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Das Dorf der Katzen

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Titel: Das Dorf der Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Fritz
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Steuergehirn eines Priesters, eines Hohepriesters sogar!“
    Die Anwesenden hörten konzentriert zu. Bei der Erwähnung eines Hohepriesters glomm es in den Augen von o Gerontas auf.
    „Es geht letztendlich darum, dass dieser Hohepriester das Heiligtum von Bastet und so nebenbei auch Choriogatos und Illasandria mit allen Einwohnern vernichten will. Es ist nicht, ich wiederhole: NICHT Sachmet, die hinter diesen Aggressionen steckt, denen wir ausgesetzt sind, sondern ihr Priester! Er will die Verschmelzung der beiden Göttinnen verhindern, weil er bereits Sachmet unter seine Kontrolle gebracht hat und von ihren übernatürlichen Kräften profitiert.
    Vernichtet er jetzt Bastet und ihren Kult, gehört ihm Dank der ihm zur Verfügung stehenden Kräfte und Möglichkeiten faktisch die Welt, so stellt er sich das jedenfalls vor.
    Die Ch’quar werden von ihm und von acht Priestern gesteuert.
    Das macht neun - wie es die Prophezeiung sagt. Es sind also nicht beliebig viele, die nur zu neunt angreifen, aber sie können sich immer wieder neu bilden, denn sie bestehen nur aus Staub und Energie, beseelt mit dem Willen eines Priesters.
    Eine Vernichtung zu Staub oder eine restlose Verbrennung zerstört nur die Hülle, die sich nach einiger Zeit, wenn sich der Geist des Steuernden erholt hat, wieder neu aufbauen kann. Das dauert aber immer ein paar Tage, daher kommen die Angriffe nicht Nacht für Nacht, sondern nur in gewissen Abständen.
    Aber sie werden nichts unversucht lassen, ihr Ziel zu erreichen.
    Halt, ich korrigiere mich. ER, der Hohepriester, wird nichts unversucht lassen. Seine acht Priester würde er dafür ohne Skrupel opfern. Wahrscheinlich hat er das sowieso vor, wenn er sein Ziel erreicht hat. Erinnert euch, wie er letzte Nacht seine Priester in den Kampf hetzte, um selbst heimlich, still und leise zum Tempel zu gelangen.
    Die Ch’quar können sich untereinander telepathisch verständigen und sind keinesfalls dumme Kreaturen, sondern mit dem ganzen Wissen und auch Charakter ihres jeweiligen Steuergehirns ausgestattet. Wir dürfen sie unter keinen Umständen unterschätzen.
    Allerdings kann man einen Ch’quar in Panik oder Raserei versetzen, wenn man ihn stark unter Druck setzt, so dass sein Primitivgehirn mit dem nackten Selbsterhaltungstrieb das Kommando übernimmt. Dann sind sie leichter auszuschalten.
    Wichtig ist auch, dass sie wahrscheinlich unsere Gedanken oder Impulse nicht lesen oder erfassen können, sondern nur ihre eigenen und wohl die von Feliden. Ich glaube sehr, dass das so ist, sonst hätte mich die Kreatur letzte Nacht auch angefallen, aber sie war ausschließlich mit dem armen Protos beschäftigt, den sie wohl als einsamen Wächter des Tempels ansah.“
    Sie blickte wieder in die Runde.
    „Sie werden wiederkommen, das steht außer Frage. Und sie lernen mit jedem Angriff dazu und können sich immer besser auf unsere Abwehrmaßnahmen einstellen.
    Ich konnte dem Gedankenwust dieses Priesters, N’gahar nennt er sich übrigens, kurz vor dessen abrupter Flucht aus seiner Kreatur entnehmen, dass er beim nächsten Mal eine entsprechende Konditionierung der Ch’quar anstreben wird, um besser gegen Feuer, Glas und Laser gewappnet zu sein.“
     
    „Etwas Ähnliches haben wir auch schon vermutet“, warf Trevor ein. „Es ist ja letzte Nacht schon aufgefallen, dass sie sowohl das Feuer durchstoßen und sich danach wieder regenerieren können, als auch mehrere der kleineren Glasgeschosse absorbieren können, die sie noch beim ersten Mal spontan zerfallen ließen.
    Außerdem ist mein Laser irreparabel beschädigt und der von Ioannis zeigte absolut keine Wirkung, da hätte man genauso gut eine Taschenlampe nehmen können.“
    Ian mischte sich ein.
    „‚Strahlen des Ra’ symbolisiert wohl ‚Sonnenstrahlen’. Der Laser von Trevor war rot, was farblich noch an die Sonne erinnern mag, denken wir an Sonnenauf- und -untergänge. Aber der von Ioannis war im grünen Wellenlängenbereich, das hat mit Sonnenlicht nichts zu tun und deshalb versagte er auch.“
    „Klingt logisch“, meinte Trevor, „aber hilft uns leider nicht weiter.“
    Vera blickte Ian an.
    „Weil wir gerade bei Erklärungsversuchen sind, kannst du mir erklären, warum ich in dem alten Haus beim Tempel keine Feuerwand erzeugt habe, sondern diesen komprimierbaren Feuerball, in dem anscheinend Hochofentemperaturen herrschten?“
    Ian zuckte mit den Schultern.
    „Offen gestanden nein. Ich kann nur zweierlei vermuten: Erstens scheinst du ein

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