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Das Land der Pelze

Das Land der Pelze

Titel: Das Land der Pelze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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hatten zum Ausruhen genügt. Um ein Uhr Mittags brach die kleine Gesellschaft wieder auf.
     

    Neugierige Zuschauer. (S. 267.)
     
    Als Jasper Hobson Cap Eskimo schon verlassen wollte, warf er einen letzten Blick auf das umgebende Meer. Da aber Nichts seine Aufmerksamkeit zu fesseln vermochte, schloß er sich Mrs. Paulina Barnett, welche mit dem Sergeanten schon voraus war, an.
    »Madame, begann er, Sie haben die Familie Eingeborener, welche wir eben hier früher antrafen, es war wohl kurz vor dem Ende des Winters, doch nicht vergessen?
    – Nein, Herr Hobson, entgegnete die Reisende, der guten kleinen Kalumah erinnere ich mich noch heute recht gern. Sie versprach sogar, uns in Fort-Esperance wieder aufzusuchen, ein Versprechen, welches ihr nun zu halten unmöglich ist. Doch weshalb stellen Sie diese Frage an mich?
    – Weil ich mich eines Umstandes entsinne, eines Umstandes, auf welchen ich damals kein besonderes Gewicht legte, der sich jetzt aber meiner Erinnerung aufdrängt.
    – Und dieser wäre?
    – Erinnern Sie sich eines gewissen unruhigen Erstaunens, welches die Eskimos an den Tag legten, als sie am Fuße des Cap Bathurst eine Factorei errichtet sahen?
    – Vollkommen, Herr Hobson.
    – Entsinnen Sie sich auch, daß ich mich gern verständlich zu machen suchte, um die Gedanken der Eingeborenen zu enträthseln, es aber leider nicht vermochte?
    – Recht gut.
    – Nun, sagte Lieutenant Hobson, jetzt wird mir ihr Kopfschütteln erklärlicher. Jene Eskimos kannten aus Ueberlieferungen, aus Erfahrung oder sonst welchem Grunde die Natur und den Ursprung der Halbinsel Victoria. Sie wußten, daß wir auf keinem festen Grunde gebaut hatten. Da die Sachen aber ohne Zweifel seit Jahrhunderten ebenso standen, ahnten sie auch keine drohende Gefahr und haben sich deshalb nicht deutlicher erklärt.
    – Das kann wohl der Fall sein, Herr Hobson, antwortete Mrs. Paulina Barnett, gewiß war der Verdacht ihrer Genossen der Kalumah aber unbekannt, denn das arme Kind würde nicht angestanden haben, uns denselben mitzutheilen.«
    Hierin stimmte auch Lieutenant Hobson der Ansicht Mrs. Paulina Barnett’s vollkommen zu.
    »Man muß gestehen, sagte da der Sergeant, daß es ein rechtes Unglück ist, uns gerade zu der Zeit auf der Halbinsel anzusiedeln, als sie sich vom Continente losriß, um durch die Meere zu irren; denn lange, wahrscheinlich sehr lange Zeit wird dort Alles in gleichem Zustande gewesen sein, vielleicht Jahrhunderte hindurch!
    – Sagen Sie tausend und abertausend Jahre, Sergeant Long, erwiderte Jasper Hobson, bedenken Sie nur, daß die Pflanzenerde, welche wir augenblicklich unter unseren Füßen haben, erst Zelle für Zelle durch den Wind hierher geführt werden mußte; daß dieser Sand Körnchen für Körnchen hierhergeflogen ist! Ueberdenken Sie den Zeitraum, der einst nöthig war, aus den Samen der Tannen, Birken und anderer Gewächse, Bäume und Sträucher entstehen und sich auch wieder vermehren zu lassen! Das Eis, auf dem wir wandeln, könnte wohl schon vor dem Auftreten des Menschen auf der Erde an den Continent gelöthet worden sein!
    – Nun, rief Sergeant Long, dann konnte es auch noch ein paar Jahrhunderte warten, bevor es sich in’s Weite aufmachte, dieses wunderliche Eis. Wie manche Unruhe, wie manche Gefahren vielleicht, wären uns erspart geblieben!«
    Diese sehr richtige Reflexion des Sergeant Long beendete das Gespräch, und man setzte seinen Weg rüstig fort.
    Vom Cap Eskimo bis zur Walroß-Bai verlief die Küste ziemlich genau von Norden nach Süden, etwa in der Richtung des hundertundsiebenundfünfzigsten Meridianes. Nach rückwärts sah man in einer Entfernung von vier bis fünf Meilen das spitze Ende der Lagune, welche im Strahle der Sonne widerglänzte, und etwas weiter die letzten bewaldeten Erhöhungen, deren Grün ihre Gewässer zierte. Mit rauschendem Flügelschlage zogen einige Pfeiferadler durch die Lüfte. Zahlreiche Pelzthiere, wie Marder, Wiesel und Hermeline, die in sandigen Aushöhlungen halb versteckt oder zwischen magerem Gebüsch verborgen waren, schauten die Reisenden an. Sie schienen zu wissen, daß sie nichts von deren Gewehren zu fürchten hatten. Auch einige Biber bemerkte Jasper Hobson, die in der Irre herumliefen und sich nicht auszufinden wußten, seit der kleine Fluß verschwunden war. Ohne Hütten zu ihrem Schutze und ohne Wasserlauf, um neue Dörfer daran zu errichten, stand es ihnen bevor, durch den Frost umzukommen, sobald die strenge Winterkälte eintrat. Ebenso

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