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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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ist mir noch nie passiert. Aber das da ...« Sie deutete auf das Röhrchen.
    Sam nickte. »Es enthält etwas absolut Tödliches«, bestätigte sie. »Das fühle ich auch. Ich kenne zufällig jemanden, der das analysieren kann.« Sie nahm das Röhrchen vorsichtig aus dem Kasten heraus.
    »Und wenn es vermisst wird?«, erinnerte Ashton sie.
    Die Dämonin grinste. »Das Ding wird niemand vermissen«, versicherte sie ihm und deutete auf das Kästchen. Im nächsten Moment lag ein neues Röhrchen darin, das sich zumindest optisch in nichts von dem Original unterschied.
    Ashton wich unwillkürlich noch einen Schritt zurück. Als Sean ihm vorgestern eröffnet hatte, dass es echte Magie gab, hatte er das zwar zur Kenntnis genommen, sich aber nicht vorstellen können – und auch nicht vorstellen wollen –, dass das tatsächlich der Fall sein könnte oder was das bedeuten mochte. Sie jetzt vorgeführt zu bekommen in einer Art und Weise, als wäre sie das Normalste der Welt – was sie für Sam sicherlich war – versetzte ihm einen gelinden Schock. Einen Augenblick später sah er, wie sich um das Röhrchen in Sams Hand eine dicke Schicht Metall bildete, ehe die Dämonin es in die Innentasche ihrer Jacke steckte. Sie verschloss das Kästchen wieder, das im nächsten Moment verschwunden war. Ashton vermutete, dass sie es wieder an seinen Platz in Grangers Safe befördert hatte. Dasselbe tat sie mit dem Geld, das neben den Dokumenten immer noch auf dem Tisch lag.
    Stevie stöberte inzwischen in den Schriftstücken, und Sam half ihr jetzt dabei. »Wie geht es Sean und Gwyn?«, erkundigte sie sich. »Wie verkraften sie Cronos’ Tod?«
    Ashton hörte aufrichtige Anteilnahme in ihrer Stimme. Eine Dämonin, die Mitgefühl empfand, war nach allem, was er wusste – zu wissen geglaubt hatte – etwas, das einfach nicht zusammenpasste; das es gar nicht geben konnte. Wieder eine Sache, in der sich Ashtons »Wissen« nicht mit der Realität deckte.
    »Sie kommen klar«, antwortete Stevie. »Wahrscheinlich werden sie schneller damit fertig, weil sie uralt sind.«
    Sam ließ das Blatt Papier sinken, das sie gerade in der Hand hielt und legte einen Arm um Stevies Schultern. »Und wie kommst du damit klar , amica mia?«
    »Ich komme auch zurecht.« Stevies Tonfall sagte zumindest Ashton, dass sie das Thema nicht weiter diskutieren wollte.
    Sam schien das ebenfalls zu erkennen und ließ sie wieder los. »Was ist mit Rebecca?«
    »Sie hat sich umgebracht.«
    »Oh Scheiße!« Sam stieß einen Schwall von Worten aus, die Ashton nicht verstand, sie aber trotzdem unschwer als Flüche erkannte. »In Momenten wie diesem würde ich am liebsten die gesamte verfluchte Jägerbrut von PROTECTOR in den finstersten Schlund der Hölle verfrachten. Alle wie sie da sind! Und eine Horde von Ghouls auf sie loslassen, die sie bei lebendigem Leib langsam auffressen.«
    Ihre Augen glühten für einen Moment blutrot, und sie wirkte jetzt genau so bösartig und gefährlich, wie Ashton sich Dämonen immer vorgestellt hatte. Wieder empfand er tiefste Schuldgefühle wegen Cronos’ Tod, den Sam offensichtlich auch gekannt hatte. Als hätte sie seine Gedanken erraten, blickte sie ihn misstrauisch an.
    »Das Problem mit den Jägern ist, dass sie nicht differenzieren«, fuhr sie immer noch wütend fort. »Sie töten wahllos alles, das in ihr jeweiliges Beuteschema passt. Mich hatte ihr Dämonenkillerkommando auch schon mal im Fokus.«
    »Und?«, fragte Stevie neugierig.
    Sam grinste böse. »Ich kenne da einen netten kleinen Vergessenszauber. Mit dessen Hilfe habe ich die gesamte Bande einfach vergessen lassen, dass ich existiere. Die würden mich nicht einmal mehr wahrnehmen, wenn sie auf der Straße buchstäblich frontal mit mir zusammenstießen. Das war das Ende des Dramas. Soll ich euch die Vampirjäger auch auf diese Weise vom Hals schaffen?«
    »Danke, Sam, das könnten wir auch selbst, wenn wir wollten.«
    Sam zuckte mit den Schultern und sah weiter die Papiere durch. Ashton schloss sich ihr und Stevie an. Stevie zog schließlich ein Blatt aus einem Umschlag. Es trug den Titel »Armageddon Projekt« über einer chemischen Formel, die reichlich kompliziert aussah.
    »Was will eine renommierte Firma wie GlobalTech, die nichts mit Chemie zu tun hat, mit einer chemischen Formel?«, überlegte sie. »Und der Titel ‚Armageddon-Projekt’ klingt nicht gerade harmlos.«
    Sam schnappte sich das Blatt, faltete es zusammen und steckte es ebenfalls ein. »Ich leite die Frage

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