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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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erschöpft, um jetzt darüber nachzudenken.
    Er ließ Stevie vorsichtig auf das Bett gleiten, zog ihr die restliche Kleidung aus und legte sich selbst neben sie. Anschließend schob er einen Arm unter ihren Kopf und legte den anderen über ihren Körper, dass er ihre Hand berühren konnte. Er drückte ihr einen Kuss auf das Haar und wünschte inbrünstig einen Teil seiner Kraft in ihren Körper, damit sie wieder gesund wurde.
    Übergangslos schlief er ein.

7

    Als Ashton erwachte, wusste er, dass es bereits Tag war, noch ehe er die Augen öffnete und das Tageslicht durch die Ritzen der Jalousie schimmern sah. Er fühlte, dass Gwynal und Vivian ebenfalls im Haus waren, doch seine vordringlichste Sorge galt Stevie. Sie lag immer noch in derselben Haltung mit dem Rücken zu ihm und schien sich nicht bewegt zu haben. Er hörte allerdings einen Herzschlag und ihr Blut zirkulieren, was ihm zeigte, dass sie am Leben war.
    Die Wunde in ihrem Rücken hatte begonnen sich zu schließen, wenn sie auch noch nicht wieder vollständig verheilt war, im Gegensatz zu seiner Verletzung an der Schulter. Allerdings war, wie Sean vorausgesagt hatte, eine tiefe Narbe zurückgeblieben, was ihn jedoch nicht weiter störte. Ihm war nur wichtig, dass Stevie lebte. Er küsste sie sanft auf die Schläfe und fühlte, wie sie einen tiefen Atemzug tat, ehe sie die Augen aufschlug.
    Im ersten Moment verkrampfte sie sich wie in Erwartung eines Angriffs, entspannte sich aber wieder, als sie Ashton sah und erkannte, dass sie in Sicherheit war. Sie seufzte erleichtert und blickte ihn mit einem Ausdruck an, den er nicht deuten konnte. Im nächsten Moment schlang sie die Arme um ihn und küsste ihn in einer Weise, die keinen Zweifel daran ließ, wonach ihr jetzt der Sinn stand. Ashton erwiderte ihre Zärtlichkeiten ganz besonders sanft, um ihrer noch nicht verheilten Wunde nicht versehentlich weh zu tun und gab sich dem rauschartigen Gefühl hin, das der Sex jedes Mal in ihm auslöste, seit er ein Vampir geworden war – ein weiterer Aspekt seiner neuen Existenz, nach der er süchtig werden könnte.
    »Geht es dir gut?«, fragte er, als sie schließlich entspannt nebeneinander lagen.
    »Welchen Eindruck hattest du denn gerade?«, neckte sie ihn, wurde aber sofort wieder ernst. »Ich werde es überleben, auch wenn es noch ein paar Tage dauern wird, bis die Verletzung vollständig verheilt ist. Und wie geht es dir? Als Seans Sohn, meine ich.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich kann es riechen. Ein solches Band, wie ihr es geschlossen habt, verändert die vampirische Körperchemie ein wenig, was sich für Außenstehende im Geruch ausdrückt.« Sie lächelte. »Ich habe dir doch von Anfang an prophezeit, dass du dich mit der Zeit in unser Leben einfügen wirst. Jetzt hast du eine richtige Familie, und alles andere wird sich auch finden.«
    Ashton konnte nicht verhindern, dass die Verbitterung wieder in ihm aufstieg. »Ja, ihr tut alles, um mich mit aller Gewalt auf eure Seite zu ziehen. Vielleicht schläfst du ja auch nur mit mir, um mich dadurch noch weiter an euch zu binden.«
    »Du bist ein Idiot, Ashton!«, fuhr Stevie auf, und ihre braunen Augen flammten förmlich vor Empörung. »Auch wenn das jetzt dein Ego unerträglich aufblasen wird, ändert das nichts an der Tatsache, dass es mit dir so schön ist, wie ich es seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt habe. Deshalb schlafe ich mit dir und aus keinem anderen Grund. Und nein, wir wollen dich keineswegs mit Gewalt auf unserer Seite haben. Verdammt, Ashton, hast du immer noch nicht kapiert, dass ...« Sie unterbrach sich, biss sich auf die Lippen und fuhr schließlich leise fort: »... dass du mir alles andere als gleichgültig bist?«
    Er nahm sie in die Arme. »Tut mir leid, Stevie. Ich bin einfach immer noch verwirrt von all dem ...«
    »Ach, Ashton«, sagte sie versöhnlich und gab ihm einen Kuss. Es war Zeit für die Wahrheit, und sie hoffte, er würde sie wenigstens teilweise begreifen. »Wie ich dir vorgestern schon sagte, ist es etwas kompliziert.«
    Er seufzte. »Was macht das schon aus, nachdem ‚kompliziert’ das Motto meines gesamten gegenwärtigen Lebens ist.«
    »Wie du vielleicht schon bemerkt hast, besteht zwischen uns Vampiren im Allgemeinen eine sehr viel engere Gemeinschaft als zwischen Menschen; von einigen Ausnahmen mal abgesehen. Natürlich gibt es auch unter uns Animositäten und Feindschaften, aber die dauern selten allzu lange, weil wir immer in dem Bewusstsein leben, dass wir nur

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