Das Kapital (Gesamtausgabe)
bestimmten Warenpreis erscheinen läßt. Kurz, die Konkurrenz muß es auf sich nehmen, alle Begriffslosigkeiten der Ökonomen zu erklären, während die Ökonomen umgekehrt die Konkurrenz zu erklären hätten.
Sieht man hier nun ab von der Phantasie der durch die Zirkulation geschaffnen, d.h. aus dem Verkauf entspringenden Preisbestandteile, Profit und Rente - und die Zirkulation kann nie geben, was ihr nicht vorher gegeben worden ist -, so kommt die Sache einfach auf dies hinaus:
Der durch den Arbeitslohn bestimmte Preis einer Ware sei = 100; die Profitrate 10% auf den Arbeitslohn und die Rente 15% auf den Arbeitslohn. So ist der durch die Summe von Arbeitslohn, Profit und Rente bestimmte Preis der Ware = 125. Diese 25 Zuschlag können nicht aus dem Verkauf der Ware herrühren. Denn alle, die aneinander verkaufen, verkaufen sich jeder, was 100 Arbeitslohn gekostet hat, zu 125; was ganz dasselbe ist, als wenn sie alle zu 100 verkauften. Die Operation muß also unabhängig vom Zirkulationsprozeß betrachtet werden.
Teilen sich die drei in die Ware selbst, die jetzt 125 kostet - und es ändert nichts an der Sache, wenn der Kapitalist erst zu 125 verkauft und dann dem Arbeiter 100, sich selbst 10 und dem Grundrentner 15 zahlt -, so erhält der Arbeiter 4/5 = 100 vom Wert und vom Produkt. Der Kapitalist erhält vom Wert und vom Produkt 2/25 und der Grundrentner 3/25. Indem der Kapitalist zu 125 verkauft statt zu 100, gibt er dem Arbeiter nur 4/5 des <874> Produkts, worin sich seine Arbeit darstellt. Es wäre also ganz dasselbe, wenn er dem Arbeiter 80 gegeben und 20 zurückbehalten hätte, wovon ihm 8 und dem Rentner 12 zukämen. Er hätte dann die Ware zu ihrem Wert verkauft, da in der Tat die Preiszuschläge vom Wert der Ware, der bei dieser Voraussetzung durch den Wert des Arbeitslohns bestimmt ist, unabhängige Erhöhungen sind. Es kommt auf einem Umweg darauf hinaus, daß in dieser Vorstellung das Wort Arbeitslohn, die 100, gleich dem Wert des Produkts ist, d.h. = der Summe Geld, worin sich dies bestimmte Arbeitsquantum darstellt; daß dieser Wert aber vom realen Arbeitslohn wieder verschieden ist und daher ein Surplus läßt. Nur wird dies hier herausgebracht durch nominellen Preiszuschlag. Wäre also der Arbeitslohn gleich 110 statt = 100, so müßte der Profit sein =
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DAS KAPITAL
11 und die Grundrente = 161/2, also der Preis der Ware = 1371/2. Es würde dies das Verhältnis gleich unverändert lassen. Da die Teilung aber immer durch nominellen Zuschlag gewisser Prozente auf den Arbeitslohn erhalten würde, stiege und fiele der Preis mit dem Arbeitslohn. Der Arbeitslohn wird hier erst gleich dem Wert der Ware gesetzt und dann wieder von ihm geschieden. In der Tat aber kommt die Sache, auf einem begriffslosen Umweg, darauf hinaus, daß der Wert der Ware durch das in ihr enthaltne Quantum Arbeit, der Wert des Arbeitslohns aber durch den Preis der notwendigen Lebensmittel bestimmt ist und der Überschuß des Werts über den Arbeitslohn Profit und Rente bildet.
Die Zersetzung der Werte der Waren, nach Abzug des Werts der in ihrer Produktion verbrauchten Produktionsmittel, die Zersetzung dieser gegebnen, durch das im Warenprodukt vergegenständlichte Quantum Arbeit bestimmten Wertmasse in drei Bestandteile, die als Arbeitslohn, Profit und Grundrente die Gestalt selbständiger und voneinander unabhängiger Revenueformen annehmen - diese Zersetzung stellt sich auf der zutage liegenden Oberfläche der kapitalistischen Produktion und daher in der Vorstellung der in ihr befangnen Agenten verkehrt dar.
Der Gesamtwert einer beliebigen Ware sei = 300, davon 200 der Wert der in ihrer Produktion verbrauchten Produktionsmittel oder Elemente des konstanten Kapitals. Bleiben also 100 als Summe des dieser Ware in ihrem Produktionsprozeß zugesetzten Neuwerts. Dieser Neuwert von 100 ist alles, was verfügbar ist zur Teilung in die drei Revenueformen. Setzen wir den Arbeitslohn = x, den Profit = y, die Grundrente = z, so wird die Summe von x + y + z in unserm Fall immer = 100 sein. In der Vorstellung der Industriellen, Kaufleute und Bankiers, sowie in der der Vulgärökonomen geht dies aber ganz anders zu. Für sie ist nicht der Wert der Ware, nach Abzug des Werts der in ihr verbrauchten Produktionsmittel, gegeben = 100, <875> welche 100 dann in x, y, z zerteilt werden. Sondern der Preis der Ware setzt sich einfach zusammen aus den von ihrem Wert und voneinander unabhängig bestimmten Wertgrößen des Arbeitslohns, des
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