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Das Geheimnis Der Pilgerin: Historischer Roman

Das Geheimnis Der Pilgerin: Historischer Roman

Titel: Das Geheimnis Der Pilgerin: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ricarda Jordan
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Dauer würde die Obrigkeit sicher eingreifen, aber bis dahin ...
    Salomon zog ohne lange Überlegung sein Schwert und kam Abram zu Hilfe, der eben gegen drei Ritter gleichzeitig kämpfte.
    »Ihr?«, fragte der Ritter, dem er sich als Erster stellte und ließ vor Erstaunen das Schwert sinken. Salomon tat es ihm nach, auch er war wie erstarrt. »Schaut an, der Bader!« Gerlin erkannte zu ihrem Entsetzen nicht nur die Stimme, sondern auch die Rüstung des Berthold von Bingen. »Und seine liebe Frau ... verwickelt in Judenangelegenheiten!«
    Der Ritter lachte hässlich und hob kurz das Visier. Sein Blick auf Gerlin ließ seine Augen aufblitzen. »Also doch ...«, grinste er dann und sah Gerlin triumphierend an. »Ich hab's bis jetzt nicht geglaubt, aber ihr saht der kleinen Gräfin derart ähnlich, Frau ... Lindis! Wie heißt Ihr noch richtig? Gertraud oder Gerhild ... irgendetwas, aber Ihr wurdet damals mit dem jungen Lauensteiner vermählt. Herrgott, haben wir uns die Finger geleckt nach Euch, und Ihr konntet kaum den Blick wenden von diesem blonden Ritter ... Aber brav Eide geschworen habt Ihr Euch mit jenem Kind, das gerade seine Schwertleite gefeiert hatte!«
    »Wollt Ihr kämpfen oder reden, Herr Berthold?«, fragte Salomon und hob das Schwert. Seine Stimme klang entschlossen. Wenn er noch den Hauch einer Chance haben wollte, Gerlins und Dietmars Geheimnis zu wahren, musste er den Ritter töten.
    »Da müsst ich erst drüber nachdenken, ob's nicht unter der Würde eines Ritters wär, mit einem Juden zu kämpfen, oder?«, höhnte von Bingen. »Herrgott, wenn ich das mal zusammengebracht hätte, mit dem Gesicht des Baders, der mich an einen Juden und dem seiner Hure, das mich an die Gräfin erinnerte! Aber es war natürlich ebenfalls Lauenstein! Der junge Dietrich holte Euch an seinen Tisch - ein Skandal ...«
    »So werde ich für Euch entscheiden!«
    Salomon ließ sich auf kein Gerede mehr ein. Schlimm genug, falls einer der Umstehenden all das verstanden hatte, was Berthold bislang hatte sagen können! Der Medikus besann sich beherzt auf alles, was er je über den Schwertkampf gelernt hatte. Er stieß so schnell und behände zu, dass der Ritter alle Geistesgegenwart brauchte, um den Schlag zu parieren. Gleich danach hatte er keine Zeit mehr für weitere Schmähreden. Salomon war ein erstklassiger, sehr geschickter Schwertkämpfer, Berthold war ihm nur an Kraft überlegen, aber das glich der Medikus durch Finten aus.
    Der Kampf zwischen den Männern war furios, die Umstehenden wurden nicht müde, sie anzufeuern. Aber dann näherten sich aus zwei verschiedenen Seitenstraßen Schritte. Jemand schrie: »Einhalten, sofort Einhalten!« Salomon erkannte aus dem Augenwinkel die Uniform der Stadtwache - und Berthold ließ sich von ihrem Eintreffen einen Wimpernschlag lang ablenken. Salomon nutzte die Chance sofort. Sein scharfes Schwert durchschlug Bertholds Kettenhemd, der Mann fiel wie ein Stein. Der Medikus zog die Klinge aus seinem Herzen, als ihn direkt ein weiterer Ritter stellte. Aber auch die Stadtbüttel waren jetzt am Ort des Geschehens und mischten sich in den Kampf.
    »Lauf endlich weg, Miriam!«
    Abram rief zum wiederholten Mal, und endlich schien das Mädchen zu reagieren. Bertholds Tod löste Miriams Starre. Sie wandte sich auf dem Absatz um und rannte davon. Gerlin überlegte kurz, ob sie ihr folgen sollte, aber dann setzte sie doch lieber auf Verhandlung und Vermittlung. Einer der Ritter hatte eben begonnen, auf einen der Stadtbüttel einzureden.
    Gerlin näherte sich dem Mann ebenfalls. Sie musste erklären ... ihr musste schnell etwas einfallen ... »Monsieur, tut etwas, ich flehe Euch an! Einer der Kämpfer ist mein Gatte ...«
    »Die Kerle, die da kämpfen und keine Rüstung tragen, sind Hebräer!«, fiel ihr der Ritter ins Wort. Ein Franzose, er sprach schnell und schien zu wissen, was er wollte. »Das Haus war ihr Tempel, sie haben hier heimlich ihren Riten gefrönt. Und das Weib da ist sicher ebenfalls Jüdin!«
    Der Stadtbüttel wandte sich Gerlin zu, bereit, sie zu ergreifen.
    Abram hatte die Ordnungshüter inzwischen bemerkt. »Komm hier weg, Onkel, wir müssen fliehen!«, rief er Salomon zu und schickte seinen Gegner mit einem raschen Schlag mit der Breitseite seines Schwertes zu Boden. »Wir haben mindestens zwei von denen in ihren Himmel geschickt, wenn sie uns kriegen ...«
    Aber Salomons Gegner machte es ihm nicht so einfach. Es war Heinrich von Oberg, Bertholds Freund, der wohl darauf

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