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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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relativ wenige in einer feindlichen Umwelt sind und zusammenhalten müssen, wenn wir überleben wollen. Das betrifft gerade auch die Zweierbeziehungen.«
    Sie strich mit dem Finger sanft über sein Gesicht. »Nicht nur zwischen manchen Vampiren entsteht in seltenen Fällen ein spontanes Band, das nicht zwangsläufig etwas mit Liebe zu tun hat. Vivian und Sean haben es, und ich weiß, dass es auch zwischen Gwynal und Cronos existierte, schon bevor sie es mit einem Bluteid gefestigt haben. Sogar Sam ist mit ihrem Partner auf diese Weise verbunden. Jedenfalls bedingt dieses Band ein absolutes Vertrauen, eine bedingungslose Loyalität und auch, dass wir fühlen können, wenn es dem anderen schlecht geht oder er stirbt, selbst wenn wir uns am anderen Ende der Welt aufhalten.«
    Ashton schüttelte den Kopf. »Willst du damit sagen, dass wir ein solches, eh, Band haben?«
    Stevie nickte. »Man nennt es einen Seelenbund . Vielleicht kannst du ihn noch nicht spüren, weil du so jung bist; als Vampir, meine ich. Aber es ist definitiv da. Ich habe es zum ersten Mal gefühlt, als wir gemeinsam meditiert haben.«
    Das erklärte die seltsame Reaktion, die sie danach gezeigt hatte und dass sie ihn von da an unauffällig beobachtet hatte.
    Sie seufzte tief. »Natürlich wollte ich es nicht wahrhaben, weil ich dich viel lieber weiterhin verabscheut hätte. Allerdings lässt dieses Band solche negativen Gefühle nicht zu. Trotzdem habe ich dem keine weitere Beachtung zu schenken versucht, bis ich am Morgen nach deiner Abreise von der Arbeit nach Hause kam und die Wohnung leer vorfand. Ich habe in dem Moment ein derart schmerzhaftes Gefühl von Verlust empfunden, dass ich endgültig wusste, was die Stunde geschlagen hatte.
    Unnötig zu erwähnen, dass ich stinksauer darüber war, dass dieses Band sich ausgerechnet dich ausgesucht hatte. Ich hatte zwar immer gehofft, einmal eine solche Verbindung zu einem anderen Vampir zu erleben – idealerweise zu einem Mann, der mein Partner werden könnte –, aber dass es ausgerechnet du sein musstest ...« Sie schüttelte den Kopf und sah ihm in die Augen. »Letztendlich bin ich allerdings froh darüber, denn du bist ein guter Mann, Ashton. In jeder Beziehung.«
    Er drückte sie an sich. Was sie beschrieb, war genau das Gefühl, das er ihr gegenüber ebenfalls empfand und das er bis jetzt nicht hatte einordnen können. »Es tut mir leid Stevie«, begann er und korrigierte sich sofort. »Nicht dass sich dieses Band zwischen uns entwickelt hat; das bedauere ich keine Sekunde. Doch ich will wieder ein Mensch werden, wenn es möglich ist, und in dem Fall werde ich dir erneut ungewollt Schmerzen zufügen, weil ich dann wieder sterblich bin.«
    Sie seufzte leise. »Das Risiko gehe ich ein, Ashton. Auch Beziehungen unter Vampiren halten in der Regel nicht ewig, und ich sehe keinen Grund, unsere Beziehung zu beenden, falls du tatsächlich wieder ein Mensch wirst. Selbst dann haben wir, wenn wir wollen und es mit uns gut geht, immer noch zwanzig Jahre oder mehr, die wir gemeinsam verbringen können. Sollte es tatsächlich so weit kommen, so werde ich mich für den Rest meiner Existenz immer daran erinnern können, wie wunderbar das war, was wir durch das Band zwischen uns geteilt haben.«
    Sie blickte ihm in die Augen. »Ash, ich bin eine Wächterin, und ich habe dadurch schon lange gelernt, dass ich nicht das Leben anderer Wesen nach meinen Vorstellungen manipulieren darf, auch wenn ich das manchmal gern möchte. Du willst versuchen, wieder ein Mensch zu werden, und weil du mir viel bedeutest, werde ich dich dabei unterstützen.«
    »Auch wenn es dir am Ende das Herz bricht?«, fragte er sanft.
    Sie lächelte traurig. »Mein Herz ist schon öfter gebrochen, und ich habe es bisher immer überlebt. Ich werde auch über dich hinwegkommen, wenn ich muss.«
    Er drückte sie an sich. »Stevie, du bist großartig«, stellte er fest. »Ich weiß gar nicht, was ...«
    »Halt die Klappe, Ash«, forderte sie und erstickte alles, was er noch sagen wollte, mit einem innigen Kuss.

    ***

    »Wir haben Nachrichten von unseren Agenten«, teilte Gwynal Ashton und Stevie mit, als sie später nach unten ins Wohnzimmer gingen. »Wie geht es euch beiden?«, fügte er besorgt hinzu.
    »Ich werde es überleben«, stellte Stevie pragmatisch fest, »und die Schmerzen sind auszuhalten.«
    »Ich bin okay«, antwortete Ashton.
    Es war bereits Nachmittag und der Sonnenuntergang nur noch drei Stunden entfernt. Einer von den anderen

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