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Das Paradies

Das Paradies

Titel: Das Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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hatte sie hinzugefügt, Zacharias habe sich auf die Suche nach Sarah, der Köchin, gemacht, die die Familie verlassen hatte.
    Mit dem Tod ihrer Mutter war das letzte Glied, das sie mit den Raschids verband, gerissen. Amy konnte nicht hoffen, daß sich noch jemand fand, der ihren Sohn Mohammed an seine Mutter erinnerte. Sie wußte, daß man nicht mehr über sie sprach und alle Photos aus den Alben entfernt hatte. Für Mohammed war nach dem Tod von Alice auch seine Mutter gestorben. Im letzten Frühling, sechseinhalb Jahre später, hatte Jasmina ihr ein Photo von Mohammed bei der Abiturfeier geschickt. Das Bild zeigte einen erstaunlich sympathischen jungen Mann mit großen verträumten Augen. Mohammed lächelte nicht, als wolle er vermeiden, seine Verletzlichkeit vor der Kamera zu zeigen.
    In den dreizehn Jahren seit ihrem Weggang aus Ägypten hatte ihr Mohammed keine einzige Zeile geschrieben.
    Amy entdeckte zu ihrer Freude ein Päckchen in der Post. Es kam von Declan Connor. Er schickte ihr ein Belegexemplar der Neuauflage von
Wenn man Arzt sein muß.
Er hatte ein Photo von sich, Sybil und ihrem Sohn beigefügt und schrieb, der Kampf in Malaysia gegen die Malaria sei im wahrsten Sinn des Wortes mörderisch. Seine Worte klangen freundlich, es deutete jedoch nichts auf die besondere Beziehung von einst hin. Amy hatte Connor seit damals nicht mehr gesehen, aber hin und wieder fand sich ein Anlaß, den Kontakt aufrechtzuerhalten.
    Die Küchentür ging auf, und Amy sah, daß man im Fernsehen die amerikanischen Geiseln zeigte, die der Iran freigelassen hatte. »He«, sagte Greg und gab ihr einen Kuß, »wie war die Arbeit?«
    Amy war erschöpft. Als junge Ärztin in einer Kinderklinik hatte sie lange und anstrengende Tage. Trotzdem machte ihr die Arbeit Freude. Sie nahm den Müttern die Sorge um ihre kranken Kinder ab, und dadurch fiel es ihr etwas leichter, ihren Sohn zu vergessen, den sie nicht sehen durfte.
    Sie legte Greg die Arme um die Hüfte und sagte: »Danke für die Blumen. Sie sind schön.«
    Er hielt sie einen Augenblick fest an sich gedrückt. »Ich hoffe, die Jungs stören dich nicht. Wir machen Pläne.«
    Sie nickte an seiner Schulter. Greg machte immer Pläne, die sich selten verwirklichten. Amy hatte schon lange aufgehört, ihm Ratschläge zu geben, wie er seine Dissertation zum Abschluß bringen könnte.
    »Schon gut«, murmelte sie, »ich muß noch einmal in die Klinik. Ich wollte mich nur duschen, umziehen und dann mit dem Wagen zurückfahren.«
    Greg ging zum Kühlschrank, nahm sich eine Dose Bier heraus und sagte: »Ich bin froh, daß du gekommen bist. Ich habe eine Neuigkeit.«
    Sie sah ihn an. »Was für ein Zufall, ich auch.«
    Er öffnete die Dose und trank. Mit einem Blick auf das Buch dachte Amy wieder an die bittere Ironie – sie hatte einen Mann geheiratet und sich in einen anderen verliebt.
    Nach sieben Jahren war sie immer noch mit diesem Mann verheiratet und liebte nach wie vor den anderen. Sie mochte Greg. Ihre Beziehung war so reibungslos, daß sie manchmal auch Sex hatten. Amy vermutete, es lag an dem elementaren Bedürfnis nach menschlicher Nähe, daß sie miteinander schliefen. Zu großer Leidenschaft kam es zwischen ihnen jedoch nicht. Sie empfand nie die Erregung, die bereits ein Blick oder ein Lächeln von Connor in ihr ausgelöst hatte.
    Sie hatte Rachel gestanden, daß ihre Ehe nur auf gegenseitiger Achtung und nicht auf Liebe beruhe. Rachel hatte ernsthaft den Standpunkt vertreten, das sei die wahre gleichberechtigte Ehe ohne die antiquierten Erwartungen und Spannungen der meisten Beziehungen. Aber Amy sehnte sich nach einer altmodischen Ehe und beneidete Sybil Connor.
    »Ich bin schwanger«, sagte sie.
    Greg verschluckte sich und mußte husten. »Allmächtiger!« keuchte er. »Du fällst gleich mit der Tür ins Haus.«
    »Tut mir leid. Wie sonst soll ich es dir sagen?« Sie sah ihn prüfend an. »Freust du dich?«
    »Freuen! Moment mal, mir dreht sich der Kopf. Wie ist das passiert?«
    »Wie du weißt, habe ich die Pille abgesetzt, weil ich Kopfschmerzen davon bekomme.«
    »Ja, richtig, aber man kann doch auch anders … also ich meine, wann war es …?«
    »An der Labour-Day-Party.«
    Damals hatten sie zum letzten Mal Sex miteinander. Greg hatte viel Bier getrunken, und ihre Freunde grillten Steaks und Hamburger. Abends wollte er dann unbedingt mit Amy schlafen …
    »Na ja, phantastisch …« Er umarmte sie wieder. »Natürlich ist das großartig. Ich weiß, wie sehr du

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