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Das Roemische Imperium

Das Roemische Imperium

Titel: Das Roemische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedemann Beduerftig
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Limes (259/260), Provinz Dakien im Karpatenbogen 271, Landstriche östlich des Tigris.
    Christenverfolgung
    Die Jahrtausendfeiern der Welthauptstadt Rom im April 248 hatten bei dem seit 249 regierenden Kaiser Decius (um 200-251) den Wunsch geweckt, die alten Werte neu zu beleben, die Roms Karriere möglich gemacht hatten. Dazu gehörte vor allen Dingen eine Renaissance der Religion der Väter. Decius selbst stammte zwar aus Illyrien, war aber dank politisch-militärischer Verdienste in den Senatsadel aufgestiegen und empfand sich durch und durch als Römer. Er verlangte nach Amtsübernahme von allen Bürgern des Reiches den Vollzug des traditionellen Opfers vor einer kaiserlichen Kommission. Eine Bescheinigung
(libellus)
darüber konnte jederzeit verlangt werden. Nur den Juden war erlaubt, es bei einem Gebet für Kaiser und Reich zu belassen. Christen aber, die das Opfer verweigerten, mussten mit Folter (z.B. der Theologe Origenes, der 254 an den Folgen starb), Vermögensverlust, Verbannung oder in vielen Fällen mit dem Tod büßen. Das frühe Ende des Decius im Krieg gegen die Goten an der Donaumündung verhinderte eine größerflächige und noch opferreichere Verfolgung
.

Selbst das Herz des Imperiums schien nicht mehr sicher. Kaiser Aurelian ließ seit 271 Rom mit einer nach ihm benannten kilometerlangen Mauer umgürten. Hinein kam man nur nach Kontrolle an mächtigen Stadttoren wie der abgebildeten Porta Appia
.
    (c) dpa/picture alliance, Frankfurt am Main

Neuer Feind im Osten
Zusammenstoß mit dem Reich der Sassaniden (257–269)
    An der Ostgrenze des Imperiums war es immer wieder zu Konflikten mit den hellenistisch geprägten Parthern gekommen, immer wieder aber auch zu einem Ausgleich. Die Lage schien zu Beginn des 3. Jahrhunderts einigermaßen stabil. Nicht ahnen konnten die Römer, dass sich im Innern des Partherreiches Gefahr auch für sie zusammenballte. Persische Stämme hatten unter König Sassan († 208) im Südwesten einen sassanidischen Teilstaat etabliert, der eine Erneuerung des 330 v. Chr. von Alexander dem Großen zerstörten Großreichs der Achämeniden anstrebte (Neupersisches Reich). Vergeblich versuchte Partherkönig Artebanos IV., die Perser zu disziplinieren; er unterlag 224 dem Sassan-Enkel Ardaschir (Artaxerxes) I. in der Schlacht bei Hormizdaghan.
Antiochia geplündert
    Der konsolidierte seine Herrschaft zunächst einmal nach innen. Sein Sohn Schapur I., der ihm 241 nachfolgte, schlug eine expansive Politik ein, gestützt auf ein schlagkräftiges Heer, das mit seinen Panzerreitern (Kataphrakten) und Bogenschützen zum Schrecken der römischen Legionen werden sollte. Sie vertrieb Schapur aus Armenien, unternahm Angriffe auf die römische Provinz Syria und plünderte ihre Hauptstadt Antiochia, was in Rom den seit 253 regierenden Kaiser Valerian (* vor 200) und seinen Sohn und Mitregenten Gallienus (218-268) zu umfangreichen Rüstungen gegen den neuen Feind im Osten veranlasste. Valerian führte seine Truppen seit 257 selbst gegen die Perser, erzielte aber nur Teilerfolge, weil Schapur zunächst hinhaltend taktierte.
    Erst 260 kam es bei Edessa zur Entscheidungsschlacht. Die durch eine Seuche ohnedies geschwächten Römer mussten feststellen, dass sie nicht nur gegen vorzüglich bewaffnete Verbände fochten, sondern es mit förmlich fanatisierten Kämpfern zu tun bekamen. Schapurs Soldaten beseelte zum einen der Stolz auf die ruhmreiche Vergangenheit, zum anderen die von den Sassaniden erneuerte Religion des Zoroastrismus (siehe Kasten). Schnell neigte sich die Waage zugunsten der Perser, und als der Kaiser auch noch in Gefangenschaft geriet, war die römische Sache endgültig verloren. Über Valerians angeblich schreckliches Schicksal bei den Persern wurde in der Heimat später viel gemutmaßt; wahrscheinlicher ist, dass persische Quellen der Wirklichkeit näher kommen, die von ehrenhafter Behandlung des Kaisers berichten. Jedenfalls wurde im Volksmund der damals mit römischer Hilfe entstandene mächtige Staudamm des Karun bei Shushtar (Chusistan) „Valeriansbrücke“ genannt.
    Zoroastrismus
    Um 600 v. Chr. lehrte der altiranische Prophet Zarathustra (griechisch: Zoroaster). Er verstand sich als Verkünder des Gottes Ahura Masda („weiser Herr“), des Schöpfers und Erhalters der Welt und Urgrunds der Macht des Lichts, das er vor Ahriman, dem Geist des Bösen und der Finsternis schützt. Deswegen wird diese Lehre zuweilen auch als Masdaismus bezeichnet. Der Kampf zwischen dem

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