Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut
taktvoll.“
Jesus, ich werde Großvater …
Er zog sich ein frisches Wams über den Kopf. „Warte, bis Henry wieder da ist. Dann werden wir klarer sehen.“
„Ja. Er, John, Arundel, Warwick, Gloucester, sie stehen alle auf deiner Seite. Und ich glaube, langsam verlieren sie die Geduld mit König Richard.“
„Gib acht, was du redest, Isaac.“
Isaac reichte ihm ein Paar nagelneuer Stiefel. „Ist das dein Ernst? Jetzt soll ich damit noch anfangen?“
Arundels Sohn Tristan war nach Plymouth geritten, um Lancaster von Robins glücklicher Flucht zu berichten, ehe dieser in See stach. Er erreichte ihn gerade noch rechtzeitig. Zusammen mit Henry und Katherine Swynford kehrte er nach London zurück, und sie begaben sich umgehend zu dem Haus in West Smithfield.
Henry umarmte Robin selig und schwang Raymond in die Höhe. „Bist du etwa der furchtlose Ritter, der den unschuldigen Edelmann aus dem Verlies befreit hat?“
Raymond lachte. „Natürlich!“
Henry setzte ihn ab und wandte sich an Robin. „Mein Vater verließ das Land als glücklicher Mann. Er sagt, du sollst die Dinge hier regeln und dann nachkommen. Er schlägt vor, zu Land.“
Robin erwiderte sein Grinsen, wurde aber gleich wieder ernst. „Es wird nicht so einfach sein, die Dinge hier zu regeln.“
„Nein. Niemand weiß das besser als er.“
„Vielleicht sollte ich lieber sofort aufbrechen und die Dinge regeln, wenn wir in Kastilien fertig sind.“
„Er sagt, genau das solltest du auf keinen Fall tun. Hier. Ein Brief von ihm.“
Robin faltete den Bogen neugierig auseinander.
Sie haben auf mich eingeredet, ich solle nicht nach London kommen. Die Vernunft gab ihnen recht, aber ich wusste es besser. Verzeiht mir, dass ich so lange gezögert habe. Welchen Preis wird Gott wohl dafür fordern, dass er mich aus diesem Dilemma erlöst hat? Kommt nach, sobald Ihr könnt, aber nicht eher. Bleibt, wenn Ihr glaubt, dass Henry Euch braucht. Gott schütze Euch. In Eile, Euer nur scheinbar treuloser Freund L.
Robin sah lächelnd auf. „Was hat er sonst gesagt?“
„Oh, als Orakel war er in Höchstform. Er sagte: ‘Sei ein weiser Mann wie deine beiden Großväter und hör nicht auf alles, was dein Onkel Gloucester dir sagt. Verlass dich auf dein eigenes Urteil.’ Und dergleichen mehr.“
„Tu, was er sagt“, riet Robin. „Es wird stürmisch.“
Henry nickte. „Ich weiß. Wie geht es Lady Blanche?“
„Besser.“
Sie sahen sich kurz in die Augen, und Henry stimmte mit einem Nicken zu, das Thema ruhen zu lassen. Er wandte sich an seinen Bruder, und Robin trat zu Lady Katherine.
„Kommt, Madame. Ich denke, Ihr braucht Bacchus’ Trost und Stärkung.“
„Ja“, gab sie leise zu. „Jedes Mal, wenn er weggeht, denke ich, es bricht mir das Herz, Robin.“
Er nahm mitfühlend ihren Arm. „Ich weiß.“
Sie betraten die Halle, und Robin brachte ihr einen Becher Wein. Sie lächelte traurig und nahm einen kleinen Schluck. Mit dem Handrücken wischte sie sich eine Träne aus dem Augenwinkel. „Wusstet Ihr schon, bei Hofe gibt es jetzt kleine Seidentücher, um sich die Nase zu putzen oder Tränen wegzutupfen. Jeder hat eines. Sie nennen es Taschentuch. Der König ist ganz versessen darauf. Ich denke, ich sollte eines borgen.“
Ohne zu zögern wandte Robin sich von ihr ab, hob sein Gewand an, riss ein Stück aus seinem Hemd und reichte es ihr. „Hier, Madame. Ihr müsst nichts von ihm borgen.“
Sie schnäuzte sich entschlossen. „Danke“, murmelte sie in ihr unförmiges Taschentuch. „Gott, Robin, habe ich nicht immer gesagt, er sei ein albernes kleines Scheusal?“
„Das habt Ihr, Lady Katherine. Ich hab’s nicht vergessen. Und ich habe nie daran gezweifelt. Aber er ist der König.“
Sie seufzte. „Er ist der König, ja.“
London, August 1386
Nachdem Agnes nach Hause zurückgekehrt war, überlegten Robin, Isaac und Blanche, was sie tun sollten. Es wurde zu gefährlich, länger in London zu bleiben. Das sah auch Henry ein. Inzwischen hatten sie Nachricht aus Burton. Oswin war nach London gekommen. Er hatte seinen Sohn mitgebracht. Ein königlicher Bote war mit einer kleinen Armee in Burton erschienen und hatte die Beschlagnahme von Burg und Land erklärt. Joseph hatte die Brücke einziehen lassen und erbat eine Woche Bedenkzeit. Die wurde ihm gewährt. Joseph hatte die Zeit genutzt, um Oswin mit dem Schriftstück nach Rickdale zu schicken, damit Gisbert es auf seine rechtliche Wirksamkeit untersuchen konnte. Gisberts Urteil
Weitere Kostenlose Bücher