Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Hexenschiff

Das Hexenschiff

Titel: Das Hexenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Täuschung war ich nicht erlegen.
    Die Stimme aus dem Unsichtbaren begann zu lachen. »Wir sehen dich überrascht, Fremder. Hast du gedacht, das Schiff wäre leer? Nein, so haben wir nicht gewettet. Wir sind da, auch wenn du uns nicht zu Gesicht bekommst.«
    »Dann zeigt euch.«
    »Gleich, Fremder. Gleich, wenn wir es wollen. Wir läuten die Nacht der Rache ein. Jeder, der das Schiff betritt, wird brennen. Auch du, Fremder. Die Flammen warten auf dich. Wir werden gemeinsam etwas unternehmen und mit dir fortsegeln. Hast du gehört? Fortsegeln…«
    Natürlich hatte ich verstanden. Nur glaubte ich einfach nicht an die Worte. Hier gab es kein Wasser, wie sollten wir segeln? Höchstens schweben…
    Und das geschah!
    Ich kam nicht mehr von Bord, denn plötzlich überschlugen sich die Ereignisse. Ich merkte noch den Ruck, der durch das Schiff ging, hörte ein sausendes Geräusch, sah, wie das Segel aufgebläht wurde und der Wind durch die Löcher pfiff, dann schaute ich schon auf die Dächer der Häuser und schwebte einen Moment später den düsteren Wolken entgegen.
    Für mich hatte eine Reise begonnen, die ins Ungewisse führte. Mit einer Rückkehr rechnete ich zunächst einmal nicht…
    ***
    Sekunden tropften dahin.
    Die Zeit kam Suko und Bill zäh vor. Sie fühlten sich beide verflixt unwohl, denn jeder von ihnen hatte den drohenden Unterton in der Stimme deutlich herausgehört.
    Wenn sie auch nur falsch mit den Ohren wackelten, würden sie von vier Seiten Feuer bekommen.
    Und das war nicht gerade angenehm…
    Bill schluckte. In seiner Kehle hatte er ein trockenes Gefühl verspürt. Vier Gewehrmündungen auf sich gerichtet zu wissen, war auch nicht jedermanns Sache. Vor allen Dingen nicht, wenn sie von Leuten gehalten wurden, die zu allem entschlossen waren.
    Es dauerte ein wenig, bis sich die beiden Männer wieder gefangen hatten.
    »Und was passiert jetzt?« fragte der Reporter.
    Irgendwo aus dem Dunkel eines Ganges erklang die Antwort. »Wir werden euch erschießen müssen.«
    Das war deutlich.
    Bill atmete tief durch. Die folgenden Worte fielen ihm schwer. Er stellte die Frage dennoch »Dürfen wir wenigsten den Grund wissen?«
    »Ja, ihr seid Fremde und hier eingedrungen, was nicht sein durfte. Dafür werdet ihr die Konsequenzen zu tragen haben. Es sind schon genug von uns geholt worden.«
    »Damit haben wir nichts zu tun«, erwiderte Suko, der die kleine Lampe so hielt, daß der Strahl zu Boden fiel. »Im Gegenteil, wir sind gekommen, um euch zu helfen.«
    Das Lachen hallte scharf durch den Keller und erzeugte an den kahlen Wänden ein Echo. »Uns zu helfen? Eine bessere Ausrede ist euch wohl nicht eingefallen.«
    »Sehen wir vielleicht aus wie Hexen?« beschwerte sich der Reporter.
    »Nein, aber ihr könntet dazugehören.«
    »Das glaube ich kaum. Ehrlich! Wir sind nach Kelgin gekommen, um mit dem Spuk aufzuräumen.«
    »Was wir jetzt mit euch machen werden. Stellt euch nebeneinander an die Wand.«
    Bill warf Suko einen Blick zu. Der Chinese nickte. Er dachte ebenso wie Conolly.
    Die meinten es verdammt ernst!
    »Los, geht!«
    »An welche Wand denn?« fragte Bill.
    »An die in eurem Rücken!«
    Der Sprecher gab sich ungemein überlegen, das war er in Wirklichkeit nicht. Seine Stimme zitterte, für Bill und Suko ein Beweis, daß auch er Angst verspürte. Zudem war er unsicher, und diese Gegner stuften beide als gefährlicher ein, als einen Killer-Profi, der kalt und nüchtern handelte, wobei er seine Chancen genau abwägte.
    Unter den Füßen der Männer knirschte der Dreck, als sie sich dorthin begaben, wo man es ihnen befohlen hatte.
    Als sie die Kellerwand im Rücken spürten, standen sie genau zwischen zwei Gangmündungen.
    Aus dem gegenüberliegenden Gang stach etwas Helles hervor. Es war eine Lanze aus Licht.
    Der Strahl einer Taschenlampe.
    Dieser Lichtbalken war so breit, daß Bill und Suko gemeinsam geblendet wurden und mit den Augen zwinkerten. Der Träger der Lampe dachte nicht im Traum daran, den Lampenstrahl zu verändern. Er beließ ihn in der Haltung. Wenn sie tatsächlich erschossen wurden, würden sie nicht einmal die Mündungsblitze sehen können, wenn die anderen abdrückten.
    »Habt ihr noch etwas zu eurer Verteidigung zu sagen?« wurden sie angesprochen.
    »Ja.«
    »Einen Moment noch!« befahl der Sprecher und wandte sich an seine Freunde. »Kommt her und stellt euch zu mir! Wir werden gemeinsam abdrücken!«
    Suko und Bill hörten die Schritte, als sich die Männer bewegten und ihre

Weitere Kostenlose Bücher