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Das Fest der Schlangen

Das Fest der Schlangen

Titel: Das Fest der Schlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Dobyns
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ihnen, was er erfahren hatte. Bingo war auf dem Weg zu Brantleys Bestattungsinstitut, und Woody sagte ihm, er könne sich die Mühe sparen, Brantley sei im Krematorium.
    Bobby beschrieb Professor Vasa Koraks Kojotenfarm. »Der Typ lässt sie praktisch durch den Reifen springen. Fuck , jetzt läuft’s!«
    Auch Woody hatte das Gefühl, ein Ende wäre in Sicht. Er wollte Jill anrufen und ihr davon erzählen, wollte ihr sagen, bald gebe es nichts mehr, das ihn daran hindern könnte, sie zu sehen. Das Verlangen danach, sie anzurufen, war ein brennendes Gefühl in seinem Bauch. Die Polizisten, die von Tür zu Tür gingen, ließen ihn an Süßigkeiten sammelnde Halloween-Kinder denken. Er rief Captain Brotman an.
    Detective Beth Lajoie hatte Dr. Stone in seinem Krankenhaus in Providence ausfindig gemacht und ihn gefragt, ob er Alice Alessio auf einer Toilette im Morgan Memorial gefickt habe. Sie hoffte, die Sache am Telefon erledigen zu können, aber wenn Dr. Stone den Hintern nicht hochbekäme, würde sie blitzschnell nach Providence hinauffahren.
    Wer weiß, womit Dr. Stone beschäftigt war, als Lajoies Anruf ihn störte? Höchstwahrscheinlich rettete er gerade ein Menschenleben. Pech , dachte Lajoie.
    Auf ihre Frage reagierte Dr. Stone mit absolutem Schweigen. Lajoie hörte Krankenhausgeräusche im Hintergrund. Schließlich sagte sie: »Ich warte.«
    »Woher weiß ich, dass Sie das sind, was Sie zu sein behaupten?«
    Detective Lajoie sagte, er könne bei der State Police anrufen, und dort werde man bestätigen, wer sie sei. Danach könne er sie zurückrufen. »Aber sollten Sie in zehn Minuten nicht zurückrufen, schicke ich zehn Trooper, die zu Ihnen reinstürmen, egal, was Sie gerade tun, und Sie ins Hauptquartier bringen. Dies ist eine Ermittlung in einem Mordfall, Doktor, und ich habe hier Priorität. Möchten Sie wirklich, dass die Leute sehen, wie Sie strampelnd und schreiend aus Ihrer Klinik geschleift werden? Überhaupt, wer sonst weiß denn, dass Sie Schwester Spandex gefickt haben? Schwierigkeiten kriegen Sie nur, wenn Sie jetzt Theater machen. Ich will bloß wissen, ob Sie den Anfang gemacht haben oder ob die Schwester sich an Sie rangemacht hat. Ist das einfach genug? Wer hat angefangen?«
    »Das war sie.«
    Wer hätte das vermutet? , dachte Lajoie. »Erzählen Sie mir mehr.«
    Dr. Stone beschrieb die dreiwöchige Beziehung, die mit Oralsex auf der Toilette angefangen hatte. »Sie hat immer weiter geflirtet, aggressiv geflirtet, und schließlich habe ich einfach aufgehört, Widerstand zu leisten.« Doch seine Angst sei geblieben, und als der Kick nachgelassen habe, sei er von heute auf morgen in Urlaub gegangen. Danach habe er eine Stelle in der Notaufnahme des Providence Hospital angenommen. »Ich war dann nur noch eine Woche im Morgan Memorial, und da konnte ich ihr aus dem Weg gehen. Sie hatte gedroht, eine Szene zu machen, und sie behauptete sogar, sie sei wahrscheinlich schwanger. Ich bin halb gestorben vor Angst.«
    »Danke«, sagte Lajoie. Es war Zeit, mit Dr. Balfour zu sprechen.
    Gegen Mittag holte Bingo Schwartz einen Trooper in Alton Barracks ab und fuhr mit ihm zu Brantleys Krematorium. Er wollte Brantley fragen, was er über Körpermakler wisse. Das hielt er für eine subtile Methode, um herauszufinden, ob Brantley etwas mit ihnen zu tun hatte. Detective Frank Schnell von der Massachusetts State Police hatte erklärt, jemand könne seinen Leichnam für Forschungszwecke spenden, und der Leichnam könne dann zuerst in ein Bestattungsinstitut gebracht werden, und dieses könne Aufbahrung und Totenandacht durchführen oder den Leichnam direkt an den Körpermakler weiterleiten. Wenn Tommy Meadows von der Gesundheitsbehörde sich für Brewster interessierte, dann interessierte er sich, dachte Bingo, vielleicht für Brantley.
    Den Trooper, Rodger Legros, nahm er mit, weil er nicht allein hingehen wollte, aber zum einen glaubte er nicht, dass es gefährlich werden würde, und zum anderen: Wenn es etwas zu finden gab, dann wollte Bingo derjenige sein, der es fand.
    Mit fünfzig und nach mehr als fünfundzwanzig Jahren als Trooper hatte Bingo es immer noch nicht zum Corporal gebracht. Bei der State Police wurde man nach Verdiensten befördert, und so mancher ging als einfacher Trooper in den Ruhestand. Bingo wollte noch ein Jahr Dienst tun, nicht länger. Er scharrte mit den Hufen bei dem Gedanken an seine zukünftigen Projekte. Die Gedanken, die er sich im Brewster Brew über die Szene in Don Giovanni

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