Das Kinder-Gesundheitsbuch
bedeutet, nicht genießen darf, weil seine körperliche Reaktion auf das Blühende dies verbietet. Auf der einen Seite nimmt es dieses neue Leben wahr, auf der anderen Seite reagiert es überempfindlich darauf.
Hier klaffen Wahrnehmung und Empfindung auseinander. Um diese wieder mehr miteinander zu verbinden, können künstlerische Therapien sehr hilfreich sein. Mit ihnen kann die Seele unmittelbar angesprochen werden. Sowohl beim therapeutischen Plastizieren, bei der Maltherapie, der Sprachtherapie oder der Musiktherapie kann das seelische Empfinden, die Fähigkeit der Seele mit den Formen, den Farben oder den Tönen mitzuschwingen, geübt werden. So kommt es für das Kind endlich zu Erlebnissen, bei denen Wahrnehmung und Empfindung zusammenpassen, dadurch steigt die Lebensfreude wieder und das wirkt sich wiederum positiv auf sein Immunsystem aus.
Allergien und Heileurythmie
Bei der Heileurythmie ist jedem Sprachlaut eine Bewegung mit Beinen, Rumpf und Armen zugeordnet. Das Kind lernt, diese Bewegungen mit innerer seelischer Aufmerksamkeit durchzuführen und zu üben. Solche Gebärden wirken nach innen bis in den Bereich innerer Organe. Bestimmte Bewegungen können gezielt eingesetzt werden, um zum Beispiel die Verdauungstätigkeit und die eigene Wärmebildung anzuregen sowie eine Neigung zur Überempfindlichkeit der Sinnesorgane auszugleichen. So bildet sich bei regelmäßiger Anwendung über längere Zeit eine »dickere Haut«, und ein Heuschnupfen oder allergisches Asthma kann sich nachhaltig bessern.
Allergien und Spielzeug
Die Sinneswahrnehmung von Kindern mit Allergien ist häufig übersteigert, sie sind ihrer Umgebung gegenüber »überwach«. Umso wichtiger ist Spielzeug, an dem ihre Sinne Halt und Orientierung erfahren. Mit unlackierten Holzklötzen aus unterschiedlichen Holzarten können sie gut ihren Tastsinn schulen. Außerdem unterscheidet sich Holz von der Fichte, der Eiche oder dem Ahorn im Hinblick auf Farbe, Festigkeit, Gewicht, Maserung und Oberfläche. Dagegen bieten Bausteine aus Plastik all diese Wahrnehmungsmöglichkeiten und Sinnesqualitäten nicht. Selbst wenn Eltern nicht ganz auf Plastikspielzeug verzichten wollen, sollte doch auf die Qualität geachtet werden. Noch weniger umfangreiche Wahrnehmungsmöglichkeiten im Hinblick auf Geruch, Tasten, Schwerkraft oder Verformbarkeit bieten elektronisches Spielzeug und später die modernen Medien.
Allergien und »geistige Nahrung«
Je intensiver das Kind auf körperlicher Ebene erfährt, dass die Außenwelt eine Bedrohung darstellen kann, durch die es krank wird – im schlimmsten Fall Atemnot beim Asthma (siehe > ) oder unerträglicher Juckreiz bei der Neurodermitis (siehe > ) –, umso wichtiger ist es, dass Kinder auf seelisch-geistiger Ebene Vertrauen in ihre Umgebung be kommen.
Rituale, die innerhalb einer Familie gepflegt werden, stellen zum Beispiel eine gute Möglichkeit dar, Kindern Geborgenheit und Sicherheit zu vermitteln. Durch das bewusste Feiern der Jahresfeste wie Ostern, Sonnwend-, St. Martinsfest und Weihnachten taucht das Kind in einen immer wiederkehrenden äußeren Gang von Ereignissen ein, von denen es sich tief innerlich und unbewusst getragen fühlt. Auch die Bilderwelt der Märchen kann dem Kind inneren Halt geben. Sie weist auf geistige Zusammenhänge hin, etwa Traditionen und Religiöses, in denen wir Menschen stehen und die das Kind unbewusst spürt. Schließlich können Gute-Nacht-Lieder, Tischgebete oder Abendgebete auf kindgemäße Weise Religiosität pflegen. So verbindet sich das Kind mit Hilfe dieser Rituale in seinem Alltag intensiver mit seinen Wurzeln. Weiterführende Literatur finden Sie im Anhang auf > .
Darüber hinaus gibt es viele verschiedene Medikamente, die äußerlich und innerlich angewendet werden können. Diese werden bei den einzelnen Krankheitsbildern auf den nächsten Seiten noch besprochen.
Uns erschien es jedoch an dieser Stelle wichtig, etwas ausführlicher auf den ganzheitlichen therapeutischen Ansatz bei Allergien beziehungsweise auf die Vorbeugung von Allergien einzugehen. Denn Allergien machen heutzutage einen großen Anteil aller kindlichen Erkrankungen aus, und ohne einen ganzheitlichen Ansatz bei der Behandlung werden sie noch weiter zunehmen. Es ist bemerkenswert, dass die weltweit erste vergleichende Studie zur Vorbeugung von Allergien bei Kindern eine Studie zum »anthroposophischen Lebensstil« war. Dabei ließ sich nachweisen, dass bei gleichem elterlichem Allergierisiko
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