Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Internat

Das Internat

Titel: Das Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
Vom Netzwerk:
ausgezeichneten Schüler recherchierst", ergänzte Breeze, die offenbar Gefallen an der Idee gefunden hatte. "Du könntest sogar einige unserer Klassenkameradinnen treffen, die Lieblinge, die Todesschwadron."
    Mattie wurde erst bewusst, dass sie lächelte, als Jane auf sie einsprach.
    "Mattie, es geht hier nicht um Rache, oder? Wenn du deine Peiniger bloßstellen willst, mach das bitte bei einer anderen Gelegenheit, okay? Einige von uns haben eine Menge zu verlieren."
    "Glaubst du, ich hätte nichts zu verlieren? Du steckst lieber den Kopf in den Sand, bis es zu spät ist, um etwas zu unternehmen. Verstehst du nicht, dass das noch gefährlicher ist als mein Vorhaben?"
    "Warte mal." Breeze sprang vom Stuhl auf und begann, aufgeregt im Raum umherzugehen. Mit jedem Schritt wippten ihr blondes Haar, die Brüste und der besetzte Rock ihres Wickelkleides. "Cross ist unser Problem, richtig? Wenn er verschwindet, verschwindet auch das Problem. Warum dann nicht mit Cross verhandeln? Jeder hat einen Preis. Ich würde ihn gern treffen und herausfinden, wie hoch seiner ist."
    "Oh, brillante Idee", sagte Jane, "dann kann er in seinem Buch noch erwähnen, dass wir versucht haben, ihn mit Sex unschädlich zu machen. Allerdings hast du recht mit dem Preis. Uns stehen ja Mittel zur Verfügung."
    Mattie konnte nicht glauben, worüber ihre Freundinnen diskutierten. Sie klangen verzweifelt – und gefährlich. "Wir sollen ihn kaufen? Eine Vertuschung? Die jüngste Geschichte hätte euch doch vor Augen führen sollen, was mit berühmten Menschen geschieht, die ihre Spuren verwischen wollten. Klingelt es bei dem Namen Bill Clinton? Martha Stewart?"
    Die Hände vor der Brust verschränkt, stand Jane wieder auf. "Mattie, bitte lass es gut sein. Wenn jemand herausfindet, was wir damals getan haben – wenn irgendwer dahinterkommt – ist es alles vorbei."
    Mattie wünschte nur, sie könnte es. Aber es war viel zu spät. Und auch wenn die anderen es nicht wahrhaben wollten, sie fragte sie nicht nach ihrer Erlaubnis. Sie würde wieder an die Rowe-Akademie zurückkehren.
    Tansy Black war leichter zu finden, als Jameson erwartet hatte. Sie hatte ein kleines, schlichtes Büro in einem Gebäude nahe der juristischen Fakultät auf dem Stanford Campus. Keine Mitarbeiter waren in Sicht, nicht mal eine Empfangsdame.
    Auf sein Klopfen an der geschlossenen Tür reagierte niemand, obwohl er jemanden drinnen sprechen hörte. Vielleicht telefonierte Miss Black. Er drehte am Knauf und bemerkte, dass sich die Tür öffnete.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Er hoffte nur, dass er nicht erschossen würde. In der Nähe von Miss Black sollte man dem Hörensagen nach besser Schutzkleidung tragen.
    "Störe ich?", fragte Jameson, den Blick auf den wirren dunklen Schopf gerichtet, den er hinter dem Bildschirm eines Laptops erkannte.
    Augenblicklich setzte Tansy Black die Brille ab und sah ungehalten hoch. "Wer hat Sie reingelassen?"
    "Ich bin Jameson …"
    "Ich weiß, wer Sie sind, Mr. Cross. Ich lese Zeitung."
    "Oh … gut." Er zögerte und lächelte sie an. "Sind Sie gerade beschäftigt?"
    "Sehe ich so aus?"
    Tief durchatmen, Jameson.
Auf das mürrische Wesen hatte er sich eingestellt, aber nicht auf das engelhafte Gesicht. Ihre Augen waren wunderschön, so dunkel und samten wie die eines Rehs, ihre Haut war hell, und sie besaß feine Gesichtszüge. Nachdem er sich über Miss Black informiert hatte, war er auf eine männliche Version von Holly Hunter gefasst gewesen. Doch Tansy erinnerte ihn mehr an Winona Ryder – vor dem Debakel mit dem Ladendiebstahl.
    "Mr. Cross, warum sind Sie hier?"
    Eine interessante, raue Stimme. Ungewöhnlich, aber interessant. "Ich möchte mit Ihnen reden, Miss Black."
    Ungeduldig klappte sie den Laptop zusammen. "Muss ich mich wiederholen? Ihr Bruder hat mich gebeten, nicht …"
    "Mein Bruder ist
tot."
    In ihrem verärgerten Gesicht sah er Überraschung aufblitzen. In etwas ruhigerem Tonfall fuhr Jameson fort: "Am Tag
bevor
er starb, rief Billy mich an und sagte, er wolle reden. Wir verabredeten uns, aber als ich ins Hotel kam, fand ich seine Leiche. Er wollte mir die ganze Geschichte erzählen, Miss Black. Und er hätte es getan, wenn nicht jemand ihn ermordet hätte."
    Nun hatte er ihr Interesse geweckt. Jameson sah, wie sie die Finger verschränkte. "Welche ganze Geschichte?"
    "Wer ihn bedrohte? Wer waren die Männer im Sexring? Wie heißen die Schülerinnen, die die Direktorin töteten, die einsamen Mädchen?"
    "Das sind eine

Weitere Kostenlose Bücher