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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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zu sagen. Stattdessen wandte er sich an Arundel. „Wo steht die Kirche?“
    „Auf der Seite der Vernunft. Der Bischof von Ely wäre bereit, in einem handlungsfähigen Kronrat mitzuwirken.“
    „Der Bischof von Ely ist Euer Bruder“, wandte Robin ein.
    „Das allein macht den Mann noch nicht indiskutabel“, erwiderte Arundel augenzwinkernd.
    „Nein, keineswegs, Sir. Aber wo steht der Rest der Kirche.“
    „Wie ich sagte. Auf der Seite der Vernunft.“
    Henry hob unbehaglich die Schultern. „Eure Stimmen klingen nach Umsturz.“
    „Nein, Derby.“ Arundel sah ihn ernst an. „Nicht, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.“
    Henry dachte nach und nickte schließlich. „Gut. Unter der Vorraussetzung wird Lancaster einen solchen neuen Rat unterstützen.“ Er wollte nicht, aber er konnte nicht anders, als Robin fragend anzusehen. Und erst als der ihm fast unmerklich zunickte, entspannte Henry sich.
    Der König fiel aus allen Wolken. Er weinte bitterlich, und er tobte. Aber der Earl of Arundel und der Bischof von Ely vermochten ihn schließlich zu überzeugen, dass es die beste Lösung sei, die Regierung einem kompetenten, vor allem ehrlichen Kronrat zu übertragen. Sie drohten ihm nicht ausdrücklich mit Entmachtung, aber sie erwähnten, dass man Alternativen erwogen habe, vor denen doch noch viele zurückschreckten. Alternativen, die man nur höchst ungern ernstlich in Betracht ziehen würde. Sie machten ihm die Sache schmackhaft. Sie malten ihm aus, wie viel Zeit er haben würde, um sich der Kunst und den angenehmen Dingen des Lebens zu widmen, wenn andere das lästige Regieren für ihn übernähmen. Und es sollte ja nur für ein Jahr sein. Danach werde man weitersehen. Richard stimmte zögernd zu und flehte Arundel mit tränenfeuchten Augen an, nicht zu hart mit seinem Kanzler ins Gericht zu gehen. Arundel gestikulierte tröstend, aber er machte keine Versprechungen. Und die erste definitive Amtshandlung des Parlamentes war es, den unfähigen Kanzler de la Pole abzusetzen und einzusperren und durch Arundels Bruder, den Bischof von Ely, zu ersetzen. Von Richards lähmender Willkür befreit, fasste das Parlament viele Beschlüsse. Es befasste sich auch mit Robins Fall.
    „Ihr seid ein Glückspilz, Fitz-Gervais“, verkündete Arundel mit einem stillen Lächeln. „Es wird keine Anklage gegen Euch erhoben.“
    „Ich bin ja so erleichtert, Sir“, erwiderte Robin bissig.
    „Ja, ich bin sicher. Und die Bedingung wird Euch wenig Kummer machen, auch dessen bin ich sicher.“
    „Bedingung?“, fragte Robin argwöhnisch.
    „Hm. Ihr werdet der Krone eintausend Pfund leihen.“
    „Ich … was?“
    „Eintausend Pfund. Ihr erhaltet ein schriftliches Versprechen des Königs, die Summe innerhalb der nächsten zwei Jahre zurückzuzahlen.“
    „Was tue ich mit einem schriftlichen Zahlungsversprechen des Königs?“, brummte Robin verstimmt.
    Arundel schnalzte mit der Zunge. „Wir wollen doch nicht obszön werden, Sir.“
    Robin musste grinsen. Aber die Sache gefiel ihm nicht. Er war immer zögerlich gewesen, Geld zu verleihen. Vielleicht hatte Giles ja recht gehabt, vielleicht war er ein Geizhals. Aber er arbeitete hart für sein Geld, er hatte einen großen Haushalt zu versorgen, und er fand, es war sein gutes Recht, nur an Leute zu verleihen, an deren Zahlungsfähigkeit er glaubte. Dazu gehörte der König eindeutig nicht.
    „Sagt mir eins, Arundel. Warum muss ich eine solche Buße zahlen, wo ich doch gar nichts verbrochen habe?“
    „Weil die Krone sozusagen ruiniert ist. Und Ihr seid reich. Seht es als Spende für die gute Sache.“
    Robin schnitt eine Grimasse. „Ich hoffe, das macht Ihr daraus. Eine gute Sache.“
    „Wir werden uns alle Mühe geben.“
    „Ja.“ Robin seufzte. „Das werdet Ihr. Gebt mir ein paar Wochen Zeit. Ich muss nach Burton zurück. Vorausgesetzt, dass Oxford nicht meine Schatullen geplündert oder meine Pferde verkauft hat, bekommt Ihr das Geld vor Jahresende.“
    Arundel nickte. „Ihr solltet Euch in der Lombard Street einen Bankier nehmen“, riet er. „Das macht solche Dinge einfacher.“
    „Wir wollen doch nicht hoffen, dass ich noch oft in die Verlegenheit komme.“
    „Nein. Wann brecht Ihr auf?“
    „Jetzt.“
    „Werdet Ihr meinen Sohn mitnehmen?“
    „Wenn Ihr ihn mir noch einmal anvertrauen wollt, sicher. Er … macht Euch Ehre, Sir.“
    Arundel verneigte sich tief. Sein faltiges Gesicht war unbewegt.
    Robin brachte Blanche und Raymond an einem grauen, stürmischen

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