Das Beste aus 40 Jahren
Öffentlichkeit wenden. Und er verabscheute die Öffentlichkeit. Sein Privatleben hielt er streng unter Verschluss, dieser arrogante griechische Macho. Und es wäre ja auch eine nette Geschichte, nicht wahr? Eine Achtzehnjährige, verführt von einem reichen, gewissenlosen Playboy, der sie verlässt, sobald er das hat, was er will. Rechtsanwälte bedrohen sie, bieten ihr Schweigegeld an, damit sie verschwindet und vergisst, dass sie jemals den Namen Terzakis gehört hat!
Und die ganze schreckliche Geschichte wurde noch grausamer, weil Callie den Mann bis zu ihrem bitteren Ende geliebt hatte. Sarah hatte das Gefühl, einen Stein im Magen zu haben, und kämpfte gegen die Tränen an.
„Wenn es in seiner Macht stünde, würde Damon alles tun, um sie wieder zum Leben zu erwecken.“ Ihre Blicke trafen sich, und als sie in Alex’ Augen sah, hatte sie das Gefühl, sich auf Eis zu bewegen. Die Schnelligkeit, mit der er seine Selbstbeherrschung zurückgewonnen hatte, beunruhigte sie. „Leider kann er das nicht. Aber er kann seinem Sohn das Leben geben, das ihm zusteht.“
Sarah erstarrte. Die Kehle wie zugeschnürt, warf sie Alex einen verwirrten Blick zu. „Das ihm zusteht?“, wiederholte sie beunruhigt. „Was meinen Sie damit?“
Angesichts ihrer Verblüffung lächelte er – tatsächlich, obwohl sich seine Mundwinkel nur leicht verzogen. „Natürlich möchte Damon, dass sein Kind in seinem Haus aufwächst – wohin es gehört.“
2. KAPITEL
Einige Sekunden lang war Sarah sprachlos. Der Terzakis-Clan wollte Callies Kind! Machte Alex Terzakis sich einen Spaß mit ihr?
Alex betrachtete sie wie eine Katze, die eine Maus fixiert. „Damon liebt Kinder. Dimitrios wäre sehr gut aufgehoben.“
„Ich – ich kann es einfach nicht glauben“, begann Sarah mit bebender Stimme. „Sie wollten nicht, dass er sie heiratet, und doch meinen Sie, er habe ein Recht auf ihr Kind? Er hat sie verlassen, ihre Briefe nicht beantwortet, sie während ihrer schwierigen Schwangerschaft alleingelassen … Und jetzt erzählen Sie mir, dass er ihr Baby will?“ Ihre Stimme war zunehmend lauter geworden.
„Was immer Sie gegen meinen Bruder haben, er ist der Vater Ihres Neffen“, erklärte Alex schroff, ohne sich um ihre verächtlichen Worte zu kümmern.
„Ach, auf einmal sind Sie sich sicher?“
„Dimitrios hat dieselbe seltene Blutgruppe wie Damon. Die Chancen stehen eins zu einer Million, dass das ein Zufall ist“, erwiderte er prompt.
Er hatte sich also genau erkundigt, bevor er Dimi als Damons Sohn anerkannte. Welche Unverschämtheit! „Und, was haben Sie noch herausgefunden?“, schleuderte Sarah ihm angeekelt entgegen.
„Ich will mich nicht mit Ihnen streiten, Miss Hartwell.“ Aus goldbraunen Augen betrachtete er sie mit unverhüllter, überlegener Verachtung. „Ich bin nur des Kindes wegen hier, als Stellvertreter meines Bruders.“
„Stellvertreter?“, wiederholte Sarah und bemühte sich vergeblich, ihre aufsteigende Verzweiflung zu unterdrücken.
„Was vorbei ist, ist vorbei“, erklärte er kühl. „Wir müssen an die Zukunft Ihres Neffen denken …“
„Dimis Zukunft ist bei mir!“ Sarah war völlig unvorbereitet auf dieses Angebot.
„Verständlich, dass Sie durch Ihre angebliche Zuneigung zu diesem Kind den Preis in die Höhe treiben wollen …“
„Den Preis?“, flüsterte sie.
„Sagen Sie, was Sie wollen – es gehört Ihnen.“ Alex klang einschmeichelnd.
Sarah war so entsetzt, wie er sie charakterlich einschätzte, dass sie schwieg.
„Sie übergeben Dimitrios diskret und halten den Mund, und dafür …“, sein Blick war so intensiv, dass sie ihn fast körperlich zu spüren meinte, „dafür gebe ich Ihnen, was Sie wollen. Überlegen Sie es sich. Sie hatten ein hartes Leben. Wie alt sind Sie? Dreißig, einunddreißig?“
Sarah betrachtete ihn wie erstarrt und umklammerte mit beiden Händen die Rückenlehne eines Stuhls. Dreißig, einunddreißig? Sah sie wirklich so alt aus?
„Es ist für Sie noch nicht zu spät, etwas aus sich zu machen“, sagte Alex langsam. „Mit Geld, etwas Geduld und fachmännischem Rat könnten Sie sogar ganz attraktiv sein …“
„Was Sie nicht sagen.“ Sarah fiel das Sprechen schwer. Die wenigen Illusionen, die sie ohnehin über ihr Aussehen gehabt hatte, zerfielen endgültig.
„Sie könnten reisen, wohin Sie wollen. Und da Sie eine kluge Frau sind, könnten Sie vielleicht sogar einen Mann finden.“
Sarah holte bebend Luft. So sah er sie also: als
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