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Das Internat

Das Internat

Titel: Das Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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Mit einem Satz sprang sie auf das Bett, griff nach den Vorhängen und riss sie samt Stange herunter. Das gesamte Paket wuchtete Breeze in Richtung Angreifer – der geschickt auswich.
    Mondlicht durchflutete das Zimmer und fiel auf ein gespenstisch weißes Gesicht.
    "Was tust
du
hier?", flüsterte Breeze, am ganzen Körper bebend.
    Mattie war von dem Krach wach geworden. Sie hatte sich hinter den Kleidern versteckt, die in ihrem Wandschrank hingen. Trotz der Rippenbrüche hatte sie sich dort zusammengerollt, den Kreuzschlüssel fest an ihren schmerzenden, steifen Körper gepresst. In ihrem Bett zu schlafen, wäre Selbstmord gewesen. Sie hatte Miss Rowe oder die Todesschwadron erwartet. Jetzt waren sie da.
    Einen Spalt öffnete Mattie die Schranktür und spähte in den dämmrigen Raum. Zwei Leute waren in ihr Zimmer eingedrungen. Den Geräuschen nach zu urteilen, kämpften sie. Sie erkannte Breeze. Der anderen würde sie eins mit dem Kreuzschlüssel überziehen, wenn sie aus dem blöden Wandschrank hinauskäme.
    Jede Bewegung war eine Qual, wie ein Schritt über zersplittertes Glas. Mattie schluckte die Tränen hinunter und kämpfte sich in eine Sitzposition. Aber als sie die Füße auf den Boden stellte, gaben ihre Beine nach. Aufstöhnend brach sie zusammen.
    Mattie hörte jemanden nach Luft schnappen, dann einen Schrei. Als sie die Augen öffnete, hatte sich Breeze schon über sie gebeugt.
    "Bist du okay, Mattie?"
    "Sehe ich so aus?"
    "Nein, du siehst grauenhaft aus."
    "Hier ist noch jemand." Mattie reckte den Hals, um zu sehen, wer sich hinter Breeze versteckte. "Du hast doch mit jemandem gekämpft. Ich hab es gesehen."
    "Ich bin es." Janes versteinerte Miene kam zum Vorschein. "Breeze und ich", sagte sie mit einem seltsamen Unterton, "sind hier, um – zur Hölle, ich weiß nicht, warum wir hier sind. Um dir zu helfen, schätze ich."
    "Ich will eure verdammte Hilfe nicht", sagte Mattie, so entschlossen sie konnte. "Verschwindet von hier. Raus! Ihr solltet sowieso nicht hier sein. Niemand darf mit mir und Ivy reden. Ihr dürft uns nicht einmal ansehen."
    "Das wissen wir." Jane seufzte schwer. "Miss Rowe hat es heute bei der Versammlung verkündet. Komm schon, Breeze. Wir müssen sie ins Bett legen."
    "Fasst mich nicht an!" Mattie drehte sich in eine Position, aus der sie die Mädchen treten könnte. Es würde Mattie umbringen, aber sie meinte es ernst. "Ich bleibe genau hier am Boden. Hier liege ich gut."
    Breeze ließ sich neben sie fallen und ging sie beinah wie ein wütender Jagdhund an. "Wir gehen nirgendwo hin, du fiese, schlecht gelaunte kleine Hexe, und daran kannst du nichts ändern."
    "Haut ab", krächzte Mattie. "Bitte, geht. Ich ertrage nicht, dass alle Leute meinetwegen verletzt werden, und es gibt nichts, was ihr tun könnt."
    "Tja, das ist wirklich scheiße, oder?", giftete Breeze zurück. "Jetzt halt die Klappe und erzähl uns, was letzte Nacht passiert ist. Seid ihr wirklich abgehauen, Ivy und du?"
    In sich zusammensinkend, stieß Mattie ein qualvolles Stöhnen aus. Sie hatte die Schmerzen satt. Zur Hölle, sie hatte das Leben satt. Aber diese zwei verrückten Mädchen würden einfach nicht gehen. Das konnte sie ihnen ansehen. Bis sie herausgefunden hätten, was letzte Nacht geschehen war, würden sie sie piesacken – ganz egal, wie gefährlich es für sie war, hier zu sein. Rowe würde sie wahrscheinlich alle drei töten.
    Mattie konnte nicht begreifen, wieso ihr alles misslang. Sogar ihre Freundinnen waren komplett bescheuert.
    "
Mattie",
drängte Breeze.
    "Okay", flüsterte Mattie schließlich. "Wir waren auf der Polizeiwache in Tiburon." Irgendwie schaffte sie es, die ganze Geschichte zu erzählen, komplett und bis hin zu dem Mann mit den goldenen Manschettenknöpfen, den sie gesehen hatte.
    Jane kniete sich neben Breeze, wie Geier schienen sie über Mattie zu schweben.
    "Habt ihr Miss Rowes Erbschmuck gestohlen?", fragte Jane. "Was wolltet ihr damit machen? Ihn versetzen?"
    "Ich habe gar nichts gestohlen." Verzweifelt versuchte Mattie, die Kraft aufzubringen, die Freundinnen fortzustoßen. Doch es gelang ihr nicht.
    "Sie hat die Sachen in unsere Rucksäcke gelegt. Vielleicht war der Schmuck die ganze Zeit in den Vitrinen und Miss Rowe hat uns das alles nur erzählt, um uns Angst zu machen. Wer weiß? Und was für einen Unterschied macht das schon?" Sie bemühte sich, schnippisch zu klingen. "Geht ihr jetzt endlich, oder was?"
    "Wir gehen nicht", sagte Jane mit unverbrüchlicher Überzeugung

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