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Das Blut der Azteken

Das Blut der Azteken

Titel: Das Blut der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Jennings
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einer der beiden Metallplatten befestigte, ein paar Tropfen Tinte darauf strich, ein Stück Papier in die Druckerpresse schob und die andere Hälfte der Presse hinunterdrückte.
    Als ich meinen Namen gedruckt sah, wurde mir klar, was Gott für Moses getan hatte. Ich hatte etwas geschaffen, das sich über die Jahrhunderte hinweg weitergeben ließ, etwas -außer meinem Namen auf einem Grabstein -, das zukünftige Generationen würden lesen können. Ich war so bewegt, dass mir die Tränen in die Augen traten.
    Danach experimentierte ich weiter mit der Druckerpresse und dem Schriftsetzen, bis ich ziemlich geschickt darin war. Und schließlich zahlte sich mein Wissen aus. Ich rüttelte Mateo wach, um ihm von dem Plan zu erzählen, der mir schon seit einiger Zeit im Kopf herumspukte.
    Den Dolch in der Hand, fuhr er hoch, legte sich aber wieder hin, nachdem er mir gedroht hatte, mich mit einer stumpfen Klinge zu vierteilen.
    »Ich weiß, wie wir ein Vermögen verdienen können.«
    Stöhnend rieb er sich die Stirn. »Ich habe keine Lust mehr, für mein Geld zu arbeiten. Ein richtiger Mann wird mit seinem Schwert reich.«
    »Mateo, ich habe mir gedacht, dass wir die Bücher, die wir für teures Geld aus Spanien einführen, genauso gut hier drucken und viel mehr Gewinn machen können.«
    »Und wenn der König dir seine Tochter und Kastilien schenken würde, könntest du feine Kleider tragen und die köstlichsten Speisen essen.«
    »So schwierig ist das gar nicht. Wir führen die besten unanständigen Bücher ein, die es in Spanien zu kaufen gibt. Wenn wir sie selbst drucken, könnten wir uns die Kosten sparen, sie hierher zu schaffen.«
    »Hat dich ein Pferd des Don am Kopf getroffen? Um Bücher zu drucken, braucht man eine Druckerpresse.«
    »Wir haben eine Druckerpresse.«
    »Und man muss wissen, wie es geht.«
    »Das kann ich inzwischen.«
    »Arbeiter.«
    »Ich könnte einen Leibeigenen kaufen.«
    »Wenn die Inquisition uns auf die Schliche kommt, landet er auf dem Scheiterhaufen.« »Dann kaufe ich eben einen sehr dummen Leibeigenen.«
    Als erstes Projekt entschieden wir uns für ein dünnes Bändchen voller Schmutz und Schund. Unser Leibeigener trug den passenden Namen Juan, wie der Mann, der die Erstausgabe dieses Buches in Spanien gedruckt hatte. Unser Juan war zwar nicht so dumm, wie mir lieb gewesen wäre, machte dieses Manko aber mit Habgier wieder wett. Er war zu vier Jahren in den Silberminen verurteilt worden. Der Dienst in einer Druckerei rettete ihm das Leben, da die Zwangsarbeiter in den Minen meistens kein Jahr durchhielten.
    Wie ich war er Mestize und lépero, doch im Gegensatz zu mir, der sich für einen Edelmann hielt, bestätigte er sämtliche allgemein herrschenden Vorurteile.
    Obwohl er mir sein Leben verdankte, brachte er mir nicht sehr viel Zuneigung entgegen. Doch da ich die Denkweise, die Habgier und die verquere Logik von léperos kannte, versuchte ich nicht, ihn zu halten, indem ich ihn bezahlte, sondern gab ihm hin und wieder die Gelegenheit, mich zu bestehlen.
    Doch sein größter Vorteil war, dass er weder lesen noch schreiben konnte.
    »Das heißt, dass er nicht weiß, was wir drucken. Ich habe ihm gesagt, wir druckten ausschließlich die Lebensgeschichten von Heiligen. Ich habe einen Kupferstich des heiligen Franziskus, den wir als Einband für all unsere Bücher benutzen werden.«
    »Wie setzt er die Typen, wenn er nicht lesen und schreiben kann?«, fragte Mateo.
    »Er soll die Bücher ja nicht lesen, sondern die Buchstabenfolge im Text einfach mit den Lettern nachahmen. Außerdem werde ich den Großteil der Arbeit selbst erledigen.«
    Das erste Buch, das wir in Neuspanien herausgaben, wurde ein großer Erfolg, auch wenn viele ehrenwerte Leute darüber empört gewesen wären.
    Mateo war tief beeindruckt von dem Haufen Dukaten, der übrig blieb, nachdem wir unsere Kosten beglichen hatten. »Wir haben den Autor, den Verleger, den König und die Zollinspektoren um ihren Anteil betrogen… Cristo, du bist ein Genie. Und weil du so ein ausgezeichneter Verleger bist, erlaube ich dir, meinen Roman herauszugeben. Er trägt den Titel Chronik der drei äußerst bemerkenswerten Tafelritter von Sevilla, die zehntausend heulende Mauren und fünf schreckliche Ungeheuer besiegten, dem rechtmäßigen König den Thron von Konstantinopel verschafften und einen Schatz errangen, der größer war, als ihn irgendein König der Christenheit je besessen hat.«
    Die Bestürzung stand mir ins Gesicht

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