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Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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An der Wand dahinter befand sich eine Karte Gasalabads, aufgespannt auf einem hölzernen Kartenhalter.
    Eine Sitzgruppe in der einen Ecke lud zu einem entspannten Gespräch ein, die hohen Regale waren bereit, sie mit Schriftrollen und Büchern zu bestücken. Ein langer, niedriger, aber tiefer Schubladenschrank beherrschte die eine Wand, darüber hing ein Wandteppich, der eine entspannte Szene auf einem Schiff zeigte; im Hintergrund der müßigen, leicht bekleideten Frauen waren die Flusstore der Stadt Gasalabad zu erkennen.
    Zwei hohe, fünfarmige Kerzenständer versprachen auch in der Nacht genügend Licht. Alles glänzte frisch und neu, der Raum roch nach Bienenwachs.
    Bis darauf, dass ich leichte Zweifel hatte, ob die grazilen Stühle mein Gewicht tragen würden, wirkte der Raum auf mich bequem und einladend.
    Armin verharrte in scheinbar tiefer Demut verbeugt vor uns. Als wir nichts sagten, richtete er sich auf. »Dies ist der geringste aller Räume, offen für die Bittsteller, die auf die Gnade der Essera hoffen. Ein bescheidener Raum, kaum würdig Eurer Schönheit.«
    Leandra wollte etwas sagen, aber ich hielt sie mit einer Berührung zurück. »Wir werden uns die anderen Räume ansehen, wenn sie fertig sind«, sagte ich zu Armin. »Ich hoffe, Ihr habt auch mir einen Raum zugedacht.«
    Er nickte eifrig; etwas in meiner Stimme war ihm wohl aufgefallen.
    »Ich hoffe, es ist ein ruhiger Raum, fern aller Ohren, wo auch vertrauliche Gespräche denkbar sind. Dort, Armin, werden wir uns bald einer längst überfälligen Unterhaltung widmen.«
    »Es wird sein, wie Ihr wünscht«, sagte Armin, aber noch während er sich verbeugte, ertappte ich ihn dabei, wie er mich prüfend musterte.
    »Ich habe meinen treuen Diener Armin nicht vergessen. Für deine uneigennützigen Dienste sollst du entsprechend entlohnt werden.« Ich lächelte mein bestes Lächeln. Es schien ihn etwas zu beunruhigen.
    Er verbeugte sich noch tiefer. »Zur Mittagsstunde werden Euer Haus und Euer treuer Diener euch erwarten, Esseri.«
    Auf dem Weg zurück beabsichtigte ich, bei der Lanze der Ehre vorbeizuschauen, um noch einmal mit Deral zu sprechen. Die Wachen an den Toren zum Hafen waren auf vier Soldaten verstärkt worden, die uns ausführlich beäugten, uns aber passieren ließen. Der Grund dafür wurde bald ersichtlich: Eine große, prunkvoll ausgestattete zweimastige Dhau hatte dort angelegt und wurde von einem Dutzend Soldaten gesichert, die das Symbol des Hauses des Baums trugen, des Hauses, dem nun Marinae angehörte.
    Hier wurde Ladung gelöscht, das war wahrscheinlich der Grund, warum dieses Schiff nicht an der Liegestelle des Palastes angelegt hatte, die sich nur wenige Hundert Schritte weiter östlich befand.
    Leandra lehnte sich an eine Hauswand, um dem Treiben im Hafen zusehen. »Was hast du mit Armin vor?«, fragte sie mich. Ich lehnte mich neben Leandra und zog meine Pfeife heraus und meinen neuen Apfeltabak. Ich fing an, sie zu stopfen.
    »Nun, ich denke, es ist an der Zeit, dass ich mich etwas länger mit ihm unterhalte. Es gibt zu viele Dinge, die nur auf eine Art zusammenpassen können. Der Zirkus, seine Verbindungen hier in der Stadt, sein Wissen. Dass er es vorzieht, meinen Diener zu mimen, hat seine eigenen Gründe.« Ich zündete meine Pfeife an und sah dem Rauchring nach, wie er aufstieg und verweht wurde. »Mir soll es recht sein. Er versprach mir, nützlich zu sein, und das ist er ohne Zweifel. Ich will nur nicht in etwas hineingezogen werden.«
    »Dazu erscheint es mir zu spät. Wir sind schon mitten drin«, sagte Leandra.
    Ich nickte. »Das mag sein, dann will ich wenigstens wissen, worin wir stecken. Warum fragst du?«
    »Dort«, sagte sie und nickte mit dem Kopf in Richtung der Lanze der Ehre . Es war Armin, der sich rasch umblickte und dann unsere Dhau betrat. »Wo er doch so fleißig unser Haus fertigstellt«, sagte sie.
    »Du hast ihn früh gesehen.« Von der Stelle aus, die sie sich ausgesucht hatte, waren wir in der Lage, über ein paar Kisten hinweg zum Schiff zu sehen, vom Schiff aus befanden wir uns jedoch in fast voller Sichtdeckung.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe nicht Armin gesehen. Ich sah eine gewisse junge Sera, die sich gerade an Bord geschlichen hat. Du kennst sie, sie verkaufte uns am Markt Honigfrüchte.« Sie lächelte.
    »Faihlyd. Was macht sie hier?« Ich reckte meinen Kopf, um die getarnten Leibwächter auszumachen, aber sie waren entweder weitaus besser darin, sich zu tarnen, als ich

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