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Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus

Titel: Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Stephen;Straub King
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so reizend war? Die Leute haben ihn, haben ihn, haben ihn den Vampir, Vampir, Vampir von Hannover genannt, ja, das haben sie getan, getan, getan. Jedermann, jedermann, jedermann hat Gottes Albträume, die ganze Zeit, Zeit, Zeit, haha, hoho.«
    »Hören Sie mit diesem Gebrabbel auf!«, schreit Rebecca. »Mich können Sie damit nicht täuschen!«
    Für einen kurzen Moment blitzt erneut Intelligenz in Burnys trübem Blick auf, weicht aber fast augenblicklich wieder zurück. Er fährt sich mit der Zungenspitze über die Lippen und sagt: »Aufwachen, Burn-Burn.«
    »Wie Sie meinen«, sagt Rebecca. »Essen gibt’s um halb acht,
wenn Sie wollen. Machen Sie bis dahin ein Nickerchen oder sonst was, okay?«
    Burny wirft ihr einen griesgrämigen, düsteren Blick zu, setzt klatschend einen Fuß auf den Boden und leitet so den zeitraubenden Vorgang des Umdrehens ein. »Das sollten Sie sich aufschreiben. Fritz Haarmann. In Hannover.« Sein Mund verzieht sich zu einem Lächeln, das beunruhigend verschlagen wirkt. »Wenn der König hierher kommt, können wir vielleicht miteinander tanzen.«
    »Nein danke.« Rebecca kehrt dem alten Scheusal den Rücken zu und klappert auf ihren hohen Absätzen den Flur entlang davon, wobei sie sich seines ihr folgenden Blicks unangenehm bewusst ist.
     
    Im fensterlosen Vorzimmer von Chippers Büro liegt Rebeccas hübsche kleine Handtasche von Coach flach auf dem Schreibtisch. Bevor sie hineingeht, reißt sie ein Blatt von einem Notizblock ab, schreibt Fritz Harmann(?), Hannover(?) darauf und steckt den Zettel ins Mittelfach der Tasche. Das mag nichts zu bedeuten haben – vermutlich nicht -, aber wer weiß? Sie ist wütend, weil sie sich von Burnside hat ängstigen lassen, und wenn sie eine Möglichkeit findet, diesen Unsinn gegen ihn zu verwenden, wird sie ihr Bestes tun, um ihn aus dem Maxton entfernen zu lassen.
    »Kleines, bist du’s?«, ruft Chipper.
    »Nein, Lady Magowan und ihr gottverdammter Albtraum.« Sie geht mit großen Schritten in Chippers Büro und findet ihn, wie er an seinem Schreibtisch sitzt, wo er zufrieden das Geld zählt, das die Söhne und Töchter seiner Schützlinge an diesem Nachmittag gespendet haben.
    »Meine kleine Becky sieht aber ziemlich missgelaunt aus«, sagt er. »Was ist passiert, ist einer unserer Zombies dir auf den Fuß getreten?«
    »Nenn mich nicht Becky.«
    »He, he, Kopf hoch! Du wirst nicht glauben, wie viel dein redegewandter Liebhaber heute von den Verwandten ergaunert hat. Hundertsechsundzwanzig Scheinchen! Steuerfrei! Okay, was ist also passiert?«

    »Charles Burnside hat mir einen Schrecken eingejagt, das ist passiert. Er gehört in eine psychiatrische Klinik.«
    »Das ist doch nicht dein Ernst? Gerade dieser Zombie ist sein Gewicht in Gold wert. Solange Charles Burnside noch atmen kann, wird er immer einen Platz in meinem Herzen haben.« Er schwenkt grinsend eine Hand voll Geldscheine. »Und wenn du einen Platz in meinem Herzen hast, Honey-Baby, hast du immer einen Platz im Maxton.«
    Bei der Erinnerung daran, wie Burnside gesagt hat: Der König war in seinem Zählhaus, zählte seine Schätze, fühlt sie sich unrein. Würde Chipper nicht auf so überschwängliche Weise mit schlaffen Lippen grinsen, würde er sie, das vermutet Rebecca, nicht so unangenehm an seinen liebsten Heimbewohner erinnern. Jedermann hat Gottes Albträume, die ganze Zeit, Zeit, Zeit – das war keine üble Beschreibung von dem French Landing des Fishermans. Komisch, wer hätte gedacht, dass der alte Burny mehr Notiz von diesen Morden nehmen würde als Chipper? Rebecca hatte nie gehört, dass er die Verbrechen des Fishermans auch nur erwähnte, wenn man von den Gelegenheiten absah, bei denen er darüber meckerte, bevor Dale Gilbertson endlich seinen dicken fetten Arsch hochkriege, könne er niemandem erzählen, dass er zum Fischen fahre, aber was für eine beschissene kleine Sorge sei das schon?

8
    Zwei Telefongespräche und eine weitere, private Angelegenheit, die er nach Kräften zu leugnen versucht, haben sich verschworen, um Jack Sawyer aus seinem Kokon im Norway Valley zu holen und auf die Straße nach French Landing, in die Sumner Street und zur Polizeistation zu bringen. Der erste Anruf war von Henry gekommen, und Henry, der während einer der Pausen des Symphonikers aus dem Speisesaal im Maxton anrief, hatte darauf bestanden, ihm die Meinung zu sagen. An diesem Morgen war offenbar ein Kind vom Gehsteig vor dem Maxton entführt worden. Unabhängig davon, aus welchen

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