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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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bezahlt hatte. Munro reichte die gewissenhaften Aufzeichnungen aus dem Leben des Sammlers zurück an Danny und meinte: »Sie sollten jeden Eintrag gewissenhaft studieren, bevor Sie das nächste Mal mit Mr. Hunsacker zusammentreffen.«
     
    Mr. und Mrs. Moncrieff wurden um 15 Uhr in den Konferenzraum geführt. Baron de Coubertin saß am hinteren Ende des Tisches, je drei seiner Kollegen zu beiden Seiten neben sich. Alle sieben Männer erhoben sich, als die Moncrieffs den Raum betraten. Sie setzten sich erst wieder, als Mrs. Moncrieff Platz genommen hatte.
    »Danke, dass Sie mir die Begutachtung des Testaments Ihres verstorbenen Vaters ermöglicht haben«, sagte de Coubertin. »Und ebenso den beigefügten Brief.«
    Hugo lächelte.
    »Leider muss ich Sie davon in Kenntnis setzen, dass laut einem unserer Experten das Testament ungültig ist.«
    »Wollen Sie damit andeuten, es sei eine Fälschung?« Hugo erhob sich wütend von seinem Platz.
    »Wir deuten in keiner Weise an, dass Sie davon wussten, Mr. Moncrieff. Wir haben nur entschieden, dass diese Dokumente nicht den Anforderungen dieser Bank entsprechen.« Er schob Testament und Brief über den Tisch.
    »Aber …«, fing Hugo an.
    »Können Sie uns bitte mitteilen, warum genau Sie die Ansprüche meines Ehemannes zurückweisen?«, fragte Margaret mit leiser Stimme.
    »Nein, Madam, das können wir nicht.«
    »Dann werden Sie noch heute von unseren Anwälten hören.« Margaret sammelte die Dokumente ein, legte sie zurück in die Aktentasche ihres Ehemannes und erhob sich.
    Alle sieben Vorstandsmitglieder standen auf, als Mr. und Mrs. Moncrieff von der Sekretärin des Vorstandsvorsitzenden aus dem Raum geleitet wurden.

48
    Als Fraser Munro am folgenden Morgen in Dannys Zimmer kam, fand er seinen Mandanten im Schneidersitz auf dem Boden vor, im Morgenmantel, umgeben von diversen Papieren, einem Laptop und einem Taschenrechner.
    »Es tut mir leid, wenn ich Sie störe, Sir Nicholas. Soll ich später wiederkommen?«
    »Nein, nein.« Danny sprang auf. »Kommen Sie herein.«
    »Haben Sie gut geschlafen?« Munro sah auf den Berg an Papieren, die auf dem Boden verstreut lagen.
    »Ich war überhaupt nicht im Bett«, gab Danny zu. »Ich bin die ganze Nacht die Zahlen durchgegangen.«
    »Und sind Sie zu einem Ergebnis gelangt?«, fragte Munro.
    »Ich hoffe doch«, sagte Danny. »Ich habe nämlich so ein Gefühl, dass Gene Hunsacker keine schlaflose Nacht hatte und sich fragt, was die gesamte Sammlung wert sein könnte.«
    »Haben Sie eine Idee, wie viel …?«
    »Nun, die Sammlung besteht aus 23 111 Briefmarken, die im Laufe von über siebzig Jahren zusammengetragen wurden. Mein Großvater hat seine erste Marke 1920 im Alter von 13 Jahren erstanden und er sammelte bis 1992, bis wenige Monate vor seinem Tod. Insgesamt gab er dafür über zehn Millionen Pfund aus, 13 729 412 Pfund, um genau zu sein.«
    »Kein Wunder, dass Hunsacker sich nicht für den größten Sammler der Welt hält«, meinte Munro. »Einige der Marken sind unglaublich selten.«
    Danny nickte. »Hier ist beispielsweise eine amerikanische Ein-Cent-Marke von 1901, mit vertauschter Mitte, eine hawaiianische blaue Zwei-Cent-Marke von 1851 und eine rote Zwei-Penny-Marke aus Neufundland von 1857, für die er 1978 stolze 150 000 Dollar zahlte. Aber das Prunkstück seiner Sammlung muss die Ein-Cent-Marke aus British Guinea sein, schwarz auf magenta, aus dem Jahr 1856, die er 1980 bei einer Auktion für 800 000 Dollar ersteigert hat. Das sind die guten Neuigkeiten«, meinte Danny. »Nicht so gut ist die Neuigkeit, dass es ein Jahr dauert, vielleicht sogar noch länger, um jede Marke schätzen zu lassen. Hunsacker weiß das natürlich, aber zu unseren Gunsten spricht, dass er kein Jahr wird warten wollen. Ich habe unter anderem einen alten Artikel gefunden, den mein Großvater aufbewahrte und in dem steht, dass Hunsacker einen Rivalen hat, einen gewissen Tomoji Watanabe, Rohstoffhändler aus Tokio.« Danny beugte sich vor und nahm einen Artikel zur Hand, der aus dem
Time Magazine
ausgeschnitten worden war. »Anscheinend ist es Ansichtssache, wessen Sammlung gleich nach der meines Großvaters kommt. Diese Streitfrage wäre in dem Moment geklärt, in dem einer von beiden das hier in die Finger bekommt.« Danny hielt die Inventarliste hoch.
    »Dieses Wissen versetzt Sie in eine sehr starke Position«, meinte Munro.
    »Möglich«, erwiderte Danny, »aber wenn man von solchen Summen spricht – und wenn ich die Sammlung

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