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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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aufzuspüren ist?«
    Am anderen Ende war es eine Weile still. »Das wäre nicht ausgeschlossen«, antwortete die Frau schließlich. »Allerdings würde das bedeuten, dass dieser Warlock über eine verdammt große Macht verfügen muss. Von denen, die wir kennen und überwachen, ist dazu keiner in der Lage. Aber natürlich kennen wir nicht alle Schurken. Leider. Jedenfalls werde ich unsere Leute darauf ansetzen, dass sie in der Richtung mal nachforschen.«
    »Sam Tyler ist von einer unserer Wächterinnen um Hilfe gebeten worden und stellt bereits Nachforschungen an«, ergänzte Sean. »Ich denke, sie wird nicht nur uns, sondern auch Euch über alles informieren, was sie herausfindet.«
    Lady Sybilla seufzte erleichtert. »Das wird sie mit Sicherheit tun. Auf Sam ist hundertprozentig Verlass, auch wenn sie keine Wächterin ist. Danke für die Informationen, Sean. Ich melde mich, sobald ich etwas weiß.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen, und Sean steckte sein Handy wieder ein. Er sah Ashton ernst an. »Die Sache gefällt mir ganz und gar nicht. Ein Mann wie Phelps arbeitet mit niemandem zusammen, es sei denn, es ginge um etwas ganz Großes. Auf dem Hintergrund seiner Machtgelüste wage ich nicht mir vorzustellen, was dieses Große sein könnte.«
    »Du meinst, dass es noch etwas anderes ist als nur die Kontrolle über GlobalTech zu erlangen und alle damit verbundenen Dinge?«
    Sean nickte. »Da bin ich mir sicher. Wir beobachten Phelps schon seit Jahrhunderten. Er wurde 1612 verwandelt und hat seitdem nichts anderes getan als zu versuchen, sich sein verlorenes Königreich neu aufzubauen.« Er zuckte mit den Schultern. »Grundsätzlich ist das natürlich nicht verboten, solange er sich dabei an unsere Gesetze hält, was er bisher getan hat; jedenfalls soweit wir es ihm nachweisen können. Allerdings forciert er die Sache während der letzten paar Jahre in beunruhigendem Maße. Unsere Psychologen haben mehrfach versucht mit ihm zu sprechen, um ihn zu stabilisieren und ihn von dieser fixen Idee abzubringen, aber er lehnt alle Gespräche ab, und wir können ihn legal nicht dazu zwingen.«
    Ashton überdachte das, während er unbewusst Stevies schlaffe Hand nahm und streichelte. »Was könnte der Vampir gewollt haben, der uns angegriffen hat?«
    Sean gab ein frustriertes Knurren von sich. »Ich habe keine Ahnung, und nicht nur das bereitet mir Sorgen. Diese chemische Formel, die ihr gefunden habt, scheint mir ein wichtiger Angelpunkt des Ganzen zu sein. ›Armageddon-Projekt‹ klingt nicht gerade nach einem Rezept für ein neues Puddingpulver. Wenn wir ›Armageddon‹ in seiner Sinnbedeutung nehmen – der letzte Kampf am Ende der Zeit, was man gemeinhin mit Weltuntergang gleichsetzt –, so muss es etwas sein, das für irgendjemanden das finale Ende bedeutet. Ich kann nur hoffen, dass Phelps nicht plant, die Menschheit auszulöschen, um den Vampiren die Herrschaft über die Erde zu geben. Natürlich unter seiner Führung als Souverän. Das wäre eine Katastrophe. Das Auslöschen der Menschheit, meine ich; Phelps’ Herrschaft wäre verglichen damit nur eine kleine Unannehmlichkeit.«
    Dem konnte Ashton nur zustimmen. Allerdings erschien ihm ein solcher Plan als schierer Wahnsinn. »Würde Phelps wirklich eine so wichtige Formel und diese Chemikalie ausgerechnet bei Granger deponieren? Er könnte sich doch nie sicher sein, dass der das Zeug nicht zu eigenen Zwecken missbraucht.«
    Sean gestattete sich ein flüchtiges Lächeln. »Vom menschlichen Standpunkt aus betrachtet hast du recht, Ashton. Aber wie du selbst festgestellt hast, ist Granger hypnotisierbar. Ich bin mir sehr sicher, dass er – falls Phelps wirklich der Initiator dieses Projekts ist, wovon ich ausgehe – gar nicht weiß, dass er diese Dinge in seinem Safe hat und sein Bewusstsein sie jedes Mal ‚übersieht’, wenn er ihn öffnet. Das ist nur folgerichtig. Phelps weiß, dass wir ihn im Auge haben. Sollten wir einen begründeten Verdacht auf ein Foul Play von ihm bekommen und sein Haus und seine Firma durchsuchen, würden wir nichts Belastendes finden, weil er alle Beweise ausquartiert hat, und zwar dorthin, wo wir sie niemals vermutet hätten, wenn du nicht zufällig auf die Verbindung zu GlobalTech gestoßen wärst.« Der alte Vampir sah ihm in die Augen. »Wir sind dir zutiefst dankbar, Ashton.«
    Sean sagte das mit einer solchen Aufrichtigkeit, dass Ashton wieder einmal von Schuldgefühlen übermannt wurde. Er hatte den Sohn dieses Mannes ermordet,

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