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Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R R Martin
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sich irgendwann in diesem Jahr gewaschen hat, wäre ich froh. Wenn nicht, wasch sie. Denk daran, ihr zu sagen, wer ich bin, und warne sie davor, wie ich bin.« Jyck hatte sich nicht immer die Mühe gemacht, daran zu denken. Es gab so einen Blick, den diese Mädchen manchmal bekamen, wenn sie den kleinen Lord, dem sie Freude bereiten sollten, zum ersten Mal sahen … einen Blick, den Tyrion Lennister, so es sich denn verhindern ließ, nie wieder sehen wollte.
    Er hob die Kerze an und musterte sie. Bronn hatte seine Arbeit gut gemacht. Sie war rehäugig und schlank, mit kleinen, festen Brüsten und einem Lächeln, das abwechselnd scheu, frech und böse war. Das gefiel ihm. »Soll ich mein Kleid ausziehen, M’lord?«, fragte sie.
    »Bald schon. Bist du Jungfrau, Shae?«
    »Wenn es Euch gefällt, M’lord«, sagte sie geziert.
    »Was mir gefallen würde, wäre die Wahrheit, Mädchen. «
    »Aye, aber die kostet Euch das Doppelte.«
    Tyrion kam zu dem Schluss, dass er glänzend mit ihr auskommen würde. »Ich bin ein Lennister. Gold besitze ich reichlich, und du wirst merken, dass ich großzügig bin … aber ich will mehr von dir als das, was du zwischen deinen Beinen hast, obwohl ich auch das will. Du teilst mit mir mein Zelt, schenkst mir Wein nach, lachst über meine
Scherze, reibst mir nach einem langen Tagesritt den Schmerz aus den Beinen … und ob ich dich einen Tag oder ein Jahr behalte, solange wir zusammen sind, wirst du keine anderen Männer in dein Bett lassen.«
    »Abgemacht.« Sie griff zum Saum ihres dünnen, grob gewebten Kleides, zog es sich mit einer einzigen, fließenden Bewegung über ihren Kopf und warf es beiseite. Darunter war nichts anderes als Shae. »Wenn M’lord nicht bald diese Kerze abstellt, wird er sich daran die Finger verbrennen.«
    Tyrion setzte die Kerze ab, nahm ihre Hand in seine und zog sie sanft an sich. Sie beugte sich herab, um ihn zu küssen. Ihr Mund schmeckte nach Honig und Nelken, und flink und geschickt knöpften ihre Hände seine Kleider auf.
    Als er in sie eindrang, hieß sie ihn mit zärtlich geflüsterten Worten und leisem, bebendem Stöhnen willkommen. Tyrion vermutete, dass ihr Vergnügen gespielt war, doch machte sie es so gut, dass es ihn nicht störte. So groß war sein Bedürfnis nach Wahrheit nun auch wieder nicht.
    Er hatte sie gebraucht, das wurde Tyrion nachher klar, indes sie still in seinen Armen lag. Sie oder eine andere wie sie. Es war fast schon ein Jahr her, dass er bei einer Frau gelegen hatte, noch bevor sie sich in Gesellschaft seines Bruders und König Roberts auf die Reise nach Winterfell gemacht hatten. Er mochte sehr wohl morgen oder am Tag darauf sterben, und wenn er es tat, wollte er auf seinem Weg ins Grab lieber an Shae denken als an seinen Hohen Vater, Lysa Arryn oder Lady Catelyn Stark.
    Er fühlte, wie sich ihre weichen Brüste an seinen Arm drückten. Es war ein gutes Gefühl. Ein Lied kam ihm in den Sinn. Still und leise fing er an zu pfeifen.
    »Was ist das, M’lord?«, murmelte Shae neben ihm.
    »Nichts«, gab er zurück. »Ein Lied, das ich als Junge gelernt habe, mehr nicht. Schlaf nur weiter, süßes Kind.«
    Als sie die Augen geschlossen hatte und tief und gleichmäßig
atmete, zog sich Tyrion von ihr zurück, ganz sanft, um sie nicht im Schlaf zu stören. Nackt schlich er hinaus, stolperte über seinen Knappen und trat hinter sein Zelt, um Wasser abzuschlagen.
    Bronn saß mit gekreuzten Beinen unter einem Kastanienbaum nahe der Stelle, wo sie die Pferde angebunden hatten. Er schärfte die Schneide seines Schwerts und war hellwach. Der Söldner schien nicht wie andere Menschen zu schlafen. »Wo hast du sie gefunden?«, fragte Tyrion, während er pisste.
    »Ich habe sie von einem Ritter. Der Mann wollte sie nur widerwillig abgeben, aber als Euer Name fiel, hat er es sich noch einmal überlegt … und als ich ihm meinen Dolch an die Kehle hielt.«
    »Großartig«, sagte Tyrion trocken, derweil er die letzten Tropfen abschüttelte. »Ich meine mich zu erinnern, dass ich gesagt habe: such mir eine Hure, nicht mach mir einen Feind.«
    »Die Hübschen sind alle belegt«, verteidigte sich Bronn. »Ich bringe sie gern wieder zurück, wenn Ihr eine zahnlose Vettel bevorzugt.«
    Tyrion hinkte näher zu ihm heran. »Mein Hoher Vater würde so etwas als Frechheit bezeichnen und dich wegen Unverschämtheit in die Minen schicken.«
    »Gut für mich, dass Ihr nicht Euer Vater seid«, erwiderte Bronn. »Ich habe eine mit Furunkeln an der Nase

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