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Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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der Beschämte sich zusammenrollte, um sein Gesicht vor dem Angriff zu schützen, und hilflos wimmerte, als Schläge und Tritte auf ihn einprasselten.
    Als der Anfall vorüber und Zorn und Energie verbraucht waren, sackte Nom Anor zusammen Er lehnte sich gegen die Wand, immer noch heftig keuchend, und zwang sich, rational zu denken.
    Vuurok I’pan hockte in einer Ecke und zitterte vor Angst. Nom Anor erkannte, wie dicht er daran gewesen war, den Beschämten zu töten, um seinen Zorn auszutoben, obwohl I’pan sich vielleicht als ausgesprochen nützlich dabei erweisen könnte, ihn am Leben zu erhalten. Also reichte er ihm die Hand, um ihn hochzuziehen. Der Beschämte nahm die Hand misstrauisch und fürchtete eindeutig einen weiteren Ausbruch.
    Nom Anor zog ihn zu sich heran und blies ihm seinen Atem ins Gesicht.
    Sind Sie ein Beschämter wie wir?
    »Frag mich das noch einmal, I’pan«, sagte er, »und es werden deine letzten Worte sein.«
    Nom Anor ließ I’pan los, ging ein paar Schritte den Gang entlang und hob die Lampe auf. Als er zurückkehrte, schob er sie in I’pans zitternde Hände.
    »Bring mich zu den anderen«, sagte er und bedeutete I’pan weiterzugehen. Der Beschämte tat das, und während des restlichen Weges schwieg er und drehte sich nicht wieder um.

8
     
    Meisterin Cilghals Praxis war eine Welt für sich. Groß genug für drei Untersuchungstische und eine kleine Zuschauergruppe, war sie ebenso als Unterrichtsraum wie als Ort des Heilens geeignet. Regale mit obskuren Arzneien und geheimnisvollen Geräten zogen sich an den Wänden entlang, und drei große Bactatanks an einer Seite nahmen beinahe ein Viertel des Raums ein. Saba gefiel diese Einrichtung, denn anders als die meisten Behandlungszimmer oder Krankenstationen war dieser Ort nicht steril oder leblos.
    Dank den gebogenen Wänden und der gewellten Decke, die mit Sopor-Moos überzogen waren, das bei der Gesundung der Patienten helfen sollte, war die Luft im Zimmer ebenso frisch wie belebend.
    Die Jedi Tahiri Veila lag bewusstlos auf dem mittleren Untersuchungstisch. Eine kleine Gruppe hatte sich um sie versammelt und sah besorgt zu, wie Meisterin Cilghal arbeitete. Mehrere von Sabas Schülern hatten ebenso wie Tahiri an der Mission auf dem Yuuzhan-Vong-Weltschiff im Orbit um Myrkr teilgenommen. Die Suche nach der Voxyn-Königin war nicht gut verlaufen, und am Ende waren viele aus der Gruppe umgekommen − darunter auch Anakin Solo, Han und Leias jüngerer Sohn. Nur einer von Sabas Schülern hatte überlebt. Es war ein gefährlicher Einsatz gewesen, also hatte sie Glück gehabt, dass selbst dieser eine zurückgekehrt war. Tesar! Saba unterbrach sich mitten im Gedanken und brachte sich in die Gegenwart zurück. Jage den Augenblick, hatte eine Älteste ihrer Familie ihr einmal gesagt. Pack ihn mit deinen Klauen und lass ihn nie wieder los. Wenn du zu weit in die Vergangenheit oder in die Zukunft gleitest, wirst du dich verlieren.
    Solche Lehren stammten aus einer barbarischen Vergangenheit, in der Trauer und Angst lauerten, wohin man auch schaute, aber sie fanden auch ein Echo in der Jedi-Ausbildung. Saba hatte gelernt, sich auf einen einzigen Punkt ihres Bewusstseins zu reduzieren, sich ausschließlich auf die Aufgabe zu konzentrieren, die vor ihr lag. Solche Meditationstechniken anzuwenden, war ihr in Fleisch und Blut übergegangen. Tatsächlich hatte diese Konzentration sogar sehr dazu beigetragen, nach der Zerstörung von so vielem, das ihr teuer gewesen war, nicht vollkommen den Verstand zu verlieren.
    Jage den Augenblick …
    Saba hatte nie das Gefühl gehabt, Tahiri besonders nahe zu stehen. Sie unterschieden sich sehr − sie kamen von unterschiedlichen Welten, hatten einen unterschiedlichen Hintergrund und unterschiedliche Werte. Dennoch waren sie schon einfach dadurch miteinander verbunden, dass sie Jedi waren. In der kurzen Zeit, die Saba Tahiri gekannt hatte, war sie zu dem Schluss gekommen, dass der jungen Frau eine strahlende Zukunft bevorstand. Tahiri mochte jung und unerfahren wirken, aber sie war zu Großem imstande. Wie bei vielen Jedi wurde auch Tahiri von einer intensiven inneren Entschlossenheit getrieben. In ihr brannte ein Feuer, das sich selbst durch den Tod von Anakin Solo, des Jungen, den sie liebte, nicht hatte ersticken lassen.
    Sie fragte sich, wo im Körper dieser zerbrechlichen jungen Menschenfrau vor ihr dieses Feuer sich jetzt befinden mochte. Ob auch Tahiri auf ihre Weise versuchte, sich auf das zu

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