Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)
Augen zu öffnen, aber er war so erschöpft. Er hätte … er hätte den Wolfstraum früher verlassen müssen. Sein ganzer Körper fühlte sich taub an, ausgenommen …
Ausgenommen seine Seite. Mit Fingern, die sich wie Ziegel anfühlten, berührte er die Wärme. Sein Hammer. Er war glühend heiß. Die Wärme schien seine Finger hinaufzukriechen, und Perrin holte tief Luft.
Er musste aufwachen. Er schwebte am Rand des Bewusstseins, so als wäre er dem Schlaf ganz nahe, aber noch immer teilweise wach. In diesem Zustand hatte er das Gefühl, an einem Scheideweg zu stehen. Ein Pfad führte tiefer in die Dunkelheit. Und einer führte … er konnte es nicht sehen, aber er wusste, was es bedeutete … es bedeutete aufzuwachen.
Wärme aus dem Hammer strahlte seinen Arm hinauf. Sein Verstand schärfte sich. Aufwachen.
Genau das hatte der Schlächter getan. Irgendwie war er … aufgewacht …
Perrins Leben verrann. Es war nicht mehr viel Zeit übrig. Zur Hälfte schon in der Umarmung des Todes, biss er die Zähne zusammen, holte tief Luft und zwang sich aufzuwachen.
Die Stille des Wolfstraums zerbrach.
Perrin landete auf weicher Erde und betrat einen Ort, an dem überall Rufe durch die Luft hallten. Etwas über eine Front, über Linien vorzubereiten …
In der Nähe schrie jemand auf. Und dann noch jemand. Andere stimmten ein.
»Perrin?« Diese Stimme kannte er. »Perrin, mein Junge!«
Meister Luhhan? Perrins Lider waren ja so schwer. Er konnte sie nicht öffnen. Arme legten sich um ihn.
»Haltet durch. Ich habe Euch, mein Junge. Ich habe Euch. Haltet durch. «
KAPITEL 37
Die Letzte Schlacht
An jenem Morgen brach die Dämmerung über die Polov-Anhöhe herein, aber die Sonne schien nicht für die Verteidiger des Lichts. Die Heere der Finsternis kamen aus dem Westen und aus dem Norden, um diese eine Letzte Schlacht zu gewinnen und einen Schatten auf das Land zu werfen, um ein Zeitalter einzuleiten, wo das Klagen der Leidenden ungehört verhallte.
– Aus dem Notizbuch von Loial,
Sohn von Arent, Sohn von Halan,
im Vierten Zeitalter
L an galoppierte mit hocherhobenem Schwert auf Mandarb durch das Lager.
Oben am Himmel bluteten die Morgenwolken rot und spiegelten gewaltige Feuerbälle wider, die von dem riesigen Heer der Sharaner aufstiegen, das von Westen anrückte. Sie beschrieben anmutige Bögen und erschienen in weiter Ferne langsam.
Gruppen von Reitern strömten aus allen Teilen des Lagers herbei und schlossen sich Lan an. Die letzten Malkieri ritten dicht hinter ihm, aber seine Streitmacht war wie eine Woge angeschwollen. Andere gesellte sich zu ihm, und die Flagge von Malkier – der Goldene Kranich – diente als Banner für alle Grenzländer.
Man hatte sie blutig geschlagen, aber nicht besiegt. Einen Mann musste man zu Boden schicken, wenn man sehen wollte, aus welchem Holz er geschnitzt war. Möglicherweise ergriff dieser Mann die Flucht. Tat er das nicht, stand er mit Blut im Mundwinkel und Entschlossenheit im Blick wieder auf, dann wusste man Bescheid. Dieser Mann würde wirklich gefährlich werden.
Die Feuerbälle schienen an Geschwindigkeit zuzulegen, als sie in die Tiefe rasten und ungestüm im Lager einschlugen. Explosionen erschütterten den Boden. In der Nähe ertönten Schreie und untermalten das Donnern der Hufe. Und noch immer stießen weitere Männer dazu. Mat Cauthon hatte in allen Lagern die Nachricht verbreitet, dass Lans Vorstoß noch mehr Kavalleristen brauchte, um die Gefallenen zu ersetzen.
Er hatte auch enthüllt, welchen Preis sie dafür zahlen mussten. Die Kavallerie würde an vorderster Front kämpfen, die Linien der Trollocs und Sharaner aufbrechen und kaum eine Atempause haben. An diesem Tag würden sie die größten Verluste davontragen.
Trotzdem gesellten sich Männer zu ihm. Grenzländer, die eigentlich zu alt waren, um noch zu reiten. Kaufleute, die Handelsgüter gegen das Schwert getauscht hatten. Eine überraschend große Anzahl von Südländern, einschließlich vieler Frauen, die Harnische und Kappen aus Leder oder Stahl trugen und Speere hielten. Es gab nicht genug Lanzen für alle.
»Die Hälfte der Leute, die sich uns anschließen, sieht mehr wie Bauern als wie Soldaten aus!«, rief Andere ihm über das Hufgetrappel zu.
»Habt Ihr jemals Männer und Frauen von den Zwei Flüssen reiten gesehen, Andere?«, rief Lan zurück.
»Das könnte ich nicht behaupten.«
»Dann seht zu und lasst Euch überraschen.«
Lans Kavallerie erreichte den Mora, wo ein Mann
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