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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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wollte.«
    »Vielleicht jemand, der sie nicht kennt?«
    Clint lachte.
    »Jetzt mal im Ernst«, sagte Em. »Es wäre schlimm, wenn ihr irgendwas zustößt. Ich meine, selbst wenn sie eine kolossale Nervensäge ist. Irgendwie wäre es meine Schuld.«
    »Es wäre nicht deine Schuld«, antwortete Clint. »Ich bin mir sicher, dass sie okay ist. Wahrscheinlich nimmt sie nur einen Umweg. Wir können auf sie warten, wenn wir auf der anderen Seite sind.«
    Er ging vor. Ein paar Minuten später überquerten sie die letzte Fahrbahn und betraten den Bürgersteig. »Geschafft«, sagte Clint.
    Em schürzte die Lippen und stieß einen Schwall Luft aus. »Bin ich froh, dass wir das hinter uns haben.«
    »Und bis wir zum Sunset Boulevard kommen, gibt es auch keine größeren Kreuzungen, über die wir uns Gedanken machen müssen.«
    »Das wäre dann erst auf der anderen Seite der Berge, richtig?«
    »Richtig.«
    »Vielleicht haben sie bis dahin die Ampeln wieder repariert.«
    »Man weiß es nicht.«
    »Was ist mit Mary?«, fragte Em.
    Beide suchten sie die Fahrspuren voller gestauter Autos ab. Keine Spur von ihr.
    »Ich weiß nicht«, sagte Clint.
    »Denken Sie, dass wir zurückgehen und sie suchen sollten?«
    »Nein.«

    »Sind Sie sicher?«
    »Bin ich.«
    »Was, wenn ihr was zugestoßen ist?«
    »Wird schon nicht. Wenn sie zwischen ein paar Autos eingeklemmt worden wäre, hätten wir die Aufregung mitbekommen. Und ich bezweifle ernsthaft, dass sie an einem solchen Tag mitten auf dem Ventura Boulevard in die Fänge eines Psychopathen oder Serienkillers oder so was geraten würde. Zu viele Zeugen. Kein Fluchtweg. Ich schätze, sie hat einen größeren Umweg auf der Suche nach einem besserem Durchkommen zwischen den Fahrzeugen genommen und wird in ein, zwei Minuten hier auftauchen.«
    »Glauben Sie wirklich?«
    »Sicher.«
    »Vielleicht sollten wir auf sie warten«, schlug Em vor.
    Clint lächelte. »Jetzt haben wir die große Chance, sie abzuhängen.«
    »Ich weiß, aber dann würde ich mein Schuldgefühl immer mit mir rumtragen.«
    »Okay. Wir können eine Weile warten. Sehen wir uns mal an, was dort drüben los ist.«
    Der Eingang zum Laurel Canyon auf dieser Seite von Ventura wurde von zwei Streifenwagen und einem leuchtend gelben Plastikband abgesperrt, das sich über die gesamte Straßenbreite zog. Das Band war mit schwarzen Buchstaben bedruckt: »POLIZEIABSPERRUNG - BETRETEN VERBOTEN«.
    Clint ging auf die beiden Polizeiwagen und die Absperrung zu.
    Zwei uniformierte Polizisten lehnten an einem der Wagen. Ein Mann und eine Frau, beide mit sehr jungen
Gesichtern und kurzem dunklen Haar. Beide hatten die Arme vor der Brust verschränkt und behielten den Ventura Boulevard im Auge, während sie sich unterhielten. Sie lächelten sich oft an und nickten.
    Als Clint und Em sich näherten, drehten sie sich zu ihnen um.
    »Können wir Ihnen helfen?«, fragte die Polizistin. Dem silbernen Namensschild an ihrer Brust zufolge hieß sie Baker. Sie hatte ein freundliches, entspanntes Lächeln.
    »Wie kommt es, dass Sie nicht da drüben sind und den Verkehr umleiten?«, fragte Em.
    Clint warf ihr einen bösen Blick zu.
    »Das hätte nicht viel Sinn, oder?«, antwortete Officer Baker. »Wo sollten wir den Verkehr denn hinleiten ?«
    »Wir behalten nur die Situation hier im Auge«, erklärte der Mann. Murphy war in sein Namensschild graviert. »Stellen sicher, dass hier nichts aus dem Ruder läuft. Und wir sorgen dafür, dass niemand durch den Laurel Canyon fährt.«
    »Was gibt es denn für Probleme mit dem Laurel?«
    »Man kommt nicht durch«, sagte Murphy. Auf dieser Seite von Mulholland ist der Straßenbelag an vielen Stellen aufgebrochen. Auf der anderen Seite gab es Erdrutsche.«
    »Ein richtiges Durcheinander«, fügte Baker hinzu. »Den halben Morgen haben wir damit verbracht, die Fahrzeuge aus dem Weg zu schaffen, die zwischen hier und dem Gipfel festsaßen. Wollten Sie da durch?«
    »Ich lebe in West L. A.«, erklärte Clint. »Ich muss nach Hause. Meine Frau und mein Kind …«
    »Und wer ist das?«, fragte Murphy und nickte mit dem Kopf in Richtung Em.

    »Ich bin sein anderes Kind.«
    »Gäbe es ein Problem, wenn wir über den Gipfel laufen wollten?«, fragte Clint.
    »Das wäre ein ganz schöner Marsch«, sagte Murphy.
    »Wir würden Sie aber nicht abhalten«, erklärte Baker. »Wir wollen bloß nicht, dass Autos hochfahren.«
    »Wie ist es denn auf der andern Seite?«
    »Es gab ein paar Erdrutsche«, sagte Baker.
    »Wahrscheinlich

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