Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon
heiterste Zeit unseres Lebens. Wenn man schon so eine herrliche Phase genießen durfte, sollte man auch genau wissen, wie lange sie gedauert hat.«
»Von mir aus kannst du noch ein paar Stunden glücklieh sein. Es ist Mittag, und ich muss erst am Abend mit der Arbeit beginnen.«
»Wo gehst du hin? Willst du dir den Bauch vollschlagen? Hast du beim Orden des Siebenzackigen Blatts nichts zu essen bekommen?«
»Wenn du wüsstest, wie geizig diese Ordensleute sind! Kannst du dir vorstellen, dass ich in der ganzen Zeit dort nie etwas zu futtern gekriegt habe?«
Das war übrigens die reine Wahrheit, denn in der Tür zwischen den Welten gibt es keine Verpflegungsmöglichkeit, und so hatte ich stark abgenommen.
»Falls du vorhast, ins Fressfass zu gehen ...«
»Wenn ich das vorgehabt hätte, hätte ich es dir gesagt«, unterbrach ich ihn. »Ich muss nach Hause. Weißt du, was bei mir los ist? In meiner Abwesenheit hat sich ein netter junger Mann bei mir eingenistet
»Ich weiß, wen du meinst - diesen dicken Journalisten. Ein lustiger Kerl ist das.«
Aus Melifaros Mund klang das beinahe wie ein Kompliment.
»Meine Katzen finden ihn auch sehr nett«, pflichtete ich ihm bei. »Die drei waren wirklich glücklich ohne mich. Leider hat er mein ganzes Haus auf den Kopf gestellt. Ich bin zwar kein Ordnungsfanatiker, aber so chaotisch bin ich auch wieder nicht. Ich muss die Wohnung renovieren lassen, denn selbst mit Magie kann ich gegen diese Verwüstung nichts ausrichten. Ich hab Spezialisten beauftragt, die Sir Schürf mir empfohlen hat - ziemlich dunkle Gestalten. Bestimmt waren sie früher Große Magister, aber na ja. Ihr Oberhaupt hat mir versichert, dass sie höchstens zwei Wochen für das ganze Haus brauchen, aber ich hab da meine Zweifel. Ich muss also zu mir nach Hause, ihnen bei der Arbeit etwas auf die Finger sehen und sie mit meinem strengen Blick ein bisschen antreiben. In einer Stunde bin ich wieder da. Wenn du willst, können wir dann ins Fressfass gehen. Was bin ich heute für ein gutmütiger Mensch! Ich staune selbst über mich.«
»Ja, du schwächeist«, meinte Melifaro lächelnd. »Gut, ich lasse dich gehen. Aber sei rechtzeitig zurück.«
»Keine Sorge«, rief ich und verließ schnell das Haus an der Brücke. Allem Anschein nach war es mir gelungen, in einem Gespräch mit ihm ausnahmsweise das letzte Wort zu behalten.
Zu Hause war alles in Ordnung - abgesehen davon, dass Ella und Armstrong beleidigt darüber waren, sich nicht überall austoben zu können, sondern mit meinem Schlafzimmer vorlieb nehmen zu müssen. Mit ihrem weichen Fell hatten sie nichts unter den Handwerkern und all dem Schutt und Schmutz zu suchen.
»Ihr bleibt hier«, sagte ich zu den beiden und schloss die Tür. »Vielleicht sollte ich auch noch euren geliebten Ande Pu zu euch sperren. Ach nein, mit dem werde ich anders fertig. Wenn ich nächstes Mal längere Zeit nicht da bin, werdet ihr bestimmt nicht mehr so viel Chaos anrichten.«
Eigentlich war mir selber klar, dass ich Unsinn redete.
Zwei Stunden später saß ich mit Melifaro im Fressfass. Ich musste unbedingt nachholen, was ich verpasst hatte.
»Wo willst du eigentlich während der Renovierung wohnen? Im Haus an der Brücke?«, fragte mich das Tagesantlitz des Ehrwürdigen Leiters des Kleinen Geheimen Suchtrupps.
»Keine schlechte Idee. Ich hab nämlich den Eindruck, dass es dort ziemlich drunter und drüber geht. Andererseits würdet ihr mich mit eurem ewigen Bestellen von Speis und Trank in diversen Gasthäusern nur stören. Außerdem hab ich noch meine Wohnung in der Straße der alten Münzen. Erinnerst du dich?«
»Wenn du weiter so viel in dich reinstopfst, wirst du dort bald nicht mehr reinpassen. Offen gesagt, frage ich nicht ganz grundlos nach deinem Unterschlupf, denn meine verrückte Familie möchte dich mal wieder sehen. Ich hab versucht, meinen Eltern diese Idee auszureden, aber sie sind nun mal sture Leute vom Land.«
Der Bösewicht Melifaro ließ selbst seine Eltern nicht ungeschoren!
»Ist das eine Einladung?«
»Das ist die letzte Warnung. Du hast ohnehin keine Wahl. Heute Abend fahre ich los und hoffe, meinen älteren Bruder zu treffen.«
»Den Riesen?«
»Du meinst Bachba? Nein, den anderen, Antschifa. Was kann mein älterer Bruder auf den Ozeanen schon unternehmen? Er ist Pirat, vertrimmt seefahrende Händler und ist deshalb unser Familienstolz. Vor ein paar Tagen ist er nach Hause gekommen, und seitdem wird gefeiert.«
»Mit dir könnte ich bis
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