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Das Rennen zum Mars

Das Rennen zum Mars

Titel: Das Rennen zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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soll das denn sein?«, hatte Axelrod gefragt.
    Einer seiner Assistenten zitierte den Wortlaut. Axelrod wurde der Planung einer Mission bezichtigt, welche die ›Kontamination eines Himmelskörpers‹ zur Folge hätte – mithin einer Vertragsverletzung.
    Axelrods Äußerungen war nicht druckreif gewesen. Seine Anwälte hatten ein Exemplar des Vertrags aufgetrieben. Natürlich gelangten sie zu dem Schluß, daß es sich dabei nur um eine unverbindliche Absichtserklärung handelte. Es existierte also gar kein Vertrag, gegen den ein Verstoß möglich gewesen wäre. Das Fazit lautete: die PEPA hatte nicht die geringste Handhabe, um ihn am Start und an der Landung auf dem Mars zu hindern.
    Es war Axelrod ein Vergnügen gewesen, ihnen diesen Sachverhalt vor Gericht unter die Nase zu reiben.
    Doch dann, so ging aus dem Artikel hervor, hatte die PEPA Schützenhilfe von den Mars Zuerst-Aktivisten bekommen, die – allerdings aus entgegengesetzten Motiven – nicht wollten, daß die Erde den Mars kontaminierte.
    »Eine unheilige Allianz des Absurden«, wurde Axelrod im Artikel zitiert.
    Welche Maßnahmen, so fragte MZ-PEPA, wurden getroffen, um das Leben auf dem Mars vor den vernichtenden Angriffen irdischer Bakterien zu schützen?
    »Das ist Genozid!«, ereiferte die Sprecherin der Gruppe sich. »Eine Neuauflage der sogenannten Entdeckung der Neuen Welt. Die europäischen Forscher bescherten den Indianern Krankheiten wie Masern, Syphilis und Grippe, an denen sie zu Millionen starben. Und nun tun wir das einem ganzen Planeten an!«
    Sie zitierten Ray Bradbury, dessen fiktive Marsianer von irdischen Seuchen ausgerottet wurden. Daß das, wie gesagt, eine Fiktion war, verschwiegen sie wohlweislich.
    Natürlich verklagten sie Axelrod.
    * * *
    Julia fand den Artikel amüsant, doch warf er auch eine schwerwiegende Frage auf. Stellten beide Planeten eine gegenseitige Bedrohung dar?
    Die meisten ›Gefahr-aus-dem-Weltall‹-Szenarios beruhten auf einer geozentrischen Sichtweise. Angriff auf die Erde! Invasoren aus den Tiefen des Alls! Die Andromeda-Bazillen , die Triffids, diverse hochentwickelte Marsianer und viele glitschige Aliens.
    Und dabei hatten die fiktiven Bedrohungen aus dem All sich jedesmal in Wohlgefallen aufgelöst. Den Andromeda-Bazillen wurde schließlich der pH-Wert der irdischen Meere zum Verhängnis, nachdem sie aus den Wolken abgeregnet waren. H.G. Wells’ Marsianern wurde schon nach ein paar Tagen von Mikroben der Garaus gemacht. Die Autoren hatten zu Recht unterstellt, daß ein Planet mit einer komplexen Biosphäre auch über enorme ›Kampfkraft‹ verfügte.
    Doch das war nur Fiktion. Gab es eine reale Grundlage für die Behauptung, Mars-Mikroben würden ein Risiko für die Erde bedeuten?
    Besagte Mikroben hätten sich in einer sauerstoffarmen und kohlendioxidreichen Atmosphäre entwickelt – also anaerob. Die sauerstoffreiche Erdatmosphäre würde schon die erste Hürde darstellen und den möglichen Lebensraum drastisch verkleinern, zumal Sauerstoff sogar für viele irdische Organismen Gift ist.
    Der Mars ist seit vier Milliarden Jahren mit einer Haut aus Kohlendioxid überzogen – diese Schicht wurde im Lauf der Zeit zwar immer dünner, aber sie besteht nun einmal aus Kohlendioxid. Deshalb enthält die Mars-Atmosphäre auch heute noch viel mehr von diesem Gas als die Erdatmosphäre. Selbst wenn ein Mars-Metabolismus nicht sofort von unsrer Luft vergiftet würde, hätte er wegen des zu geringen CO2-Gehalts dennoch keine Überlebenschancen.
    Nicht zuletzt hat der Mars schon seit Milliarden von Jahren Gestein zur Erde geschickt, ohne daß gleich eine Mars-Seuche ausgebrochen wäre. Bisher sind alle irdischen Krankheiten auch auf der Erde entstanden. Das ist auch kein Wunder, weil fremdartige Lebensformen von vornherein keine biologische Bedrohung für das Leben auf der Erde darstellen.
    Sie erinnerte sich an das Nauga, eine Monster-Puppe, die von einer Werbeagentur kreiert wurde, um eine spezielle Sorte von lederähnlichem Vinyl auf den Markt zu bringen. Das eigentlich Interessante an Vinyl indes ist, daß es im Chemielabor entwickelt wurde und daß die Atome auf eine bestimmte Art und Weise angeordnet waren. Die Chemiker hatten ein neues Molekül geschaffen. Nach der Einführung dieses Materials stellte man fest, daß es unverwüstlich war. Es gab einfach keine Verdauungsenzyme, welche die atomare Konfiguration des Vinyls anzugreifen vermocht hätten.
    Und für außerirdisches Leben war die Erde voller

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