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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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ihn verständnislos an. »Warum denn nicht?«
»Es ist aus Knochen, aus seltsamen Knochen noch dazu.«
Das Mädchen lachte. »Ach nein, das sind doch nur Totenfliegerknochen.«
Er musste sich mit der Hand an der rauen Felswand abstützen. Totenflieger! Bis jetzt hatte er nur einzelne Berichte über diese Tiere gehört.
»Woher stammen sie?«, wollte er wissen.
Mijaka seufzte: »Weißt du denn gar nichts?«
»Nein ...«, gab Harukan zögerlich zu und das Mädchen sah ihn mit einem besserwisserischen Stirnrunzeln an. »Habt ihr denn niemanden, der euch etwas über Elowia beibringt? Totenflieger sind tote Drachen, die sich von Aas und Diamanten ernähren und den Dämonen dienen.«
»Wie können tote Drachen sterben?«
Das Mädchen seufzte wieder tief auf, so als hätte er eine wirklich dumme Frage gestellt. »Mit Drachen ist es, wie mit einem Schmetterling. Erst ist er eine Raupe und dann ein Schmetterling, trotzdem kann der Schmetterling sterben. So ist es auch mit Drachen, nach ihrem Tod werden sie zu Totenfliegern, das bewahrt sie aber nicht vor der Sterblichkeit.«
»Was weißt du über meine Welt?«, wollte jetzt Harukan erst recht wissen.
»Ihr habt Diamanten, die euch Kraft geben, weil ihr selbst zu schwach seid. Papa und Mama reden oft von den Juwelen, die ihr besitzt«, sie hielt kurz inne, um ihn genauer zu studieren und fragte schließlich: »Weißt du, was die Farbe Schwarz bedeutet? Also bei den Diamanten? Ist das eine besondere Farbe?«
Bevor Harukan sie fragen konnte, wie sie ausgerechnet auf ein schwarzes Juwel kam, trat Hereket ein, die das Mädchen schnell aus dem Raum schob: »Sie plappert viel zu viel. Hör einfach nicht auf sie.«
Harukan sah dem Mädchen enttäuscht nach. Er hätte zu gern eine Antwort auf seine Fragen gehabt. Stattdessen wurde ihm von der Dämonin eine zähe Masse vorgesetzt, die alles andere als appetitlich aussah.
Angeekelt schob er die Schale beiseite und Hereket rümpfte beleidigt ihre Nase. »Es ist ein Heiltrank. Du wirst schon sehen und nun trink ihn.«
Ihre Augen funkelten ihn angriffslustig an, als er den Löffel zum Mund führte und kurz davor stoppte. Er schloss die Augen und schluckte das klebrige Zeug hinunter. Es schmeckte genauso furchtbar, wie es aussah. Rasch griff er nach dem Krug und spülte den unerträglichen Geschmack hinunter. Er war froh, dass die Dämonen wenigstens auch Wasser und kein Blut tranken. Hereket hatte missbilligend die Augenbrauen nach oben gezogen. »Nun gut, dann lass ich dich jetzt schlafen«, sagte sie spitz und rauschte wütend davon. Die Türe fiel knallend ins Schloss.
Erschöpft schloss Harukan die Augen und genoss die wohltuende Kälte auf seiner Haut, aber kaum hatte er die Augen zugemacht, ließ ihn ein schrilles Surren hochfahren. Zu seinem Schrecken saß neben ihm ein riesiges Insekt, was ihn aus grünen Facettenaugen anstarrte.
Harukan stöhnte innerlich auf: War denn hier gar nichts normal?
Und wie um seine stille Frage zu beantworten, fing das Tier an zu sprechen: »Hallo, junger Mann.«
Harukan öffnete den Mund, schloss ihn aber dann wieder.
»Könntest du mir vielleicht helfen?«
»Helfen..?« Er war sich nun wirklich nicht sicher, wobei er diesem Ungetüm helfen sollte.
»Ja, indem du dich nicht wehrst, wenn ich dich gleich fresse.«
Ihre Mundzangen gruben sich tief in Harukans Arm. Er schrie auf, versuchte seinen Arm zu befreien, doch die vielen Beinchen der Libelle drückten ihn nieder.
Plötzlich ließ sie von ihm ab. Sie horchte auf, als würde sie einer fernen Stimme lauschen. Völlig unerwartet erhob sie sich, flog los und verschwand durch die Steinwand. Für einen Moment vergaß Harukan den Schmerz in seinem Arm und musterte verblüfft die Stelle, wo die Libelle verschwunden war.
Hereket öffnete die Türe. »Was ist denn los, warum schreist du so?«
Harukan hielt sich fluchend seinen Arm. »Eine Libelle. Eine Libelle wollte mich fressen.«
»Fressen?« Hereket klang ehrlich überrascht. Plötzlich lachte sie los: »Das war ein Wandeltier. Die mögen Diamantaner nicht so gern. Sie wird sich ein Scherz mit dir erlaubt haben.«
Er machte ein verständnisloses Gesicht. »Ein Wandeltier? Ich kenne nur Wandeldiamanten. Sie werden auch Steine der Unwissenheit genannt. Lilith hat so einen.«
»Schon wieder diese Lilith«, murmelte Hereket, während sie gedankenverloren ihr Kleid glatt strich.
»Was sind denn nun Wandeltiere?«, hakte Harukan ungeduldig nach. Er wollte sich nicht wieder mit einer halben Antwort abspeisen

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