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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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»Wir müssen hier eine Wespe haben.«
    Sie räkelte sich stöhnend auf ihrem Kissen und schob sich mit einer Hand das Haar aus dem Gesicht, dann griff sie nach dem Becher auf dem Nachttisch und trank; wenn sie erwachte, hatte sie immer Durst.
    Ihre Augen wanderten über ihn hinweg, und ein Lächeln breitete sich langsam über ihren sanften Mund. »Ach ja? Das ist aber ein böser Stich, den du da hast. Soll ich ihn dir einreiben?« Sie stellte den Becher hin, rollte sich grazil zur Seite, stützte sich auf ihren Ellbogen und streckte eine Hand aus.
    »Du bist eine Sadistin«, sagte Roger zähneknirschend. »Hundertprozentig. Das musst du von deinem Vater haben.«
    Sie lachte, zog ihre Hand von der Bettdecke, stand auf und zog sich das Hemd an.
    »MAMA! Miss, Mama!«, teilte ihr Jemmy strahlend mit, als sie ihn ächzend aus der Wiege hob.
    »Du kleine Ratte«, sagte sie liebevoll. »Du machst dich heute Morgen bei Papa aber nicht sehr beliebt. Dein Zeitplan stinkt zum Himmel.« Sie rümpfte die Nase. »Und nicht nur der.«
    »Das kommt wohl darauf an, wie man es betrachtet.« Roger drehte sich auf die Seite und sah den beiden zu. »Von seinem Standpunkt aus dürfte sein Zeitplan perfekt gewesen sein.«
    »Ja.« Brianna sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. »Daher auch das neue Wort, was?«
    »Das kannte er doch schon«, sagte Roger trocken. »Ziemlich gut sogar.« Er setzte sich hin, schwang die Beine aus dem Bett und strich sich mit der Hand durch das Haar und über das Gesicht.
    »Nun, dann brauchen wir ja jetzt nur noch eine Überleitung vom Abstrakten zum Konkreten, was?« Sie stellte Jemmy hin, kniete sich vor ihn, küsste
ihn auf die Nase und öffnete die Sicherheitsnadeln seiner Windel. »Igitt. Meinst du, achtzehn Monate ist zu früh, um mit dem Töpfchen anzufangen?«
    »Ist die Frage an mich oder an ihn gerichtet?«
    »Puh. Ist mir egal - wer von euch beiden eine Meinung dazu hat.«
    Jemmy hatte offensichtlich keine; er ignorierte den entschlossenen Angriff, den seine Mutter mit einem kalten, feuchten Tuch auf seinen Allerwertesten verübte, mit fröhlicher Engelsgeduld, denn er war ganz in ein neues, selbst komponiertes Lied vertieft: »Puh, puh, Miss, Miss, PUH, PUH...«
    Brianna setzte dem ein Ende, indem sie ihn schwungvoll auf die Arme nahm und sich mit ihm auf den Sessel am Kamin setzte.
    »Was zu essen?«, fragte sie und zog den Halsausschnitt ihres Hemdes einladend herunter.
    »Gott, ja«, sagte Roger inbrünstig. Brianna lachte, nicht ohne Mitgefühl, und legte Jemmy auf ihren Schoß, wo er glückselig zu saugen begann.
    »Du bist als Nächster dran«, versicherte sie Roger. »Möchtest du Porridge oder frittierte Maiskuchen zum Frühstück?«
    »Steht sonst noch etwas auf der Speisekarte?« Verdammt, er war beinahe so weit gewesen, dass er das Bett hätte verlassen können, aber jetzt stand er wieder ganz am Anfang.
    »Oh, klar. Toast mit Erdbeermarmelade. Käse. Eier, aber die musst du dir aus dem Hühnerstall holen; ich habe keine in der Vorratskammer.«
    Roger hatte Schwierigkeiten, sich auf das Gespräch zu konzentrieren, während er Brianna im gedämpften Licht der Hütte vor sich hatte, die langen Oberschenkel unter dem Nachthemd gespreizt, die Fersen unter dem Sessel. Sie schien sein Desinteresse an Ernährungsfragen zu bemerken, denn sie blickte auf, sah ihn lächelnd an und ließ ihrerseits den Blick über seinen nackten Körper wandern.
    »Du siehst gut aus, Roger«, sagte sie leise. Ihre freie Hand senkte sich und legte sich leicht auf die Innenwölbung ihres Oberschenkels. Sie ließ die langen Finger mit den stumpfen Nägeln so langsam kreisen, dass sie sich kaum bewegten.
    »Du auch.« Seine Stimme war heiser. »Mehr als gut.«
    Sie hob die Hand und klopfte Jemmy sacht auf den Rücken.
    »Möchtest du nach dem Frühstück Tante Lizzie besuchen, Schätzchen?«, fragte sie, ohne ihn anzusehen. Ihre Augen waren auf Roger geheftet, und ihr Mund verzog sich langsam zu einem breiten Lächeln.
    Er glaubte nicht, dass er bis nach dem Frühstück warten konnte - er musste sie zumindest berühren. Ihr Schultertuch lag über dem Fußende des Bettes; er griff danach und schlang es sich anstandshalber um die Hüften, als er aus dem Bett stieg und das Zimmer durchquerte, um sich neben ihren Sessel zu knien.
    Ihr Haar bewegte sich, als ein Luftzug vom Fenster hereinwehte, und er sah, wie sich ihre Arme plötzlich mit Gänsehaut überzogen. Er legte die
Arme um sie beide. Der kalte Luftzug traf

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