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Das Dorf der Katzen

Das Dorf der Katzen

Titel: Das Dorf der Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Fritz
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Du tust mir weh!“
    Er tat ihr den Gefallen, bereute es aber sogleich, als Vera mit Schwung ihren rechten Arm in Richtung seines Kopfs schnellen ließ. In Erwartung einer schallenden Ohrfeige wollte er noch zurückzucken - die Erinnerung an Veras Schlagkraft war noch recht frisch. Aber Vera war schneller.
    Nur, sie griff in seinen Nacken und zog seinen Kopf herunter. Ihr Mund verschloss den seinen. Ihre Arme schlangen sich um ihn. Ineinander verkrallt wälzten sie sich im flachen Wasser und zogen, nein, rissen sich abwechselnd gegenseitig die nassen Kleidungsstücke vom Körper und feierten eine leidenschaftliche Versöhnung.
    Gizmo hatte sich schon beim „Vorspiel“ zurückgezogen. Er würde diese Menschen wohl nie verstehen, selbst mit dem zusätzlichen Wissen von Saphir in sich….
     
    ΦΦ ΦΦ
     
    Im Cheram-dir saßen am Tag nach dem Angriff N’gahar und seine acht Priester und leckten ihre Wunden.
    N’gahar war zornig und besorgt gleichermaßen.
    Der zweite Angriff auf das Dorf, der so Erfolg versprechend begonnen hatte, war zu einem Desaster geworden. Zwei der Priester waren geblendet worden. Sie lagen mit verbundenen Augen auf ihren Liegen in dem Raum.
    Er würde sich baldigst darum kümmern müssen, ihnen ihr Augenlicht zurückzugeben.
    Alle acht Priester hatten schwere Dämpfer ihres Selbstbewusstseins erhalten und waren körperlich und vor allem mental völlig ausgelaugt.
    Auch er hatte seine persönlichen Grenzen erfahren müssen. Das Gefühl beim ersten Angriff, als er von den vier Wächtern niedergekämpft worden war, war geradezu himmlisch gewesen im Vergleich zur Erfahrung in dem Hochofen der Feuerkugel.
    Noch nie war er derart in die Enge getrieben worden, noch nie hatte er so nahe am Abgrund gestanden.
    Allerdings hatte er einiges herausgefunden, und er war sich ziemlich sicher, dass die neu gewonnenen Erkenntnisse die Schmerzen und Ängste aufwogen, denen sie ausgesetzt gewesen waren.
    Er wusste jetzt, dass die Insel Bastets sich in der Nähe von Rhodos befinden musste. Es war eher unwahrscheinlich, dass ein im Bezirk Rhodos-Stadt zugelassenes Fahrzeug auf einer Insel weit ab von Rhodos in Betrieb sein würde.
    Auch wusste er jetzt, dass Bastets Tempel mit einer Ruine getarnt war und dass ein einzelner Wächter kein ernsthafter Gegner war, wenn man das Überraschungsmoment auf seiner Seite hatte.
    Vor allem aber wusste er jetzt, dass sich unter den Anhängern Bastets eine junge Frau befand, die ihm zumindest in seiner Gestalt als Ch’quar überlegen war.
    Und genau diese Frau wollte er besitzen!
    Er würde sie hierher, in seinen Tempel schaffen und dort würde er ihren Willen brechen. Ihre geheimnisvollen, ja unheimlichen Fähigkeiten würden ihr in Sachmets Nähe nichts helfen, dessen war er sich sicher.
    Dann würde sie ihm gehören. Er würde ihr die relative Unsterblichkeit schenken und mit ihr an seiner Seite würde er dann fortan die Welt beherrschen!
    Er wusste zwar noch nicht konkret, wie er diese wilde Kämpferin festsetzen konnte, aber er hatte jetzt ein paar Tage Zeit, darüber nachzudenken.
    Es galt zunächst, die beiden geblendeten Priester zu heilen.
    Außerdem benötigten sie alle jetzt eine Ruhepause und er musste eine Strategie gegen diese unheimliche Waffe finden, welche die roten Strahlen aussendete.
    Wäre es vielleicht möglich, die Ch’quars mit einem entsprechend gegengepolten Feld aufzuladen?
    Aber dazu musste er mehr über die Strahlen wissen. Es war mit Sicherheit ein Laser, aber mit welcher Wellenlänge? Er verfiel ins Grübeln.
    Hätte N’gahar gewusst, dass besagte Waffe nie wieder ihre tödlichen Strahlen verschicken würde, dann hätte er sich weitaus weniger Gedanken über dieses Thema gemacht.
    Leises Stöhnen von einem der Geblendeten riss ihn aus seinen düsteren Überlegungen.
    Er stand auf und ging zu der Liege, auf der Tessal lag. Dessen Hände fuchtelten matt herum, griffen ins Leere. Er litt offensichtlich starke Schmerzen. Der Verband um seine Augen war von Sekret und Blut durchnässt.
    N’gahar ergriff eine Hand des Verletzten und drückte sie.
    „Ich werde dir und Warad-al-hif jetzt helfen“, sagte er ruhig.
    Tatsächlich war er nicht nur ruhig, er war kalt, kalt bis ins Herz, denn Mitgefühl mit den beiden Priestern hatte er keines. Es galt nur, sie wieder kampffähig zu machen. Großes Mitleid oder Sensibilität waren dazu nicht nötig. Nur konsequente Anwendung der ihm zur Verfügung stehenden Mittel.
    „Lieg still, damit ich anfangen

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