Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson
mies im Sattel sitzen. Das kann einen guten Reiter auf die Palme bringen!"
„Die anderen Girls werden vom Reiten eben keine Ahnung haben", meinte Pete. „Das hat man nun davon, wenn man eine Schwester hat!"
„Wie? Was? Wieso? Was hat deine Schwester denn damit zu tun?" Sam konnte wieder einmal nicht folgen.
„Dorothy ist doch mit Alice eng befreundet. Und das bedeutet, daß die Mädchen nun auch auf der Salem-Ranch herum wimmeln werden. Mrs. Forbes wird froh sein, wenn Sie mal ihre Ruhe hat, und die Mädchen darin bestärken, uns öfters zu besuchen."
„Schöne Aussichten!" jammerte Sam. „Wenn viele junge Weiber zusammen hocken, hört sich das immer wie Gänsegeschnatter an. In einzelnen „Exemplaren" sind sie noch erträglich, aber in Massen? No, dann gibt es auch für den mutigsten Mann nur eine Parole: Rette sich wer kann!"
„Du verzapfst ja heute einen schönen Mist", ließ sich Dorothy vernehmen, die dem Gespräch der beiden belustigt gefolgt war.
„Man hat halt so seine Lebenserfahrungen gemacht", meinte Sam ein wenig verlegen." Aber jetzt ist es wohl besser, wenn wir uns zurückziehen. Komm Pete!"
Pete folgte ihm lachend ins Haus, während Dorothy auf die Freundinnen wartete. —
„Wir dürfen nicht vergessen, daß Johnny nur zwei Stunden Zeit hat", sagte Pete. „Wir blinken zum Pueblo Satre hinüber und lotsen Sitka herbei. Sitka ist für solche Aufgaben ausgezeichnet zu gebrauchen. In einer halben Stunde kann er hier sein."
„Ich hole den Spiegel!" Sam lief in ihr gemeinsames Schlafzimmer und kam mit dem kleinen Wandspiegel zurück.
Sie stiegen auf das Dach des Hauses und kauerten sich neben den Kamin. Beide konnten das Morsealphabet auswendig wie alle Boys vom „Bund der Gerechten." Niemand wurde aufgenommen, der diese „Kunst" nicht beherrschte.
Sam „morste" geduldig eine halbe Stunde zu der Indianersiedlung hinüber, bis Antwort kam.
„Komme sofort", signalisierte Sitka zurück.
„Das hat wieder mal vorbildlich geklappt."
Pete ging zu Mr. Dodd ins Arbeitszimmer und griff zum Telephonhörer. Er ließ sich mit dem „Weidereiter" verbinden.
„Weidereiter, Kane", drang die Stimme des Wirts an sein Ohr.
„Hier ist Pete Simmers. Rufen Sie doch bitte mal Johnny an den Apparat. Entweder sitzt er in Ihrem Lokal oder steht dicht davor."
„Er sitzt hinten in der Ecke. Augenblick, Pete." Pete hörte, wie Ben Kane seinen Freund ans Telephon rief.
„Ja? Was gibt's?" fragte dieser nach kurzer Zeit. „Ich wollte dir nur sagen, daß Sitka dich ablösen wird."
„Gut, ich warte auf ihn. Bis jetzt hat sich noch nichts ereignet. Das „Bartgesicht" hat sich nur etwas zum Futtern geholt und ist sofort wieder auf sein Zimmer verschwunden. Der Bursche hat sich sehr mißtrauisch umgesehen. Bei dem stimmt was nicht."
Auch meine Ansicht. Und wie steht's mit den drei anderen?"
„Noch gar nicht zu Gesicht bekommen."
„Wir müssen Geduld haben, Johnny. Es kann noch Tage dauern, bis was passiert — wenn überhaupt was passiert!"
„Irgend etwas liegt in der Luft", meldete Johnny. Also bis später!"
Pete hängte ein.
„Ihr arbeitet wohl mal wieder auf Hochtouren?" meinte Mr. Dodd so nebenbei. „Ist etwas passiert?"
„Bis jetzt noch nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden." Pete verließ das Zimmer, und Mr. Dodd grübelte über seine Worte nach. Was waren das bloß für Geheimniskrämereien?
Pete und Sam wollten über den Hof verschwinden, wurden aber sofort von einer fröhlich schnatternden Mädchenschar umringt.
„Gackgackgack", machte Sommersprosse. „Seid doch bloß mal eine Sekunde still."
„Was habt ihr denn auf dem Dach gemacht?" fragte Anita neugierig. „Geblinkt!"
„Wen habt ihr angeblinkt?" wollte nun Mary wissen. „Sitka."
„Und wer ist Sitka?"
„Unser Freund", knurrte Sam. „Er soll die Wache übernehmen."
Den letzten Satz hätte er lieber nicht sagen sollen. Denn nun wollte jede natürlich wissen, was das für eine „Wache" war. Dorothy stand etwas abseits und kicherte vor sich hin, Ihr machte es Spaß, die beiden Jungen so in die Enge getrieben zu sehen.
„Darüber geben wir keine Auskunft!" schrie Sam schließlich der Verzweiflung nahe. „Wer mehr wissen will, der soll um 23 Uhr auf die Red River-Wiese kommen!"
„Hoffentlich erlaubt es Mrs. Forbes."
Alice zog ein bedenkliches Gesicht: „Da bin ich mir nicht ganz sicher. Meine Mutter wird Angst haben, daß uns so spät in der Nacht etwas zustoßen könnte."
„Es genügt ja, wenn
Weitere Kostenlose Bücher