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Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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Sonnenstrahlen wie Hunderte dünne, helle Speere. Das Licht hingegen, das sich durch die Blätter drückte, war von einem hellgrünen Hauch durchsetzt, als es die Männer auf dem Weg erreichte. Es hätte ein harmloser Sommerspaziergang sein können, der die beiden hierhergeführt hatte.
    So aber gingen sie schweigend nebeneinanderher, jeder in Gedanken versunken, den Blick vor sich auf den Boden gerichtet. Frank war sicher, dass ihre Gedanken sich sehr ähnlich waren in diesen Minuten. Was würde sie an dieser Bunkeranlage erwarten? Würde derjenige, der hinter dieser ganzen Sache steckte, sich ihnen dort endlich zeigen und sagen, was er von ihnen wollte? War Manuela schon da? Was war mit Torsten? Hatte er die Nachrichten überhaupt erhalten? Wie würde dieser Irre reagieren, wenn Torsten gar nicht auftauchte?
    Der Weg machte einen Knick, dann wurde er flacher und schmaler. In einiger Entfernung sahen sie einen hohen Zaun auf der linken Seite, rechts von ihnen fiel das bewaldete Gelände steil ab.
    Sie erreichten den Zaun, und ein Stück versetzt tauchte ein kleines Haus auf. Es stand auf einer Art Lichtung und sah aus wie ein schlichtes Einfamilienhaus aus den 1960 er Jahren. »Das muss es sein«, sagte Frank und nahm das restliche Gelände in Augenschein. Die Lücken zwischen den Büschen hinter dem Zaun gaben mit jedem Meter, den Frank und Jens zurücklegten, ein anderes Stück frei. »Schau mal, da hinten«, sagte Jens. Er blieb stehen und zeigte zwischen einer der Lücken hindurch. Frank stellte sich neben ihn und sah gleich, was er meinte. Unter einer Baumgruppe stand eine schäbig wirkende Doppelgarage mit schmutzigbraunen Blechtoren. Am hinteren Ende der linken Seitenwand war eine Blechtür in der gleichen Farbe eingebaut. Der ehemals wohl weiße Anstrich war durchsetzt mit grünlichen und grauen Flecken, am unteren Rand wucherte Moos und Unkraut. »Das muss der Eingang sein.« Jens wirkte aufgeregt, seine Stimme zitterte beim Reden. »Lass uns weitergehen und schauen, wie wir hinter den Zaun kommen«, sagte Frank und ging los.
    Es gestaltete sich einfach, denn nach etwa hundert Metern knickte der Zaun im rechten Winkel zwei, drei Meter nach hinten weg und wurde dann von einem zweiflügeligen Tor unterbrochen, dessen rechte Seite offen stand. Nun sahen sie auch, dass es einen geteerten Weg gab. Er mündete von der anderen Seite in das Tor.
    Sie betraten die freie Fläche, auf der Haus und Garage standen. Sie mochte etwa 2000 Quadratmeter groß sein, auf der hinteren Seite stieg der Wald weiter an. Als sie auf das Haus zugingen, sahen sie eine grün gestrichene Überdachung, die mit einer Breite von etwa zwei Metern vom hinteren Garagenende ausgehend schräg nach oben führte. Das musste der Zugang zu der in den Berg gebauten Bunkeranlage sein. Sie blieben stehen und betrachteten das Haus. Es wirkte alt, fast abweisend, und doch nicht gänzlich unbewohnt. Im Fenster hing ein Schild mit der Aufschrift: »Bis 01 . Oktober geschlossen.«
    Frank entdeckte kleinere Hinweise darauf, dass hier wohl öfter Menschen waren. Vereinzelte Zigarettenkippen auf dem Boden, eine Schubkarre neben dem Haus, ein noch recht neu aussehender Kronkorken Zentimeter neben seinem Schuh. Über all dem lag jedoch eine geradezu erdrückende Stille. Frank versuchte, die typischen Waldgeräusche zu hören, Vogelgezwitscher, Knacken, das Rascheln der Blätter … nichts davon war da.
    »Ist ja irgendwie gespenstisch hier«, drückte Jens es in der ihm eigenen vorsichtigen Art aus.
    »Hallo«, sagte in diesem Moment eine helle Stimme hinter ihnen und ließ sie beide erschrocken herumfahren. Vor ihnen stand Manuela.
    »Hallo, Manu«, sagte Frank und reichte ihr die Hand. Anders als früher trug sie ihre dunkelbraunen Haare nun lang, sie fielen ihr bis weit über den Rücken. Als Dreizehnjährige hatte sie einen frechen Kurzhaarschnitt gehabt, der sie zusammen mit ihrer knabenhaften Figur fast wie ein Junge hatte aussehen lassen. Nun war aus der knabenhaften Manu eine attraktive, schlanke Frau geworden, der Frank aufgrund ihrer Ausstrahlung eine Führungsposition in einem Wirtschaftsunternehmen zutraute. Nur die blasse Haut und die dunklen Ringe unter den braunen Augen passten nicht in das Gesamtbild, aber Frank ahnte, was der Grund dafür war.
    »Gut, dass ihr da seid«, sagte sie und schob die Riemen ihrer Umhängetasche nach oben. »Ich war zu früh und fand es unheimlich hier, so ganz allein.«
    »Hi Manu«, sagte Jens und hielt ihr

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