Das Gesetz der Vampire
die Schulter und schwang sich mit ihm in die Luft. Die anderen folgten ihm bis auf Gwynal, der noch die Gegend absuchen wollte, um sicherzustellen, dass sich wirklich kein Vampir mehr in der Nähe aufhielt.
Um David Peters herum flammten jetzt die Scheinwerfer seiner Sicherheitsleute auf, die im Laufschritt herankamen, entsicherte Waffen im Anschlag. »Mr. Peters, sind Sie in Ordnung? Was ist passiert?«
»Ich habe keine Ahnung«, antwortete Peters mehr wütend als ängstlich. »Außer dass jemand mich angegriffen hat, der ebenso plötzlich verschwunden ist, wie er auftauchte. Wie zum Teufel konnte jemand unbemerkt auf das Grundstück gelangen? Wofür bezahle ich Sie eigentlich?«
Es folgten Anweisungen zum Ausschwärmen und Absuchen des Grundstücks, auf dem jetzt jede existierende Lichtquelle eingeschaltet wurde.
Ashton flog zu Harry Quinn, der ihn bereits erwartet zu haben schien.
»Habt ihr euren Attentäter?«, fragte der blonde Mann. »Wir konnten trotz unserer Nachtsichtgeräte von hier aus nicht allzu viel erkennen, außer dass ein Kampf stattgefunden hat. Ihr Vampire bewegt euch einfach viel zu schnell.«
Ashton nickte. »Es waren mehrere, aber wir haben sie alle vernichtet, bis auf einen, den wir befragen werden. Peters ist zumindest in dieser Nacht nicht mehr in Gefahr, und ich bezweifele, dass der Drahtzieher noch ein weiteres Attentat in die Wege leiten kann, bevor die Wahl bei GlobalTech stattfindet.«
»Nach unseren Informationen wurde sie für morgen Vormittag elf Uhr angesetzt. Damit wäre eure Aufgabe dann wohl erledigt, denn bis dahin übernehmen wir Peters’ Schutz.«
Ashton nickte. »Davon abgesehen können wir, glaube ich, noch etwas anderes tun, das sicherstellen wird, dass GlobalTech für den Drahtzieher unattraktiv wird.« Er klopfte dem Freund kurz auf die Schulter. »Man sieht sich, Harry.«
Er sprang in die Luft und folgte den anderen.
***
Der gefangene Vampir erwachte, als sie in Ashtons Haus ankamen. Augenblicklich versuchte er zu fliehen, kam aber nicht weit. Ashton spürte, dass Sean mit ihm dasselbe tat, was auch Stevie, Mawintha und Ocholu mit ihm selbst gemacht hatten, als sie ihn gefangen nahmen. Was immer diese geistige Kraft sein mochte, die er einsetzte, sie ließ den Vampir auf der Stelle erstarren und sich friedlich verhalten.
»Wie ist dein Name?«, verlangte Sean zu wissen.
»Louis Beauchamp. Aber ihr werdet von mir nichts erfahren.«
»Das ist der Kerl, der uns gestern Nacht angegriffen hat«, stellte Ashton fest und musste sich beherrschen, um den Vampir nicht auf der Stelle zu töten, weil er Stevie beinahe umgebracht hätte.
Stevie drückte ihn unsanft auf einen Stuhl. »Louis, wir werden von dir erfahren, was wir wissen wollen«, stellte sie fest. »Und danach werden wir dich für deine Verbrechen hinrichten. Du hast einen Menschen angegriffen, und du hast dich, ebenso wie deine toten Kumpane, kürzlich von Menschen ernährt und damit unser oberstes Gesetz gebrochen. Ihr Blut ist noch an deinen Lippen zu riechen. Darauf steht die Todesstrafe.«
Der Vampir fletschte die Zähne. »Ein Grund mehr, euch nichts zu sagen.«
Sean trat vor ihn hin und starrte ihm in die Augen. Louis Beauchamp versuchte, den Blickkontakt zu vermeiden, doch die Kraft, die Sean auf seinen Geist anwandte, ließ das nicht zu. Sekundenlang geschah gar nichts, bis Beauchamp plötzlich aufstöhnend zusammensackte. Sean trat einen Schritt zurück und betrachtete den Gefangenen nachdenklich. Der warf ihm einen siegessicheren Blick zu.
»Ich habe doch gesagt, dass ihr nichts aus mir heraus bekommt«, triumphierte er.
Sean gestattete sich ein Lächeln. »Stevie, ruf Sam an. Wir brauchen sie hier. Jetzt.«
Stevie grinste böse, griff zu ihrem Handy und wählte Sams einprogrammierte Nummer. Sekunden später stand die Dämonin neben ihr.
»Langsam werden eure nächtlichen Notrufe lästig«, beschwerte sie sich mit gespieltem Grimm. »Was gibt es jetzt wieder?«
Sean deutete auf Louis Beauchamp. »Er will nicht reden, weil irgendjemand, der mit Sicherheit kein Vampir ist, irgendwas mit ihm gemacht hat, das verhindert, dass ein Wächter ihn dazu zwingen kann. Ich dachte mir, dass du dieses Etwas vielleicht neutralisieren kannst.«
Jetzt grinste auch Sam böse. »Darf ich die harte Tour anwenden?«
»Oh, ich bitte darum!«, stimmte Stevie grimmig zu. »Der Kerl und seine jetzt toten Kameraden wollten uns umbringen. Da er sowieso hingerichtet wird, sobald wir mit ihm fertig sind, hast
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