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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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eindringlich, »unsere strengen Gesetze und wir Wächter als deren Vollstecker sind die einzige Institution, die die Menschen davor bewahrt, von den leider existierenden Verbrechern in unseren Reihen angegriffen und ermordet zu werden wie diese jungen Leute hier.« Er deutete auf die Toten. »Und in der Krise, die wir jetzt haben, sind wir auch die Einzigen, die zwischen Ihnen und dem Tod aller Jäger weltweit stehen. Wir müssen und werden Phelps aufhalten. Dabei wäre es allerdings äußerst hilfreich, wenn Sie uns unterstützen würden, statt uns zu jagen, womit Sie Phelps die halbe Arbeit abnähmen.«
    »Das hört sich alles zwar sehr gut und logisch an«, wandte Shepherd ein, »aber Sie werden verstehen, dass wir Ihnen nicht trauen können. Nicht nach dem, was wir hier gesehen haben.« Er deutete auf die Toten.
    »Verdammt, Shepherd, Sie sind ein bornierter Idiot!«, fuhr Ashton auf, dem jetzt der Geduldsfaden riss. Nach dem Schock, dass er beinahe nicht nur Stevie, sondern auch Sean und Gwynal verloren hätte, war er dünnhäutig und nicht in der Stimmung weiterhin zu versuchen, seinen ehemaligen Boss mit Argumenten zu überzeugen. »Ich weiß genau, was mit Ihnen los ist und warum Sie sich wider besseren Wissens weigern, auch nur in Erwägung zu ziehen, dass wir mit offenen Karten spielen und die meisten Vampire völlig friedliche Leute sind.
    Sie haben wahnsinnige Schuldgefühle, seit Sie Ihren Sohn umgebracht haben, nachdem er zu einem Vampir gemacht wurde, weil Sie damals glaubten, dass alle Vampire Verbrecher und Tiere sind, die sich an Menschen vergreifen. Sie haben wahrscheinlich gedacht, dass Sie dadurch seine Seele retten oder zumindest andere Menschen davor bewahren, von ihm angegriffen zu werden. Und nun, da Sie durch uns gezwungen sind zu erkennen, dass diese Einstellung ein Irrtum war, wird Ihnen bewusst, dass Sie Ihren eigenen unschuldigen Sohn völlig grundlos ermordet haben.«
    Er trat einen Schritt auf Shepherd zu. »Aber mit diesen Schuldgefühlen werden Sie leben müssen, Winston, so wie ich damit leben muss, dass ich aus derselben Unwissenheit und Verblendung heraus achtzehn unschuldige Vampire ermordet habe. Meine ganze unsterbliche Existenz wird nicht ausreichen, diese Schuld jemals zu tilgen. Aber ich werde damit leben und alles in meiner Macht Stehende tun, um zu verhindern, dass Sie und andere dieselben Fehler begehen. Also bewältigen Sie Ihre Schuldgefühle oder lassen Sie es bleiben, aber tragen Sie die nicht auf dem Rücken unschuldiger Menschen und Vampire aus, indem Sie sich weigern, mit uns zusammenzuarbeiten, nur weil Sie nicht Manns genug sind, der bitteren Wahrheit ins Auge zu sehen.«
    Shepherd war kreidebleich geworden. Seine Unterlippe zitterte verdächtig, und er ballte unwillkürlich seine Fäuste. »Sie haben keine Ahnung, wovon Sie da reden, Ryder!«, brach es schließlich aus ihm heraus, und er wiederholte mit sich überschnappender Stimme: »Sie haben nicht die geringste Ahnung!«
    »Doch«, erwiderte Ashton ruhig, »die habe ich. Nur allzu gut.« Er trat noch einen weiteren Schritt auf Shepherd zu. »Hier steht das Leben vieler Unschuldiger auf dem Spiel, Mr. Shepherd, Ihres Volkes und meines Volkes. Im Interesse dieser Leute sollte es uns doch möglich sein, unsere Ressentiments hintan zu stellen und vorbehaltlos zusammenzuarbeiten.« Er hielt ihm die Hand hin. »Haben wir also eine Allianz, auf die wir uns diesmal verlassen können?«
    Shepherd zögerte immer noch. Er starrte Ashton an, als hätte er ihm am liebsten die Worte in den Rachen zurückgestopft, die der ihm ins Gesicht geschleudert hatte. Schließlich senkte er resigniert den Blick, ehe er Ashtons Hand ergriff und kurz schüttelte.
    »Sie haben Ihre Allianz.«
    »Gut«, antwortete Ashton erleichtert. »Und stellen Sie Harry Quinn wieder ein. Sie werden ihn brauchen.«
    »Sie werden uns keine Informationen vorenthalten?«, vergewisserte sich Shepherd.
    »Wir beziehen Sie in alles mit ein, Mr. Shepherd«, versprach Sean. »Jetzt entschuldigen Sie uns bitte. Wir brauchen dringend mehr Nahrung, bevor wir wieder in der Lage sind, adäquat unseren Aufgaben nachkommen zu können.« Er sah dem PROTECTOR-Chef offen in die Augen. »Vielleicht möchten Sie uns begleiten, um sich persönlich davon zu überzeugen, dass wir uns zu diesem Zweck nicht an Menschen vergreifen.«
    Shepherd schüttelte den Kopf. »Ich denke, das wird nicht nötig sein«, antwortete er, und es klang unglaublich müde. »Wir benachrichtigen

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