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Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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lächelte und schien immer noch leicht verwirrt zu sein. Dann verließ sie das Geschäft.
    Wir umringten unser jüngstes Familienmitglied.
    »Was war das denn?«, fragte ich. »Warum hat diese Frau dir den Bären gekauft? Das Ding kostet neunundvierzig Dollar!«
    »Was hast du zu ihr gesagt?«, wollte Iggy wissen. »Niemand kauft uns Sachen.«
    »Nichts«, antwortete Angel und hielt den Bären fest an sich gepresst. »Ich habe die Dame nur gebeten, mir den Bär zu kaufen, weil ich ihn unbedingt haben wollte und nicht genug Geld hatte.«
    Ich scheuchte meinen Schwarm aus dem Geschäft, ehe Angel jemanden bitten konnte, ihr die lebensgroße Giraffe zu kaufen.
    Draußen schien hell die Sonne, und es war Zeit für den Lunch. Und höchste Zeit, nach dem Institut zu suchen.
    »Also, du hast einfach eine Fremde gebeten, dir das teure Spielzeug zu kaufen, und sie hat es getan?«, fragte ich Angel.
    Angel nickte und strich ihrem Bären das Fell um die Ohren glatt. »Ja, ich habe nur bitte gesagt. Du weißt schon, mit meinen Gedanken .«
    92 Fang und ich wechselten einen vielsagenden Blick. Das war unheimlich. Eigentlich sogar sehr unheimlich.
»Wie meinst du das?«, fragte ich Angel. Okay, sie konnte bei den meisten Menschen Gedanken lesen und deren Gefühle spüren. Aber das war das erste Mal, dass sie einen Gedanken gesendet hatte.
    »Ich habe sie nur gebeten, mit meinen Gedanken«, erklärte Angel und strich über die kleinen weißen Flügel des Bären. »Und sie hat ja gesagt und den Bär für mich gekauft. Ich nenne ihn Celeste.«
    »Angel, willst du damit sagen, dass du die Frau mit deinen Gedanken manipuliert hast, dir den Bären zu kaufen?«, fragte ich behutsam.
    »Celeste«, sagte Angel. »Was ist ›manipuliert‹?«
    »Jemand dazu bringen, etwas zu tun«, erklärte ich ihr. »Es klingt, als hättest du die Frau gezwungen , dir den Bären …«
    »Celeste.«
    »… Celeste zu kaufen, ob sie wollte oder nicht. Verstehst du, was ich sagen will?«
    Angel zuckte mit den Schultern und verzog das Gesicht. Dann strahlte sie wieder. »Aber ich wollte Celeste unbedingt haben. Mehr als alles andere auf der ganzen Welt.«
    Als ob das die Sache besser machen würde!
    Ich wollte ihr gerade eine Belehrung fürs Leben erteilen, die hier unbedingt angebracht schien, als ich Fangs Blick auffing. Dieser sagte: Vergiss es! Ich nickte und schwieg. Später würde er mir seine Gedanken erklären.
    Und jetzt zurück zu unserer Mission. Wenn ich doch nur einen winzigen Anhaltspunkt hätte, wie wir das Institut finden konnten.
    Wir kauften uns Falafel zum Lunch. Wir aßen im Gehen und hielten Ausschau nach möglichen Gefahren. Angel hatte ihren Bären – Celeste – in den Hosenbund gesteckt, damit sie beide Hände freihatte.
    Angel ist erst sechs, und sie ist – weiß Gott – nicht normal aufgewachsen. Aber ich hatte gedacht, dass sie trotzdem den Unterschied zwischen Recht und Unrecht kannte. Ich dachte, sie wüsste, dass das Manipulieren der Frau, ihr Celeste zu kaufen, falsch war. Aber sie hatte es dennoch getan.
    Und darüber war ich bestürzt.
    Dann zuckte ich zusammen und presste die Hände gegen die Schläfen. Es ist doch nur ein Spielzeug, Max , sagte die seidene Stimme. Kinder verdienen Spielzeug. Findest du nicht, dass du auch ein Spielzeug verdienst? «
    »Ich bin zu alt für Spielzeug«, murmelte ich wütend. Fang schaute mich verblüfft an.
    »Wolltest du auch ein Spielzeug?«, fragte der Gasman.
    Ich schüttelte den Kopf. Kümmert euch nicht um mich. Ich spreche nur wieder zu meiner inneren Stimme. Aber wenigstens tat mir diesmal mein Kopf nicht so weh.
    Tut mir leid, dass es manchmal so wehtut, Max. Ich will dir nicht wehtun. Ich will dir helfen.
    Ich presste die Lippen zusammen, damit ich nicht antwortete. Wenn ich Informationen wollte, schwieg die Stimme. Wenn ich sie nicht hören wollte, quatschte sie los.
    Sie war beinahe so irritierend wie Fang.
    93 Ich verlor ernsthaft den Verstand. Wo immer wir hingingen, erreichten mich geheimnisvolle Botschaften. Wenn es nicht die Stimme in meinem Kopf war, dann war es ein Fernsehschirm in einem Schaufenster. Ein Kind, ein Hacker hatte in einem U-Bahn-Tunnel den Inhalt meines Kopfes auf seinem Computer gezeigt. Busfahrer sagten uns, wo es Spaß gab. Die Eraser. Wie heißt es in dem alten Sprichwort? Du bist nicht wirklich paranoid, wenn jemand dich tatsächlich verfolgt?
    »Wir sind umzingelt«, sagte ich leise vor mich hin und starrte auf meine Stiefelspitzen.
    Fang

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