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Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Titel: Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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unterstrich seine Zweifel.
    Sander wirkte dünnhäutig, als er knapp und entschieden antwortete: „Wenn du eine bessere Lösung hast – nur zu!“
    In diesem Moment hörten sie, wie sich der Schlüssel im Schloß der Eingangstür drehte. General Saeed durchquerte die Eingangshalle, schaute kurz in den Salon, dann kam er in die Küche. „Hallo! Gut geschlafen? Alles gefunden? Heute kommt meine Haushälterin. Wir sollten bis dahin alles besprochen haben. Hier ...“ – er warf zwei Zeitungen auf den Küchentisch – „... die Provinzregierung hat beschlossen, die Sulaiman-Mine aus Sicherheitsgründen definitiv zu schließen. Das ist nachvollziehbar, kann aber auch eine Maßnahme sein, das Geheimnis des Berges zu wahren. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Absicht, das Areal zum militärischen Sperrgebiet zu erklären. Es sollen dort Havariemanagement und Rettungsmaßnahmen geübt werden, um zukünftigen Katastrophen wirkungsvoller begegnen zu können. Auch das klingt plausibel, wären da nicht unsere speziellen Kenntnisse.“
    Sander nahm sich die obenauf liegende DAWN. „Steht auf Seite 3. Die andere Zeitung ist für Aamir, ihr könnt sie sowieso nicht lesen.“ Der General nickte Aamir aufmunternd zu.
    Sanders Kopf verschwand hinter der Zeitung. Plötzlich legte er sie nieder. „Die diskutieren, ob die Absicht des Militärs eine Störung der Totenruhe darstelle, da das Räumen verschütteter Stollen geübt werden soll! Die glauben tatsächlich, wir seien da noch drin!“
    Der General schaute zu ihm herüber, in seinem Blick lag erkennbar Tadel. „Horst, du vergißt, daß in dem Berg tatsächlich Tote liegen. Ihr selbst habt zwei von ihnen bestattet!“
    Sander errötete. „Sorry, das hatte ich total verdrängt. Ich ...“
    General Saeed fiel ihm ins Wort: „Schon gut! Ich dachte es mir. Nochmals – seid froh, daß sie glauben, daß ihr dort ebenfalls umgekommen seid!“
    Sander legte die Zeitung zur Seite. „Versteh‘ doch, Muhammad, es ist irgendwie bedrückend, wenn du in der Zeitung über deinen Tod liest! In diesem Moment denkst du an deine Familie, deine Freunde. Was müssen die durchmachen! Igor geht es nicht anders.“
    Der General beugte sich zu ihnen herunter, legte die Hände auf ihre Schultern. „Ich kann nachvollziehen, was in euch vorgeht. Aber haltet euch immer vor Augen, welchen Gefahren eure Familien ausgesetzt wären, würden die Schergen vermuten, daß ihr irgendwann zu Hause auftaucht. Das wäre die wesentlich grausamere Variante!“ Sein Blick wanderte zwischen dem Russen und Sander hin und her. Mit einem Ruck richtete er sich auf. „Kommt, laßt uns in den Salon gehen. Dort ist es gemütlicher als in dieser Enge.“
    Während sie den Raum wechselten, erklärte Aamir seine Situation. Der General blieb stehen. „Ich sehe kein Problem. Sie sind nicht abhängig von Oberst Bassetts Aktion. Warten Sie einen Moment, ich hole meine Karte ...“ Bevor er den Satz beendet hatte, verschwand er in dem zum Arbeits- und Schlafbereich führenden Flur.
    Sander und Igor nutzen die Zeit, sich bei Aamir zu bedanken. „Aamir, Sie haben Ungewöhnliches geleistet! Wir sind Ihnen zu außerordentlichem Dank verpflichtet. Ich hoffe, nein, ich bin mir sicher, daß wir uns in Kürze wiedersehen.“ Igor umarmte den schmächtigen Studenten. Vor seinen Augen tauchte die Szene auf, wie er ihn aus dem Pick-up zerrte. Wieder sah er in die vor Schreck geweiteten Augen. Was hatte er dem jungen Burschen angetan, und wie großartig hatte der sich ihnen gegenüber gezeigt!
    Nun war es an Sander, Aamir in die Arme zu schließen. Sie schauten sich stumm an. Sander war zu bewegt, irgendeine Bemerkung machen zu können. Er drehte sich plötzlich zur Seite; Igor glaubte, eine verräterische Feuchte in Sanders Augen gesehen zu haben.
    Der General kehrte, eine Visitenkarte in der Hand, aus dem Arbeitszimmer zurück. „Aamir, sobald ein Problem auftaucht, rufen Sie eine dieser Nummern an. Sollte ich nicht erreichbar sein, verlangen Sie nach einem Regierungsbeamten und nennen Sie ihm meinen Namen. Fordern Sie ihn auf, sich mit mir in Verbindung zu setzen. So, nun machen Sie schon, daß Sie fortkommen! Und bringen Sie uns Resultate, die uns in den Berg führen! Sie sind jetzt der wichtigste Mann im Team!“
    Aamir strahlte. Plötzlich war ihm das so lange ersehnte Praktikum einerlei. Diese Aufgabe hier, die man ihm in diesem Moment übertrug, würde zum Wichtigsten der kommenden Tage, vielleicht das Wichtigste seines

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