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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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angegriffen hatte, auch nicht fühlen können, weshalb er jetzt doppelt wachsam war.
    Peters joggte den Kiesweg hinunter, der ungefähr fünfzehn Meter von der Mauer entfernt verlief, die das Grundstück umgab. Er trug ein Stirnband mit einer Kopflampe daran, um den Weg zu erleuchten. Der Mann war ein Workaholic, der zwar sein tägliches Laufpensum absolvierte, was er wegen der Arbeit, die er auch mit nach Hause nahm, jedoch meistens erst unmittelbar vor dem Zubettgehen tat.
    Er trabte gerade unter dem Baum vorbei, in dem Ashton saß, ohne ihn zu bemerken, als der einen Geruch wahrnahm, der hier nicht hergehörte: den Geruch nach Blut – Menschenblut! Im nächsten Moment prallte ein schwerer Körper gegen ihn und warf ihn vom Baum, während ein anderer an ihm vorbei flog und ganz offensichtlich Peters im Visier hatte. Die Attentäter waren zu zweit! Nein, es mussten sogar noch mehr sein, denn Ashton hörte auch von den Standorten seiner Begleiter Kampfgeräusche.
    Sein vordringlichster Gedanke galt allerdings dem Menschen, den zu schützen sie versprochen hatten. Er sprang auf, riss einen Holzpfeil aus der Innentasche seiner Jacke und hieb damit nach dem Vampir, der ihn angegriffen hatte und der sich gerade anschickte, Ashton mit seinen entblößten Fangzähnen die Kehle herauszureißen. Doch dessen eigener Schwung trieb ihn direkt in Ashtons Stich mit dem Armbrustpfeil.
    Ashton hörte Peters erschreckt aufschreien. Er warf sich herum und raste die wenigen Schritte zu dem Menschen, der jetzt auf dem Boden lag und mit schreckensgeweiteten Augen auf die bleichhäutige Frau starrte, die Miene machte, ihm das Genick zu brechen. Ashton warf sich auf sie und stieß ihr den Pfeil ins Herz. Die Vampirin zerfiel zu Staub.
    Doch schon war ein weiterer Vampir heran, um das Werk zu vollenden, an dem Ashton seine Komplizin gerade gehindert hatte. Ashton packte ihn und riss ihn aus dem Lichtkegel von Peters’ Stirnlampe heraus. Er spürte einen scharfen Schmerz, als sein Gegner mit einem hölzernen Messer nach ihm stach und ihn am Arm verletzte. Ashton wich einem weiteren Stich aus, blockierte den Arm des Vampirs, vollführte eine halbe Drehung und rammte ihm den Pfeil ins Herz.
    Er sah sich um. Stevie rang noch mit einem Gegner, den sie offensichtlich nicht zu töten beabsichtigte und hatte ihn im nächsten Moment mit dem Knie am Boden festgenagelt. Vivian erledigte gerade ihren zweiten Gegner, und Sean und Gwynal hatten mit den Vampiren, die sie angegriffen hatten, ebenfalls kurzen Prozess gemacht. Eine Sekunde später waren sie neben Stevie und halfen ihr, ihren Gefangenen ins Reich der Träume zu schicken, während Peters um Hilfe und nach seinen Sicherheitsleuten rief.
    Die Vampire brachten sich in den Bäumen jenseits des Grundstücks außer Sichtweite, nachdem sie blitzschnell die Kleidungsstücke eingesammelt hatten, die außer dem Staub von ihren getöteten Gegner übrig geblieben waren. Wenn sie keine Fragen aufkommen lassen wollten zusätzlich zu der, wie es einem Angreifer gelingen konnte, unbemerkt auf das schwer bewachte Grundstück zu gelangen, durften sie keine Spuren hinterlassen. Für das, was Peters gesehen hatte, würde sich sein Verstand schon irgendeine plausible Erklärung zurechtlegen.
    Gwynal öffnete den Mund und stieß Laute aus, die menschliche Ohren nicht hören konnten, und Ashton erlebte zum ersten Mal, wie ein Vampir wie eine Fledermaus mit Echoortung arbeitete. Gwynal deckte auf diese Weise die gesamte Umgebung mit Ultraschallimpulsen ein und nickte schließlich zufrieden, als er einen Rundumschwenk von 360 Grad vollendet hatte.
    »Es ist keiner mehr da«, stellte er zufrieden fest.
    »Wenn du diese ‚Ortungsmethode’ gleich angewendet hättest, hätten wir sie schon außerhalb des Grundstücks abfangen können«, beschwerte sich Ashton.
    Gwynal schüttelte den Kopf. »Dadurch hätten wir sie nur in die Flucht gejagt und keinen Einzigen von ihnen erwischt, denn ein Vampir fühlt, wenn ihn der Echoimpuls eines anderen Vampirs trifft. Sie mussten aber glauben, dass sie uns überraschen können, damit sie herankommen und wir die Chance hatten, uns einen zu schnappen.«
    »Verdammt riskantes Manöver«, fand Ashton.
    Gwynal grinste. »Bei vier kampferprobten Wächtern und einem großartigen Vampirkrieger war das Risiko relativ gering. Jetzt sollten wir aber hier verschwinden und mal sehen, was wir aus diesem Burschen herausbringen können.«
    Sean lud sich den Körper des bewusstlosen Vampirs auf

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