlich die, dass sie in der Stunde der Not wiederkommen wird. Ihr kommandiert eine Legende, Havald. Unterschätzt das nicht.«
    »Warum seid Ihr gekommen?«, fragte ich sie direkt.
    »Zwei Dinge. Auch der Botschafter, mag er es verstehen oder nicht, muss den Ring an Eurem Finger akzeptieren. Er ist nicht befugt, Euch Befehle zu erteilen. Dieser Ring weist Euch als ein Mitglied der imperialen Streitkräfte aus. Er kann Euch die Botschaft nicht verbieten. Das ist das eine. Dies hier ist das andere.« Sie reichte mir eine Schriftrolle.
     
Hiermit bestätige ich die Ernennung Roderic von Thurgaus, auch Havald genannt, zum Kommandierenden Offizier des Zweiten Bullen.
Roderic von Thurgau führt den Rang eines Lanzengenerals, ihm stehen alle Privilegien und Pflichten dieses Ranges zu.
Er ist angewiesen, umgehend die volle Einsatzbereitschaft der Zweiten Legion wieder herzustellen.
Schwertmajor Kasale wird zum Generalsergeanten des Zweiten Bullen bestellt, um ihn bei dieser Aufgabe zu unterstützen.
Entsprechend der

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